¡Rezension!: Für immer die Seele

Cherry


Titel: Für immer die Seele
Autor/in: Cynthia J. Omololu
Verlag: Dressler
Originaltitel: Transcendence
Seitenzahl: 384
Preis: 17,95 € (D)
ISBN:
978-3-7915-1505-2




Machen wir uns nichts vor, fast immer scheinen die Jugendbücher für junge Mädchen nach dem gleichen Muster zu verlaufen: gewöhnliche Protagonistin trifft superheißen Typen, der sich dann auf mysteriöse Weise auch zu ihr hingezogen fühlt. Das Glück scheint perfekt, aber dennoch gibt es Bürden zwischen dieser jungen Liebe, die unüberwindbar scheinen.
Tjaja, auch Für immer die Seele macht da keine Ausnahme und brachte mich besonders mit der ersten Hälfte fast zur Weißglut. Ich bin es langsam Leid einem rosarot-verliebten Mädchen zu folgen und all ihre naiven Gedanken ertragen zu müssen. Auch wenn man bei Cole (normalerweise Nicole) zuerst glaubt, dass es sich hier um eine Heldin mit Köpfchen handelt - nicht umsonst ist sie ja ein musikalisches Naturtalent und scheint sich auch kulturell sehr für die Geschichte ihres und anderer Länder zu interessieren - so enttäuschte sie mich doch schon nach den ersten Kapiteln. Das Cello, welches vorher ihr ein und alles war, rückt in den Hintergrund und macht einer neuen Liebe Platz: Griffon. Der Junge, den sie kaum kennt, bei dem sie sich aber so unglaublich sich und geborgen fühlt, dass sie ihm erst einmal von ihren irren Visionen erzählen muss. Ja, es gibt glaubhaftere Bücher.

Aber kommen wir zum eigentlich Kern des Romans, auch wenn dieser neben der einnehmenden Liebesgeschichte manchmal in Vergessenheit geraten kann. Frau Omololu nimmt sich diesmal ein Thema vor, was noch nicht ganz so durchgekaut ist und deswegen auch ein bisschen frischen Wind in manches Bücherregal bringen sollte. Zwar kennen wir die Idee der wandernden Seelen bereits aus Büchern wie Silberlicht und Seelen, aber die Thematik Wiedergeburt, Reinkarnation und das Erinnern an diese früheren Leben scheint in meinen Augen doch recht neu zu sein (oder jedenfalls noch nicht sonderlich oft verwendet). Aus diesem Grund kann ich hier fast nur Pluspunkte verteilen, weil alles Neue irgendwie auch anziehend wirkt und sie bei einigen Szenen in Coles letzten Leben wirklich gute Arbeit geleistet hat und eine Geschichte schuf, die mitreißend war.
Trotzdem, man stellt sich beim Lesen doch schon logische Fragen, die diese Welt langsam ins Wanken bringen: Wie soll ein Mensch denn all diese Erinnerungen verkraften? Wie kann man sich überhaupt noch normal verhalten, wenn man all das Leid gesehen hat? Wie kann ein Mann, der scheinbar über hundert Jahre alt ist, sich in ein Mädchen von 16 Jahren verlieben? Aber vielleicht sollte man da gar nicht weiter drüber nachdenken...

Trotzdem, war es wirklich nötig wieder den gleichen Handlungsstrang wie in tausend Jugendbüchern davor zu verwenden? Gibt es keine originellen Ideen mehr? Keine starken Protagonistinnen, die sich wehren und auch ohne einen hinreißenden Jungen an ihrer Seite existieren können? Muss es immer gleich die Liebe auf den ersten Blick sein? Kann man sich nicht mal etwas Zeit lassen, wenn es doch sowieso eine Trilogie wird? Scheinbar nicht. Aus diesem Grund werde ich diese Reihe wohl nicht weiterlesen, wünsche aber allen, die sich darin verliebt haben, viel Spaß dabei. Es besteht sicherlich noch viel Potential in der Geschichte, welches ausgearbeitet werden kann.

Mein Urteil

Hätte man sich nicht zu sehr an den so gewöhnlichen Verlauf und die so bekannte Lovestory geklammert, hätte hier etwas wirklich Spannendes entstehen können. So muss ich dem Buch aber den Stempel der Mittelmäßigkeit aufdrücken.



8 Kommentare:

  1. Ok, nun werde ich mir das Buch nicht kaufen. Denn wenn ich eins nicht leiden kann, dann sind das schwache Protagonistinnen, die immer beschützt werden müssen. Ich finde das so schade und einfach furchtbar nervig. Bei manchen Bücher habe ich das Gefühl, dass die Mädchen nur zur Deko vorkommen.

    LG Maggi

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  2. Zu dem Buch hört man auch mittlerweile alles: Von Echt Super bis Durchgefallen ist wirklich alles vertreten. Jetzt bin ich echt hin und her gerissen. Trotzdem ist es eine schöne Rezension ;)
    Würdest du es mit 3 Äpfeln zum lesen weiterempfehlen? Ich möchte mir nämlich so viele Meinungen wie möglich dazu einholen. Außerdem triffst du passende Wörter und redest nicht um die Kritik herum.
    (Das bewundere ich :o)
    Alles Liebe Niz von www.bookmoiselles.blogspot.com

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    1. Wenn man es romantisch mag und keinen Wert auf tiefsinnige Dialoge oder allzu interessante Charaktere legt, dann ist das Buch sicherlich lesenswert. Das ist - wie immer - eine Geschmackssache.
      Übrigens... keine Äpfel, es sind Kirschen :D

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  3. Hm, ich denke ich werde es mir jetzt auch nicht kaufen, denn von schwachen Protagonistinnen die sich auf den ersten Blick in den ach so gut aussehenden Jungen verlieben, habe ich langsam auch schon genug ;).

    Lg Vanessa :)

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    1. Irgendwann weiß man einfach, was kommt. Dann macht das Lesen solcher Bücher keinen wirklichen Spaß mehr. :/

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  4. Zugegeben, gekauft hätte ich mir das Buch auch nicht, aber dennoch habe ich es gelesen. Ich denke ebenfalls, dass die Personen und generell die ganze Liebesgeschichte die dahinter steht nicht gerade anspruchsvoll oder originell ist, dennoch hat mir die Kernaussage sehr gefallen. Auch von dem Schreibstil der Autorin war ich angenehm überrascht, weil sie der Roman fast wie ein Film sehen, lesen lässt. Im Großen und Ganzen kann ich das Buch eigentlich schon empfehlen, es ist eine schöne Lektüre für zwischendurch. Meiner Meinung nach hätte es 4 von 5 Kirschen verdient, oder zumindest 3,5. :)

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    1. Es ist immer die Sache, wie viel man schon gelesen hat und wie bekannt einem die Ideen vorkommen. Außerdem sind Geschmäcker ja bekanntlich verschieden und jede Meinung individuell. Also lass mich doch bitte meine drei Kirschen geben ;)

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