SHERLOCK & meine drei Strategien, die Warterei halbwegs erträglich zu machen

Cherry


Es ist kein Geheimnis mehr, dass die frustiertesten Fans auf unserem Planeten wohl jene sind, die verzweifelt auf die neue Staffel der BBC-Serie SHERLOCK warten. Ja, auch ich gehöre dazu (welch Überraschung!) und als einer von den Menschen, die eigentlich so gut wie gar keine Serien schauen, ist diese Art der Warterei manchmal unerträglich, kann ich sie doch nicht einfach mit den Folgen einer anderen Serie überbrücken. Aus diesem Grund habe ich für heute einen Beitrag geplant, der für meinen Blog doch eher ungewöhnlich ist, euch aber hoffentlich trotzdem gefällt (oder jedenfalls den SHERLOCK-Fans unter euch). Dabei möchte ich euch die drei Strategien an die Hand geben, welche ich nutze, um meinen Kummer bis zum Staffelstart 2017 etwas zu mildern, die mich gleichzeitig aber auch mit "Stoff" versorgen. Na dann: The Game is on!



Dieses Buch als "Serienguide" zu betiteln, ist eigentlich untertrieben, denn was sich hinter den Deckeln dieser bildreichen Ausgabe verbirgt, sind mehr als nur Informationen rund um die Folgen der erfolgreichen BBC-Serie. Dieser kleine Schatz ist vielmehr eine Sammlung, die dem Leser einen Einblick in das gesamte SHERLOCK-Universum gewährt. Wir erfahren alles über die Figuren, die Darsteller, die Special-Effects, die Fangemeinde, Conan Doyles Geschichten und die Zusammenhänge zwischen Original und Adaption. 

Besonders schön fand ich während des Lesens nicht nur die zahlreichen Fotografien, sondern auch ihre Inszenierung. Ich habe bisher noch kein Buch besessen, in dem sich so ausführlich mit einer Serie beschäftigt wird, jedoch kenne ich vom Durchblättern in anderen Serienguides deren billige Verarbeitung, die schon tausendmal gesehenen Fotos und die uninspirierende Gestaltung der Seiten. Bei SHERLOCK - Hinter den Kulissen der Erfolgsserie merkt man dagegen sofort, dass sehr viel Liebe in der Auswahl und Einsetzung der Abbildungen steckt, die den informationsreichen Text noch untermalen. 

Ihr fragt euch sicherlich, wieso mir dieser Serienguide nun beim Warten auf die neue Staffel hilft, schließlich scheint er ja erst recht die Sehnsüchte nach mehr zu schüren. Und ja, das stimmt, man möchte mehr, jedoch erlaubt das Buch auch eine andere Sicht auf die bereits erschienenen Folgen. So erhält man Informationen - besonders was den Zusammenhang zwischen SHERLOCK und seinem Original betrifft - die einem anfangs vielleicht gar nicht bewusst waren und die für ein ganz spezielles Nochmalschauen sorgen können. Da sich die Serienautoren so gut mit der Materie auskennen und selbst große Fans des Meisterdetektivs sind, gibt es also sehr viel zu sehen und entdecken. 


 


Die deutschsprachigen Zuschauer mussten zwar noch geschlagene drei Monate länger auf sie warten, aber nun, Ende März, war es endlich soweit und die Sonderfolge Die Braut des Grauens lief im deutschen FreeTV. Ich habe die Folge auf englisch sowie auf deutsch gesehen und muss sagen, dass sie mir ziemlich gut gefallen hat. Es ist nicht nur toll, unsere beiden Protagonisten im "wahren" Sherlock Holmes-Setting agieren zu sehen, sondern auch die Tatsache, dass dieser kleine Film nicht für sich allein steht, sondern bestimmte Beziehungen zum dritten Staffelende hat. Mehr möchte ich jedoch nicht verraten, denn es gibt vielleicht ein paar Fans, die ihn noch nicht gesehen haben.

Über den gewählten Fall lässt sich streiten. Die Thematik finde ich klasse, jedoch waren mir die Drahtzieher hinter dem ganzen Theater doch etwas zu offensichtlich und sorgten meinerseits für keine Überraschung. Wer die Originalstory dazu lesen mag, sollte in einer Holmes-Sammlung nach der Kurzgeschichte "Die fünf Orangenkerne" suchen, allerdings gibt es nur teilweise Übereinstimmungen, so, wie es bei SHERLOCK grundsätzlich der Fall ist.

