¡Rezension!: Die Auslese

Cherry


Wollen wir uns mal nichts einreden: natürlich ähnelt auch Die Auslese so einigen vorgegangen Dystopie-Trilogien, die wir in den letzten Monaten, ja sogar Jahren, lesen durften. Allen voran natürlich Panem, dessen Parallelen diesmal sogar das blindeste Huhn unter den Lesern mitbekommen müsste. 
Ja, in Ordnung, wir kennen es: eine mutige Protagonistin in einer dystopischen Zukunft, lebt in ärmlichen Verhältnissen, bekommt die Chance ihres Lebens, muss Todesängste ausstehen und wichtige Entscheidungen treffen.... ach naja ihr wisst schon, was ich meine. Immer wieder das Gleiche, immer wieder die selbe Leier. Und unter all diesen Wälzern soll man dann auch noch die finden, die sich irgendwie lohnen...

Vielleicht werdet ihr jetzt staunen, aber Die Auslese ist eine der wenigen Zukunftsvisionen, die mir bisher gefallen haben. Mit Panem und Die Bestimmung reiht es sich in die glückliche Kette der Wir-sind-spannend-brutal-und-machen-Lust-auf-mehr-Dystopien, die bei mir neben der Wir-sind-langweilig-blöd-und-viel-zu-romantisch-Dystopien-Kette schwächlich kurz aussieht und leider nur sehr selten verlängert wird. 
Woran diese glückliche Verlängerung liegt? Ich habe es aufgegeben auf Revolutionen in diesem Genre zu hoffen und konzentriere mich einfach darauf, ob sich der Roman gut und schnell lesen lässt, und ob ich nach der Beendigung immernoch Lust habe einen zweiten Teil zu lesen. Genau so ging es mir in diesem Fall, überraschenderweise.

Da euch diese Begründung jetzt sicherlich nicht reichen wird, komme ich zu den knallharten Fakten. Auch wenn ich bereits gesagt habe, dass man die Übereinstimmungen mit Vorgängern einfach nicht übersehen kann, so muss ich doch sagen, dass die Autorin trotzdem ihre eigene Welt geschaffen hat, in der es sehr oft um die Veränderungen in Natur und Umwelt geht. Viele andere Dystopien gehen auf Gesellschaft und leider auch oft auf Romantik ein, und werden dadurch irgendwann langweilig. Hier wurden aber mal ganz andere Aspekte ins Licht gerückt: was geschieht mit Flora und Fauna in der Zukunft? Wie wird die Erde in so vielen Jahren aussehen? Mag für einige jetzt total langweilig klingen, ich aber mochte es sehr.

Selbst Cia, unsere Protagonistin, konnte ich eigentlich gut leiden. Nicht so, wie man einen gewonnen Freund lieben lernt, sondern eher wie das nette Mädchen aus der Nachbarschaft, der man mal freundlich zulächelt oder mit der man Smalltalk betreibt.
Sie war clever, aber nicht zu clever, naiv, aber nicht zu naiv, verliebt sich, wie eine 16Jährige das macht und geht einem nicht auf die Nerven (mir jedenfalls nicht). Natürlich hat sie so ihre Fähigkeiten, die wir bei heutigen Jugendlichen wohl kaum vorfinden werden - denn mit ihrer Waffe kann sie ziemlich gut zielen - aber sonst schien sie mir doch eine glaubhafte Vertreterin ihres Alters, die nicht immer gleich alles begreift und sich von ihren Gefühlen fehlleiten lässt. Übrigens ein weiterer Punkt, der mich hier ziemlich positiv überrascht hat. Auch wenn es vorerst so scheint, als bekämen wir die altbekannte Liebesgeschichte zu sehen, so kann sich das Blatt doch schnell wieder wenden. Mehr verrate ich aber nicht...

Mein Urteil

Natürlich kommt es anderen Dystopien sehr nah, aber dennoch hat mich Die Auslese gut unterhalten, und konnte da überzeugen, wo andere, so hochgelobte Reihen, kläglich versagt haben. Wer es spannend mag, der kann es mit diesem ersten Teil ja mal probieren. Als Einstieg nach einer Dystopiepause war es jedenfalls ein Glücksgriff für mich.

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