¡Rezension!: Memory

Cherry


Titel: Memory - Stadt der Träume
Autor/in: Christoph Marzi
Verlag: Arena
Originaltitel: -
Seitenzahl: 321
Preis: 14,99 € (D)
ISBN:
978-3-40106622-6




Judes Leben könnte ganz normal sein, wenn da nicht diese Fähigkeit wäre, die ihn die Träume der Verstorbenen sehen lässt. Als er dann nach einer Geisterparty das hübsche Mädchen auf der Parkbank entdeckt und nicht weiß, ist sie tot oder lebendig, erweist sich seine Gabe als doch recht nützlich.
Gemeinsam mit dem namen- und vergangenheitslosen Mädchen macht er sich auf die Suche nach ihrer Geschichte und kommt mit geisterhafter Hilfe und vielen gefährlichen Begegnung dem Geheimnis langsam auf die Schliche.

Da ich in der Vergangenheit bereits Marzis Werk Grimm gelesen hatte, war ich auf eine ausgefallene Geschichte gefasst. Diesmal ließ mich besonders der Anfang des Buches stark an Neil Gaimans Graveyard Buch denken, welches ebenfalls von einem Jungen auf einem Friedhof berichtet. Es erwies sich allerdings schnell als eine Fehleinschätzung, da sich Memory in eine ganz andere Richtung bewegte. Jude spielte zwar eine ausschlaggebende Rolle, war allerdings nicht der Mittelpunkt der Geschichte, sondern eher ein Helfer auf der Suche nach Antworten.

Dies war auch einer der Gründe, wieso mir Marzis Figuren diesmal ziemlich leer erschienen und mir nichts Außergewöhnliches boten - wenn man mal von Judes Fähigkeiten absah (aber die Idee war nun auch nicht ganz neu). Leider bekam ich nie die Chance mich mit dem Protagonisten, der anfangs noch so vielversprechend beschrieben wurde, zu identifizieren. Vielleicht lag dies an der Erzählperspektive, die zwar ab und zu von den Gefühlen der Figuren sprach, allerdings sehr häufig distanziert blieb, aber Jude konnte mir im Laufe der Geschichte nie wirklich ans Herz wachsen.
Dieses Problem hatte ich jedoch nicht nur mit Jude, sondern auch mit dem Rest der Charakter, sodass ich mich an mancher Stelle fragte, ob Marzi seine ganze Energie der Geschichte widmete und daher weniger für seine Figuren übrig blieb. (Dies ist allerdings zu bezweifeln, da er in der Danksagung noch erwähnt, dass ihm die Reise mit Jude und den anderen sehr gefallen hat.)

Der Grund, wieso mich der Rest des Buches dann doch recht milde stimmen konnte, war Marzis spezielle Art von Fantasie und der andersartige Ideenreichtum, der einen doch immer wieder faszinierte. Seine Werke erlangen damit einen Stand der Einmaligkeit und stechen deshalb aus dem gewöhnlichen Jugendbuchalltag eindeutig heraus. So bleibt auch Memory eine Geschichte, die ich gerne verfolgt und gelesen habe.
Trotz der detailreichen Beschreibungen bezüglich der Umgebung ließ sich die Geschichte schnell und ohne Stocken lesen. Dabei gab der Autor häufig einen Einblick in seine persönliche Gefühlswelt, wenn es um London und seine Großstadtgesellschaft ging.


Mein Urteil

Eine schöne, fantasievolle Geschichte für zwischendurch, von der man aber nicht allzu viel erwarten sollte. 


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