¡Rezension!: Highschool der Vampire. Die Reifeprüfung

Cherry


Titel: Highschool der Vampire. Die Reifeprüfung
Autor/in: Douglas Rees
Verlag: Ueberreuter
Originaltitel: Vampire High: Sophomore Year
Seitenzahl: 256
Preis: 14,95 € (D)
ISBN:
978-3-8000-5614-9




Klappentext

Cody Elliot ist an der Vlad Dracul, der Highschool für Vampire, ein gefeierter Held, weil er die Schule vor der Schließung bewahrt hat. Außerdem ist er dort der einzige Nicht-Vampir. Bei einer der im Wortsinn übermenschlichen Geschichtsaufgaben (Vampire sind von Natur aus außerordentlich klug) an der Vlad Dracul stößt Cody auf den Ort Crossfield, an dem den Vampiren einst Unaussprechliches angetan worden ist. Durch seine Hartnäckigkeit setzt er alte Freundschaften aufs Spiel – und ist plötzlich auf die Unterstützung eines alten Feindes angewiesen. Als er schließlich den Plan fasst, Jenti (Vampire) und Gadje (Menschen) miteinander zu versöhnen, hat er die Rechnung ohne das Gedächtnis der langlebigen Jenti gemacht.


Erste Gedanken

Als ich Titel und Cover sah, musste ich erst einmal schlucken. Seit "Bis(s)" hatte ich aus gutem Grund keine Vampirbücher mehr gelesen und hielt mich von ihnen absichtlich eher fern. Als ich diesen Titel dann allerdings in einem Uebrreuter-Überraschungspaket fand, musste ich mich wohl oder übel damit konfrontieren.
Ich erwartete eine furchtbare Mischung aus amerikanischer Klischee-Highschool und kitschigem Vampirroman. Doch Gott sei Dank, kam es ganz anders...


Meine Meinung

Die Geschichte wird aus der Sicht des Protagonisten, Cody Elliot, erzählt, der eigentlich ein ganz normaler Durchschnittstyp ist. Seine Noten in der Schule sind mittelmäßig, sein Freundeskreis eher klein und auch sonst scheint er keine außergewöhnlichen Eigenschaften an sich zu haben, die ihn besonders machen würden. Das Einzige, was ihn allerdings von den Jungen seiner Altersklasse unterscheidet, ist der Fakt, dass er eine Schule der Jentis (Vampire) besucht.
Cody ist zwar kein hochbegabter Schüler, aber trotzdem fiel mir beim Lesen oft auf, dass er nicht auf den Kopf gefallen ist und einige Probleme clever löst. Ich verabscheue Charaktere, die offensichtliche Dinge erst nach einer Ewigkeit verstehen und dann ihre Schlüsse daraus ziehen, Cody war da glücklicherweise ganz anders. Das machte ihn mir schon von Anfang an sehr sympathisch und ließ mich die Seiten, die er mit seinen Gedanken und Erlebnissen füllte, genießen.

Neben ihm gab es so manch andere Figur, die ebenfalls eine größere Rolle spielte. So brachte sich besonders seine Cousine Turquoise (genannt Turk) in die Handlung mit ein und verhalf der Geschichte dabei zu einem Hauch von (ihr werdet es wahrscheinlich kaum glauben) Tiefsinn. Im Laufe der Story ging es so oft um Kunst in jeglichem Sinne, ob Malerei, Dichtung, Bildhauerei oder Musik, dass ich die vielen Informationen neugierig in mich aufsaugte und ganz perplex war, wie durchdacht die Erzählung war.
Genau aus diesem Grund wirkten Figuren und Gefühle so viel persönlicher und ließen das Buch in keinster Weise in das oberflächliche Klischee-Bild einer amerikanischen Highschool absinken.

Wie die meisten sich jetzt schon denken können, hatte die Geschichte absolut nichts mit anderen Vampirromanen gemein, die sonst doch eher an weibliche Leser gerichtet sind. Kitschige und übertrieben dramatische Szenen blieben aus und wurden durch einen sinnvollen Handlungsstrang ersetzt.
Auch wurden keine glitzernden Vampirschönheiten mit einmaligen Fähigkeiten erfunden (die doch so gar nichts mit den altbekannten Wesen zu tun hatten), sondern eine Mischung aus normalem Blutsaugern unterteilt in mehrere Rassen, was das Bild der Vampire nicht so sehr in den Dreck zog, wie die Hirngespinste von Frau Meyer.

Was mir außerdem sehr gefallen hat, war der flüssige Schreibstil, der einen das Buch sehr schnell lesen ließ. Hauptsächlich ist dafür der Humor des Autors verantwortlich, den er auf all seine Charaktere überträgt und sie somit glänzen lässt. Es gibt viele ironische und sarkastische Kommentare die mir persönlich das Lesen versüßten und Lust auf mehr machten. Auch die verwendete Sprache war für Jugendliche sehr angemessen und sorgte weder für Hänger noch Stutzer.
Da vieles erklärt und definiert wurde, konnte man auch ohne den ersten Teil gelesen zu haben, alles verstehen und nachvollziehen. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mir wünschte, ich hätte zuerst den ersten Part zu der Vampir Highschool gelesen, denn jetzt macht es für mich keinen Sinn mehr diesen noch nachträglich zu lesen.

Doch genug des Lobs, denn natürlich hat die Geschichte auch ein paar Makel. So muss ich leider sagen, dass die ganze Story nicht wirklich viel Spannung aufwies. Ich fand zwar, dass das Buch dadurch trotzdem nicht langweilig wurde, weil mein Lesefluss wegen des lustigen Erzählstils und den vielen interessanten Informationen bestehen blieb, dennoch glaube ich, dass einige Leser diesen Fakt als störend empfinden würden. Dafür wurde am Ende so viel Ungeklärtes aufgelöst, dass ich fast nicht mehr hinterher kam. Hätte der Autor diese Auflösung Stück für Stück auf das Buch verteilt, wäre es sicherlich spannender geworden. So hätte man auch des Rätsels Lösung näher kommen wollen und ich hätte die Seiten nicht nur der Charaktere wegen verschlungen.
Außerdem handelt es sich, wie schon gesagt, nur um den zweiten Teil einer Reihe. Das Buch ist also kein dicker Roman, der lange Lesestunden verspricht, sondern eher einen Nachmittag füllt. Wer also auf detailreiche Wälzer steht, sollte am besten die Finger davon lassen.


Mein Urteil

Der zweite Teil der "Highschool der Vampire" hat mich vollkommen überrascht.
Auch ohne den Vorgänger gelesen zu haben, kommt man schnell in die Geschichte hinein und wird von tiefgründigen Charakteren überrascht, die überhaupt nichts mit den Jugendlichen aus anderen Highschool-Storys zu tun haben. Zwar werden ebenfalls Themen wie das erste Verliebt-Sein und Probleme in der Schule mit eingebracht, aber im Vordergrund bleiben Figuren und Handlung.
Der amüsante Erzählstil und die jugendliche Sprache eignen sich perfekt für ein Jugendbuch und lassen den Buchliebhaber in einem angenehmen Lesefluss versinken.
Ich persönlich würde das Buch jedem empfehlen, der gern über Vampire liest, aber verschnörkelte Bleichgesichter, die im Sonnenlicht glitzern, satt hat und etwas sucht, was nicht voller Oberflächlichkeit steckt.

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