¡Rezension!: Wir beide, irgendwann

Cherry


Titel: Wir beide, irgendwann
Autor/in: Jay Asher & Carolyn Mackler
Verlag: cbt
Originaltitel: The Future of Us
Seitenzahl: 400
Preis: 17,99 € (D)
ISBN:
978-3-570-16151-7



Ich mag Facebook nicht, nicht einmal ansatzweise, und deswegen hasse ich Texte - egal ob nun Buch oder nicht - die diese Ausgeburt der Hölle verherrlichen. Ein bisschen Angst hatte ich also schon, als ich Ashers Roman in die Hand nahm und begann darin zu blättern.
Doch was einige vielleicht als eine Hommage betrachten, erkannte ich bald ebenso stark als Kritik an unserer Gesellschaft. Das ständige "updaten" vom Facebook-Status, die plötzlich öffentliche Privatsphäre und das Kommunizieren via Chat wird hier mal von einer ganz anderen Seite beleuchtet. Wie hätten die Menschen 1996 darauf reagiert, wenn sie hätten sehen können, wie eine einzige Website unser aller Leben verändert?

Es ist also schon jetzt nicht schwer herauszulesen, dass ich die Idee der beiden Autoren fantastisch fand. Sie verbanden eine ziemlich gewöhnliche Liebesgeschichte mit einem Hauch Zeitreise und kreierten so eine ganz neue Story. Dabei machten sie ihren Lesern immer wieder klar, wie einfach unsere Handlungen in der Vergangenheit eine ganz andere Zukunft hätten hervorbringen können.
So war das Buch eine gelungene Mischung aus leichter Kost und doch tiefsinnigen Ansätzen, die aber nie die Oberhand gewannen. Es ist und bleibt also ein Unterhaltungsroman und geht nicht über eine gesunde Alltagsphilosophie hinaus, dennoch muss ich zugeben, dass mir das Lesen unglaublich viel Spaß gemacht hat.

Auch zu Josh und Emma hatte ich eine ähnliche Einstellung. Sie waren ganz nett, aber niemals die Figuren, die einem im Laufe einer Geschichte wirklich ans Herz wachsen. Ich möchte eigentlich nicht soweit gehen und sie als austauschbar bezeichnen, aber im Grunde waren sie genau das. Das möchte ich den Autoren allerdings nicht als negative Kritik anrechnen, denn genau so sollte es auch sein. Die beiden sind ganz gewöhnliche Teenager, die plötzlich die Möglichkeit haben in ihre Zukunft zu blicken und diese zu verändern. Das Lesen hätte keinen Spaß gemacht, wenn die beiden nicht totale Normalos gewesen wären, mit denen man sich hätte identifizieren können. Sie waren so, wie sie von ihren Schaffern erfunden wurden, schon ganz richtig, doch man sollte als ihr Begleiter nicht zu große Hoffnungen in sie setzen. Sie sind eben auch nur Menschen.

Mein Urteil

Unterhaltung, aber nicht des unteren Niveaus. Die beiden Autoren haben ein Buch geschrieben, was einfach nur Spaß macht und vielleicht den ein oder anderen auch aus seiner Facebook-Sucht befreien wird (oder auch nicht). Wer etwas Schönes für zwischendurch sucht, sollte mal ein oder zwei Blicke hineinwerfen, denn es lohnt sich wirklich.


7 Kommentare:

  1. Super Rezension!
    Klingt seeehr interessant und landete sofort auf meiner Wunschliste!
    LG, Hannah
    www.hannahs-leseblog.de.vu

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Irgendwie bin ich etwas zwiegespalten, was dieses Buch anbelangt. Einerseits freue ich mich schon sehr darauf, weil mir ja "Tote Mädchen lügen nicht" damals ziemlich, ziemlich gut gefallen hat, andererseits aber habe ich dasselbe Problem wie du- Ich halte nicht sehr viel von Facebook.
    Dennoch schreibst du ja, dass es nicht als eine Art Hommage an Fancebook zu verstehen ist, sondern auch Kritik beinhaltet. Dennoch habe ich irgendwie trotz all vorangegegangener Vorfreude nicht sehr große Lust auf ein Buch, in dem dieses Thema eine Rolle spielt. Hm, schwierig, schwierig...

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  4. "mir das Leben unglaublich viel Spaß gemacht hat"
    Da musste ich jetzt kurz ein bisschen schmunzeln (;

    Eine super Rezension, bisher klang das Buch nicht so wirklich spannend für mich, aber mal sehen. Jetzt bin ich nämlich schon ein bisschen neugieriger geworden ;D

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  5. Ich habe das Buch hier ja auch noch auf Englisch und freue mich schon seeeehr drauf. Die Idee finde ich genial, auch wenn ich Facebook nicht so abgrundtief schlecht finde. Ich bin zwar kein größter Fan davon und würde mich auch nicht als Suchti bezeichnen, dennoch hat es für mich durchaus seine Vorteile, wenn man kritisch/vorsichtig damit umgeht. Ich bin deshalb neugierig, wie in dem Buch mit dem Thema umgegangen wird.
    Covertechnisch ist mein Favorit das englische. Ich mag aber auch das andere englische, mit den beiden Figuren und dem Binärcode - passt irgendwie ziemlich gut zum Thema.

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  6. Das stimmt mich ja schon wieder hoffnungsvoll! Ich war von "Thirteen Reasons Why" nicht direkt überzeugt, aber dieses Buch klingt nun mal sehr interessant. Und wenn ich weiß, was ich erwarten kann, kann das ja was werden! :)

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  7. Als ich dieses Cover das erste Mal sah, hatte ich eine Art déja vu. Irgendwoher kam mir das Titelbild bekannt vor, doch ich kann mich einfach nicht mehr erinnern, welchem Cover dieses so gleicht . . .

    LG Favola

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