¡Rezension!: Düsteres Verlangen

Cherry


Titel: Düsteres Verlangen: 
Die wahre Geschichte des jungen Victor Frankenstein
Autor/in: Kenneth Oppel
Verlag: Beltz
Originaltitel: This Dark Endeavour. 
The Apprenticeship of Victor Frankenstein
Seitenzahl: 384
Preis: 16,95 € (D)
ISBN:
978-3-407-81121-9



Ich finde die Idee, die Jugend bekannter Romanfiguren für ein neues Buch zu verwenden, eigentlich fantastisch und war auch damals bei der Young Sherlock Holmes-Reihe von Fischer sehr gespannt. Leider hatte diese mich damals eher enttäuscht zurückgelassen, denn sie entpuppte sich zwar als eine spannende Lektüre für junge - eher männliche - Leser, bot mir aber nicht die Geschichte, die ich erwartete.
So ähnlich erging es mir nun leider auch mit Düsteres Verlangen, welches zwar sofort meine Neugier wecken konnte, sich dann aber leider nur als halb so gut herausstellte.

Victor Frankenstein und sein Bruder Konrad scheinen auf den ersten Blick zwei sehr außergewöhnliche und komplexe Charaktere zu sein. Victor, der wilde und sture jüngere Zwilling, der sich stets gegen Konrad, den älteren, weiseren und vernünftigeren der beiden beweisen muss. Sie lieben sich, wie es nur Zwillinge zu schaffen vermögen, aber dennoch gibt es etwas, was beide zu entzweien droht. Die wunderschöne Elizabeth, welche von beiden gleichermaßen geliebt wird, steht zwischen ihnen und scheint sich bereits seit langem entschieden zu haben, doch Victor ist damit ganz und gar nicht einverstanden. Als dann jedoch sein Bruder todkrank wird, scheint dies alles vergessen. Oder nicht?

So beginnt eine Geschichte voller Eifersucht, Neid und dem ständigen Zwiespalt zwischen Liebe und Hass. Eigentlich wäre gegen diesen Hauch Dramatik nichts einzuwenden, doch ich muss zugeben, dass mich dabei das Alter des Erzählers (Victor) manchmal etwas störte. Die Zwillinge waren gerade einmal 15 Jahre alt und somit kamen mir besonders die Handlungen des Jüngeren oftmals pubertär und lächerlich vor. Ich hätte mir gewünscht, sie wären bereits 17, oder jedenfalls 18 Jahre alt gewesen, sodass man sich reifere junge Männer hätte vorstellen können, so allerdings hatte ich das Gefühl naiven Kindern beim Spielen zuzusehen.

Auch was die Spannung des Romans betraf, so war mir diese zu durchschaubar und aufgesetzt. Wahrscheinlich werden jüngere Leser mehr Gefallen daran finden und ihr Puls wird sich bei den vermeintlichen Abenteuern erhöhen, erfahrenere Leseratten könnten diese langgezogenen, brenzligen Situationen jedoch langweilen, was wohl nicht den gewünschten Effekt hätte.
Was allerdings gar nicht mal so schlecht war, war das Ende des Buches. Es kam nicht nur recht überraschend, sondern bildete einen ganz guten Übergang zum zweiten Teil, der ja bald erscheinen wird. Zwar kann man sich bereits denken, wie es mit den Frankensteins weitergeht, aber dennoch wird an dieser Stelle nochmals das Interesse geweckt.

Mein Urteil

Ich bin leider ziemlich enttäuscht. Ein reiferer Protagonist, eine düsterere Atmosphäre, weniger von dieser langatmigen Action, schon wäre das Buch besser geworden und hätte mich wohl mehr von sich überzeugen können. So war es ein ganz netter Roman für Jungs ab 12, die nicht vor ein paar romantischen Szenen zurückschrecken.


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