¡Rezension!: Sommernachtszauber

Erdbeere


Titel: Sommernachtszauber
Autor/in: Ellen Alpsten
Verlag: Coppenrath
Originaltitel: -
Seitenzahl: 411
Preis: 17,95 € (D)
ISBN:
978-3649610564



Es fing so vielversprechend an. Ja, wirlklich! Der Prolog war wirklich fesselnd, denn dieser siedelte sich in Berlin 1935 an, bevor die Menschen überhaupt ahnten, was für ein Schicksal für die Juden geplant wurde. Und genau zu dieser Zeit spielt Johannes den Romeo am Berliner Bimah. Die Julia: seine Verlobte und Jüdin Judith. Richtig interessant wird die Geschichte allerdings als Johannes‘ Onkel und SS Brigadeführer ihn um ein kurzes Gespräch bittet. Der Leser kann sich nur denken, um was es wohl gehen mag, aber man weiß es nicht genau. Am Ende des Abends sind Romeo und Julia, wie geplant, tot. Nur das Judith ihren Johannes im letzten Atemzug noch verfluchte.

 Klingt interessant bis hierher, oder? Über 70 Jahre später lernen wir dann die Protagonistin Caroline kennen. Sie ist angehende Schauspielerin mit schwerer Vergangenheit und null Selbstbewusstsein. Leider bleibt sie das ganze Buch über recht blass und unscheinbar. Also auch hier der typische Fall von unbewusste Schönheit, hinter der alle her sind. Nichts was wir nicht kennen. Leider erlebt man auch oft in Büchern, dass die schüchterne Protagonistin einen starken Kontrast in Form der besten Freundin braucht. Nun, das hat Ellen Alpsten hier auch geschafft. Aber Mia gewinnt mit Abstand den Preis als mieseste Beste Freundin aller Zeiten. Sie hat mich wirklich genervt mit ihrer Naivität, Künstlichkeit und ihrem Narzissmus.  Eigentlich sind das keine Freundinnen, denn Freundinnen machen solche Sachen, die Mia hier abzieht wirklich nicht. Es ist mir auch Rätsel wie da überhaupt sowas wie Freundschaft entstehen konnte. Aber auch hier bleibt die Figur sehr eindimensional.Was mit ihr im Laufe der Geschichte passiert empfand ich als typisches Schauspiel- Klischee und ihre Charakterentwicklung wirkte unglaubwürdig. Zumal Mias Szenen im Buch ganz unverblümt im Kontrast zu dem Rest des im Jugendstil gehaltenen Buches standen. Es fielen Ausdrücke und Taten, die ich in Büchern für 14-Jährige nicht unbedingt lesen möchte.

 Und dann wäre da ja auch noch Johannes. Im Prolog war er ja noch wirklich interessant, ich kann mir gar nicht erklären, was mit ihm in all den 70 Jahren passiert sein musste. Muss ja mächtig langweilig gewesen sein. Von Johannes kriegt man eigentlich nicht so viel mit. Außer wenn sich Caro und er anschmachten und die dämlichsten Dialoge zuwerfen. Ich muss da ganz ehrlich sein, die beiden haben mich null interessiert. Total kalt gelassen. Im Großen und Ganzen grenzte es gefährlich an Kitsch.  Dabei habe ich, gerade nach dem Prolog, auf mehr Geheimnisse und mehr Bezug zur SS Zeit gehofft. Aber leider reiht sich Sommernachtszauber nur in die typische Jugendbuchschiene ein. Dennoch kann ich sagen, lässt sich das Buch schnell und flüssig durchlesen. 

Mein Urteil

Ein Buch mit Potential, das aber leider verschenkt wurde. Unglaubwürdige Charakterentwicklungen und konstruierte Dialoge verderben einen den Lesespaß. Wer einfache Liebesgeschichten mag, dem wird das hier sicherlich gefallen. Für alle die mehr wollen, eher weniger.


3 Kommentare:

  1. Ui, das klingt ja nicht gut... Aber so richtig gereizt hatte es mich vom Klappentext her auch schon nicht.

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    1. Der Klappentext hat mich auch so gar nicht gereizt. Ich hätte es auch nie gelesen, wenn der Prolog nicht interessant gewesen wäre. Das mit der SS Zeit mochte ich. Alles was danach kam eher weniger. Allerdings gibt es viele, die dieses Buch mögen. Vielleicht bin ich einfach nicht mehr in der Zielgruppe oder ich erwarte zu viel von einer normalen Liebesstory. Wer weiß;)

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  2. Das Cover gefält mir gut, aber der Klappentext kling gar nicht Spannennd, eher nach so eine 08/15 Liebesgeschichte: Ich liebe ihn, bin mir nicht sicher ob er mich liebt und uns steht immer etwas im weg.
    Naja, vielleicht bin ich nach "Ein ganzes halbes Jahr" auch einfach zu anspruchsvoll wenn es um Liebesgeschichten geht - oder Bücher allgemein.

    lg, Sascha

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