¡Rezension!: Numbers - Den Tod vor Augen

Cherry


Titel: Numbers - Den Tod vor Augen
Autor/in: Rachel Ward
Verlag: Chicken House
Originaltitel: Numbers 02. The Chaos
Seitenzahl: 432
Preis: 14,95 € (D)
ISBN:
978-3-551-52016-6




Wie würde es wohl sein, wenn man die Todesdaten aller Menschen sehen könnte und wüsste, dass man sie nicht ändern kann? Genauso geht es dem 16jährigen Adam, der verzweifelt versucht ganz London davon zu überzeugen, dass zu Neujahr 2028 etwas Schreckliches geschehen wird. Immer wieder begegnet er bei seinem Versuch seiner hübschen Klassenkameradin Sarah, die genauso wie er eine unheilvolle Gabe verbirgt. Doch das ist nicht alles, was das Mädchen zu verbergen hat und Adam sieht sich plötzlich vor noch einem ganz anderen, viel emotionalerem Problem.

Adam war mir schon zu Beginn der Geschichte viel sympathischer, als es Jem und Spinne je hätten sein können. Da mich damals, als ich Numbers - Den Tod im Blick las, besonders diese beiden Charaktere störten, denen ich absolut gar nichts abgewinnen konnte, stellte ich diesmal erleichtert fest, dass es sich bei ihrem Sohn um eine ganz andere und viel gefühlvollere Persönlichkeit handelte. Dazu kam die sehr ausführliche Auseinandersetzung mit seiner Gabe, die das ganze Buch viel interessanter gestaltete. Im Gegensatz zu seiner Mutter dachte Adam viel mehr über die Problematik seiner Fähigkeit nach und litt oft unter Schuldgefühlen, weil er die Macht der Zahlen immer noch nicht verstand. Er wollte helfen, retten und verändern, was Jem niemals auch nur probiert hatte (da sie 80% des Romans mit Wegrennen beschäftigt war).

Das Buch wurde abwechselnd aus Adams und Sarahs Perspektive geschrieben, womit auch sie eine sehr große Rolle bekam. Man erkannte auch hier, dass sich die Autorin wieder einmal Jugendliche als Protagonisten ausgesucht hatte, die schwere Schicksalsschläge durchleben mussten. So wird auf alle Fälle Sarahs Vergangenheit viele Leser schockieren und erschüttern, denn trotz reicher und vornehmer Familie musste das Mädchen schon einiges durchmachen.
Ich mochte Sarah zwar nicht so sehr wie Adam, aber auch hier kann ich sagen, dass sie Ward besser gelungen ist als ihre beiden Hauptfiguren im vorherigen Buch. Es wurde sich viel mehr die Zeit für Gefühle und Gedanken der Charaktere genommen, was mir besonders bei Jugendbüchern sehr wichtig ist.

Woran es nur auch hier wieder einmal haperte, war die Spannung der Geschichte. Die Idee war zwar gut, aber kein Kapitel hielt eine wirkliche Überraschung bereit. Man wusste als Leser von Anfang an, was passieren würde und so kroch die Erzählung nur so dahin. Lediglich das Ende hatte einige spannende Momente in sich, die allerdings nicht den zähen Mittelteil wett machen konnten.
Zuerst befürchtete ich schon, dass sich die Autorin ihren ersten Teil als Vorbild nehmen, und lediglich die Namen und das Geschehen ändern würde, denn an sich, kam das Grundkonzept dem des ersten Buches ziemlich nah. Allerdings musste ich bald feststellen, dass es doch schon große Unterschiede gab und sich die Geschichte, trotz langatmiger Stellen, viel besser und flüssiger lesen ließ.

Was sich aber keinesfalls geändert hat, ist die vorherrschende Sprache im Roman. Egal ob Großmutter, Junkie oder reiches Mädchen, jeder der Figuren im Buch schien ein dominierendes, vulgäres Vokabular zu haben. Somit waren umgangssprachliche Wörter wie Wichser, Scheiße etc. ein stetes Übel und gefielen mir leider nicht in jeder Situation. Natürlich muss man in einem Jugendbuch mit solch einer Wortwahl rechnen, aber manche Dinge gingen mir dann doch zu weit und machten die Figuren schon wieder ein wenig unsympathisch. Im ersten Teil fiel mir dies zwar nicht ganz so stark auf, aber diesmal konnte ich die Jugendsprache nicht ignorieren.


Mein Urteil

Ein, in meinen Augen, gelungener zweiter Teil der Trilogie, der sogar Lust auf den dritten Teil macht. Nur was die Spannung betrifft, müsste sich Ward etwas von anderen Autoren abschneiden und die Geschichte somit unterhaltsamer gestalten.


6 Kommentare:

  1. An dem Buch bin ich auch schon öfters vorbeigekommen und war mir nie sicher ob ich es nun doch lesen sollte oder nicht. der erste Band war ja nun nicht so fantastisch, aber durch deine Rezi bin ich jetzt doch stark am überlegen ob ich es nicht einfach mal versuchen sollte :D

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  2. @leseflower: Also ich muss sagen, dass ich den zweiten Teil viel besser fand als den ersten und damals den Hype um diese Reihe einfach nicht verstehen konnte. Allerdings ist es auch diesmal kein Meisterwerk.
    Vielleicht liest du einfach mal die Leseprobe auf der Verlagsseite, das könnte dir bei deiner Entscheidung helfen ^^

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  3. Hmmm nachdem ich am Wochenende den ersten Teil las und überzeugt war, den zweiten nicht zu wollen ... überlege ich nach Deiner Rezi nun doch, ob ich nicht den zweiten hole. Da es Dir ja wie mir geht mit dem ersten Teil und Du begeistert bist vom zweiten ... :) .. danke

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  4. @Fabella: Haha, begeistert kann man das nun nicht nennen, dann wären es 5 Kirschen geworden. Aber ich fand ihn auf jeden Fall wesentlich besser als den ersten und deswegen "lesbar" ;)

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  5. Ich habe den ersten Teil gelesen und dieser steht schon auf der Wunschliste!

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  6. Ich fand Jem und Spinne zwar nicht total furchtbar, aber der Sprung von den beiden zu Adam und Sarah ist schon ein krasser Unterschied. Zum Glück :)

    Ich fand die Story in dem Teil auch viel spannender und hab sie gar nicht so schleppend empfunden wie du :) Die Jugendsprache ging mir beim ersten Teil auch viel mehr auf die Nerven ;D Kann aber auch sein, dass das beim Hörbuch ein wenig unterging.

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