 
 


Bei Buchbloggern liegt es wahrscheinlich nah, dass man sich auch gern die Romane und Kurzgeschichten zu Gemüte führen möchte, auf denen die eigene Lieblingsserie beruht. In der Vergangenheit habe ich bereits die drei Holmes-Romane Eine Studie in Scharlachrot, Das Tal der Angst und Der Hund der Baskervilles gelesen und auch besprochen (mit einem Klick auf die Titel kommt ihr zu jeweiligen Rezension). Mit Hintergrundinformationen zu den Originalgeschichten kann man immer wieder Kleinigkeiten entdecken, die die Serienmacher in den Folgen eingebaut haben, wenn auch in etwas abgewandelter Form. Ich fand es beim Schauen sehr amüsant, Dinge aus den Büchern zu entdecken, weil es einem das Gefühl gab, Insider zu verstehen, die nur diejenigen auch sehen, die die Romane gelesen haben. Für wahre Fans lohnt es sich also wirklich, mal in die alten Holmes-Bücher reinzuschauen. Sie sind einfach geschrieben und sozusagen die Wegbereiter der modernen Krimiliteratur. Seltsamerweise gehören sie zu den wenigen Büchern des Genres, die ich lesen kann, ohne dass mir langweilig wird.

Wer vielleicht schon alles von Sir Arthur Conan Doyle gelesen hat, aber einfach nicht genug bekommt von Holmes und Watson, der kann es ja mit einer der vielen Adaptionen probieren. Mir persönlich gefallen die beiden Bücher von Anthony Horowitz sehr gut: Das Geheimnis des weißen Bandes und Der Fall Moriarty (meine Rezensionen verstecken sich hinter einem Klick auf die Titel). Hier überzeugt mich besonders der Stil, der dem Doyles sehr ähnlich ist (bzw. nachempfunden wurde). Weniger brillant, aber im Bereich des Jugendbuchs ganz annehmbar sind Vertreter wie die Young Sherlock Holmes-Reihe oder auch das recht neue Holmes & Ich


Jetzt bin ich aber mal gespannt: Seid ihr Fans der Serie und wartet auch schon gebannt auf die nächste Staffel? Oder seid ihr vielleicht ganz anderer Meinung und könnt den ganzen Hype gar nicht verstehen? Lest ihr selbst die Originalgeschichten oder gebt euch mit der Serie zufrieden? Oder habt ihr vielleicht ganz andere Strategien, wie ihr das Warten überbrückt? Erzählt mal! 

4 Kommentare:

  1. Hallo Cherry,

    tolle Stratgien! Dieses Guidebook zur Serie klingt wirklich toll ... das wandert auf meinen Wunschzettel! Ich weiß nicht, ob das etwas für dich ist, aber ich habe damals an der Uni ein wissenschaftliches Buch über die BBC Sherlock Reihe gelesen, das fand ich auch sehr interessant. Natürlich ist es eher trocken, eben wissenschaftlich, geschrieben, aber ich fand es sehr vielseitig und spannend. Es heißt "Sherlock and Transmedia Fandom" (https://books.google.at/books/about/Sherlock_and_Transmedia_Fandom.html?id=cbKbpwAACAAJ&redir_esc=y)

    Gerade als Sherlock-Fan kann man sich ja glücklicherweise die Wartezeit mit Tonnen von Fanfiction überbrücken ;-)

    LG,
    Susanne

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    1. Das wissenschaftlische Buch klingt echt interessant, allerdings lese ich wegen der Uni derzeit so viele wissenschaftliche Texte, dass es mir für die Freizeit doch etwas zu viel wäre.

      Und Fanfiction lese ich nicht, doch was mir wirklich gut gefällt und ja auch in diese Rubrik gehört, sind Fanarts bei deviantart :D Natürlich nicht alle, aber es gibt da wirklich ein paar schöne.

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  2. Danke für die tollen Tipps. :) Ich hab "Die Braut des Grauens" immer noch nicht gesehen, irgendwie will ich mir die aufheben für wenn ich mal einen besonders schlechten Tag habe.
    Einige der Bücher die du genannt hast, hab ich sogar auf meinem SuB, aber irgendwie traue ich mich da nie so richtig ran. Ich denk mir da immer "die sind ja doch nicht so gut wie die Serie" und schieb sie wieder bei Seite. In den Büchern fehlen mir Benedict und Martin einfach... ;)

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    1. Aufheben für "schwere Zeiten" ist natürlich auch eine Idee, dann hat man immer etwas, worauf man sich freuen kann :)

      Bei den Jugendbüchern muss ich dir recht geben, die sind wirklich nicht so gut wie die Serie, aber was die Originale betrifft, so kann ich dich nur ermutigen mal zu einem zu greifen, schließlich basieren die Folgen ja auf den Geschichten von Doyle. Und man kann sich in seiner Fantasie ja immer vorstellen, dass die heißgeliebten Schauspieler die Rollen von Holmes und Watson einnehmen ;)

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