¡Rezension!: Rot wie das Meer

Cherry


Titel: Rot wie das Meer
Autor/in: Maggie Stiefvater
Verlag: Script5
Originaltitel: The Scorpio Races
Seitenzahl: 432
Preis: 18,95 € (D)
ISBN:
978-3-8390-0147-9




Wenn Frau Stiefvater etwas kann, dann ist es eine stimmige Atmosphäre zu erschaffen. Sie befördert ihre Leser direkt neben die beiden Protagonisten - Puck und Sean - und lässt sie mit ihnen gemeinsam von den Klippen aufs weite Meer hinaus blicken. Es ist kalt, der Wind schneidend, und die Zeit auf dieser kleinen Insel verspricht blutig zu werden. Rot wie das Meer ist somit eindeutig ein Herbstbuch - kühl, düster, regnerisch und auf keinen Fall ungefährlich.

Jeder, der bei dem Thema "Pferd" erst einmal zusammenzuckt und sich einen friedvollen Reiterhof mit Ponys vorstellt, sei an dieser Stelle gewarnt, denn das neue Buch der Autorin ist alles andere als ein braver Pferderoman und nur für Leute mit starkem Magen geeignet. Blut steht an der Tagesordnung und noch viel erschreckender als das, ist die vermeintliche Gleichgültigkeit mit der die Figuren im Buch dieser Brutalität entgegen treten.
Auch was die Pferde selbst betrifft, so finden wir hier keine zahmen Wesen, sondern wilde Wassergeschöpfe, die sich Capaill Uisce nennen und deren Hauptspeise rohes, blutiges Fleisch ist. Pferdefreunde werden somit zwar auf ihre Kosten kommen - denn die starke und mitreißende Zuneigung zu diesen mächtigen Tieren hat selbst mich auf einigen Seiten verzaubern können - aber  wer sich nicht darauf einstellt, dass es sich hier um schöne, jedoch sehr gefährliche Fabelwesen handelt, könnte böse überrascht werden.

Ähnlich steht es auch mit den beiden Helden des Romans. Während Puck so ganz anders als die gewöhnliche Jugendbuchprotagonistin agiert - stürmisch, wild, aufbrausend, temperamentvoll und ja, manchmal auch ganz schön zickig - steht ihr ein stiller, aber innerlich auch sehr kraftvoller junger Mann namens Sean gegenüber. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein, wäre da nicht diese unbändige Liebe zu ihren Pferden.
Es war fast niedlich, wie unbeholfen die beiden sich ineinander verliebten. Jeder weiß es, keiner spricht es aus. Auch hier hat die Autorin wieder etwas Großartiges geleistet, denn die Beziehung der beiden scheint immer nur am Rande ihre Musik zu spielen, sodass sie niemals aufdringlich oder störend für den Verlauf der Geschichte wirken könnte.

Für mich gab es allerdings ein Problem, was man wohl kaum der Autorin zuschreiben kann, mir aber trotzdem etwas die Lesestimmung verdarb: wenn man diese Sympathie für Pferde nicht dermaßen teilen kann - und leider kann ich das nicht- so wird einem das Buch wahrscheinlich an einigen Stellen langatmig erscheinen. Es war zwar nicht so, dass ich mich gelangweilt hätte, doch da mich diese Tiere nicht derart faszinieren, konnte ich manche Gedankengänge der Protagonisten weder nachvollziehen, noch nachfühlen, was wirklich schade war.

Mein Urteil

Auch wenn mich die mystischen Wesen des Buches nicht ganz für sich gewinnen konnten, habe ich dennoch die düstere Atmosphäre des Romans genossen und empfand die beiden Hauptfiguren als angenehme Wegbegleiter.
Für Pferdenarren, die keine Angst vor brutalen Szenen haben, wird diese Geschichte allerdings ein Highlight sein und ist auf alle Fälle ein Must-Read!


5 Kommentare:

  1. Hallo!
    Ganz oben bei den bibliografischen Angaben, hast du wohl versehentlich den falschen, englischen Originaltitel eingegeben! ;-)
    "The Snow Merchant". In der Rezension selbst hast du es ja richtig benannt, nur oben nicht!

    Liebe Grüße,
    Charlousie

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  2. Hallo!

    Ich überlege bei dem Buch ja noch immer, ob ich es lesen soll. Als ich dreizehn war, war ich nämlich wirklich von Pferden begeistert, nur hat sich das in den letzten Jahren doch sehr gelegt.:)
    Auf der anderen Seite fand ich schon die ersten Sätze recht vielversprechend und ähnlich wie du, finde ich das Cover einfach wunderschön.

    Hm, Zwiespalt...

    Liebe Grüße,
    Izzy

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  3. Ich möchte das Buch auch unbedingt lesen, auch wenn ich nicht so ein Pferdefan bin. :) lg Belle

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  4. Ich reite nicht, mag Pferde als Tiere aber ganz gerne. Daher hat mich auch dieses Buch interessiert - mal keine Vampire oder Werwölfe, wie erfrischend ;)
    Zur Zeit subbt es bei mir noch. Und durch Deine Rezi bin ich für die blutigen Stellen nun etwas vorgewarnt, das mit dem rohen Fleisch hätte mich sonst etwas erschreckt. Denn ich erwartete wirklich zunächst die lieben Wendy Ponys ;)

    LG, Katarina :)

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  5. Das Buch hört sich eigentlich nicht schlecht an,aber Pferde mag ich auch nicht unbedingt.

    LG May

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