¡Rezension!: Saeculum [Hörbuch]

Cherry


Titel: Saeculum [Hörbuch]
Autor/in: Ursula Poznanski
Sprecher: Aleksandar Radenkovic
Verlag: Loewe
Originaltitel: -
Seitenzahl: 496
Preis: 14,95 € (D)
ISBN:
978-3-7855-7028-9



Einmal dem Alltag entfliehen, die Klausuren Klausuren sein lassen und sich von nichts weiter ernähren als den Dingen, die die Natur hergibt. Das denkt sich auch der junge Student Bastian als ihn seine neue Freundin Sandra von einem Mittelalter-Projekt namens Saeculum erzählt. Sehr schnell kann sie ihn für den Ausflug begeistern und so machen die beiden sich zusammen mit einigen, weiteren Jugendlichen auf den Weg in ein abgelegenes Waldstück, was zu allem Übel auch noch verflucht sein soll. Anfangs noch voller Euphorie muss Bastian allerdings bald feststellen, dass dieser Fluch entweder wahr geworden ist, oder jemand ein böses Spiel mit ihnen treibt, denn plötzlich verschwinden gleich drei Leute aus ihrer Truppe spurlos.

Wie im Blair Witch Project geschehen Bastians Gruppe plötzlich seltsame Dinge, nachts lassen unmenschliche Schreie den Wald aufschrecken und Löcher tun sich im Boden auf, wo vorher keine waren. Nicht nur einmal fällt dem Leser das atmen schwer, wenn er der Geschichte Saeculums folgt, die viel düsterer und beklemmender ist als es in Erebos der Fall war. Besonders der Spielort - ein verfluchter, dunkler Wald - sorgte für die passende Stimmung, der man sich nicht entziehen konnte.

Bastian, der Protagonist der Geschichte, muss sich dabei einer starken Entwicklung unterziehen. Vorher wohl behütet, immer strebsam und vernünftig, sieht er sich nun vor einem mysteriösen und unglaublichen Phänomen, was er sich nicht erklären kann. Seine Sinne scheinen ihm einen Streich zu spielen, Mitstreiter werden plötzlich ganz wirr und dann gibt es da noch seine Gefühlswelt, die ihm den letzten Rest an Kraft raubt.
Er ist allerdings nur einer von vielen Figuren, die in Saeculum eine Rolle spielen. Auch hier hat die Autorin, wie auch schon bei Erebos, eine große, sehr glaubwürdige Gruppe zusammengestellt, die ordinäre und besondere Charaktere vereint.

Um zwischen all den Figuren allerdings kein allzu großes Chaos entstehen zu lassen, gab der Erzähler dabei die Geschichte abwechselnd aus Bastians und Iris' Sicht wieder. Während man schon von Beginn an wusste, wieso Bastian zu Wort kam, fiel es einem anfangs noch schwer zu verstehen, was Iris zu einer zweiten, etwas kleineren Hauptfigur machte. Nur langsam ging man diesem Fakt auf den Grund und musste zwischendurch einige düstere Geheimnisse aufdecken, um das gewaltige Ausmaß der Geschichte zu begreifen.
Denn wie schon beim Vorgänger war Saeculum vor allem eins: überraschend. Man kann sich anstrengen wie man will, aber auf die richtige Lösung kommt man meist erst kurz vorm Ende, wenn alles Wichtige bereits aufgeklärt wurde. Dieses Finale fand ich diesmal sogar noch besser als bei Erebos, da es hier nicht nur eine, sondern gleich mehrere Personen betraf und irgendwann sogar die Richtung des Psychothrillers einschlug.

Herr Radenkovic als Sprecher ließ mich dagegen erst einmal Schlucken. Seine Stimme klang in meinen Ohren furchtbar monoton und fehl am Platz, sodass ich vorerst überlegte, ob ich das Buch nicht lieber lesen sollte. Nach einigen weiteren Minuten akzeptierte mein Gehör ihn allerdings als Erzähler und irgendwann ignorierte ich auch die furchtbaren Frauenstimmen, die er versuchte nachzuahmen.
Es war im Großen und Ganzen also ein akzeptabler Hörgenuss, konnte allerdings in keinster Weise mit dem Hörbuch zu Erebos mithalten.


Mein Urteil

Auch diesmal konnte die Autorin wieder mit einer unglaublich spannenden und gut ausgeklügelten Story überzeugen, die einen das ein oder andere Mal eine Gänsehaut an den Leib zauberte. Bitte mehr von ihren außergewöhnlichen Jugendromanen, Frau Poznanski! 


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