Titel: Das Lied der Banshee
Autor/in: Janika Nowak
Verlag: Pan
Originaltitel: -
Seitenzahl: 480
Seitenzahl: 480
Preis: 14,99 € (D)
ISBN: 978-3-426-28339-4
ISBN: 978-3-426-28339-4
Klappentext
Als Aileen erfährt, dass sie die letzte Banshee ist, glaubt sie an einen schlechten Scherz. Sie soll eine Gestalt aus der irischen Sagenwelt sein? Sie soll den Tod von anderen Menschen vorhersagen und mit ihrer Stimme Magie wirken können? Das ist doch vollkommen absurd! Ihre seltsamen Träume und ein Zwischenfall, den sie sich beim besten Willen nicht erklären kann, bringen sie jedoch ins Grübeln.
Das junge Mädchen ahnt noch nicht, dass ihr Abenteuer mit dieser Enthüllung erst beginnt. Dass sie in eine Welt eintauchen wird, in der Mythen und Legenden keine Erfindung sind. Dass sie zusammen mit Sirenen, Wassermännern und Nymphen den Kampf gegen ein uraltes Wesen aufnehmen muss. Und dass sie sich verlieben wird. In einen guten Freund, der plötzlich nicht mehr in diese neue Welt passt …
Erste Gedanken
Als ich mir den Klappentext auf der Seite des Pan-Verlags durch las, weckten die Worte in mir schon ein leichtes Interesse. Zwar hatte ich nun schon von einigen gehört, dass der Roman sie, schon wegen der kleinen Inhaltsangabe, an "My Soul to take" erinnerte, - darin geht es ebenfalls um Banshees - aber meine Neugier siegte dann doch.
Was mich dann leider etwas skeptisch stimmte, war, dass es sich bei der Autorin um eine deutsche handelte. Was das angeht, bin ich immer etwas vorsichtig, da sich nicht hinter jeder von ihnen eine neue Cornelia Funke oder Kerstin Gier versteckt, allerdings kann man auch nur durch Sammeln von Erfahrungen dazu lernen und so entschloss ich mich einfach objektiv an die Sache heran zu gehen, ohne jegliche Vorurteile.
Was mich dann leider etwas skeptisch stimmte, war, dass es sich bei der Autorin um eine deutsche handelte. Was das angeht, bin ich immer etwas vorsichtig, da sich nicht hinter jeder von ihnen eine neue Cornelia Funke oder Kerstin Gier versteckt, allerdings kann man auch nur durch Sammeln von Erfahrungen dazu lernen und so entschloss ich mich einfach objektiv an die Sache heran zu gehen, ohne jegliche Vorurteile.
Zuerst einmal
Um es gleich vorweg zu nehmen, kann ich sagen, dass der Roman viel besser war, als ich erwartet hatte. Ich bin jetzt doch heilfroh, dass ich mich dazu entschlossen habe ihn zu lesen, denn er war wirklich eine Erfahrung wert. Die Sprache war erfrischend, der Lesefluss setzte nach nur wenigen Seiten ein und auch die Story an sich langweilte mich an keiner Stelle. Absolutes Highlight waren natürlich auch die Zeichnungen, welche dem Buch einen speziellen Charme verpassten. Wer also Interesse an Fabelwesen verschiedenster Kulturen und deren Geschichte hat, dem kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Meine Meinung
Die Geschichte wird aus der Sicht unserer Hauptfigur Aileen erzählt, die zu Beginn des Romans als Lehrling einer Tischlerei in Berlin arbeitet. Ich muss zugeben, dass ich an dieser Stelle bereits schlucken musste. Berlin? Warum denn ausgerechnet Berlin? So oder ähnlich waren meine Gedanken. Wie schon erwähnt, bin ich nicht nur skeptisch bei deutschen Autoren, sondern auch bei deutschen Schauplätzen. Ich weiß nicht ob es einfach daran liegt, dass ich in diesem Land lebe, aber mir fehlt einfach das mysteriöse Feeling (ganz besonders, wenn Fantasiegeschichten darin spielen sollen). Auch Aileen selbst war nicht gerade mein Idealbild einer Romanprotagonistin. Sie ist groß, blond, schlank und eher schweigsam (ja ich weiß, diese Vorurteile sind schon schlimm). Wer sich nun ein Model mit Traummaßen vorstellt, der irrt gewaltig, denn sie ist weder mit ihrem Äußeren zufrieden, noch interessiert sie sich für Mode oder Schminke.
Ich muss allerdings zugeben, dass sie mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer wurde, was nicht zuletzt auch an ihrem sarkastischen Humor und der Tollpatschigkeit lag.
Gott sei Dank ändert sich das Umfeld immer wieder und so wird man Teil einer Reise von Berlin, nach Warschau, über Moskau bis nach Paris. Natürlich werden die Fahrten dazwischen nie ermüdend und man rechnet immer mit einem Angriff der Feinde. So lernt man, zusammen mit Aileen und ihren neuen Freunden, die sich aus Mensch und Fabelwesen zusammensetzen, mit jeder Seite neue Geheimnisse und Wesen kennen, an deren Existenz kaum ein Mensch mehr glaubte. Schön ist dabei, dass man immer wieder bemerkt, dass die Autorin wirklich Ahnung von den Dingen hat, die sie erzählt. Es handelt sich nicht um irgendein erfundenes, unglaubwürdiges Gequatsche á la "vegetarischer Vampir" aus "Biss zum Morgengrauen", sondern um Figuren aus Sagen und Mythen, die in einigen Situationen auch so brutal sein können, dass man manchmal doch erstaunt ist, wie sich die Story entwickelt.
Was die Zeichnungen angeht, so war ich schon beim Durchblättern von ihnen begeistert. Die Illustratorin hat sich bei der Gestaltung so viel Mühe gegeben, dass man auf manchen Seiten innehält und sich die Bilder genauer anschauen muss. Keine Angst übrigens! Die Kunst lässt den Roman nicht wie ein Bilderbuch wirken, falls einige von euch das befürchteten. Die Illustrationen gehen nur weiter, wo die normale Beschreibung aufhört. Es gibt zwar Autoren, die Umgebungen genial beschreiben können, ohne dass einem langweilig wird, aber darauf hat man hier verzichtet und dafür diese Bilder eingefügt. Meiner Meinung nach eine ausgesprochen gelungene Arbeit und schöne Idee.
Wo bleibt die Kritik? Hier kommt sie, denn irgendwann muss ich mit der Schwärmerei ja aufhören. Wie schon gesagt, setzte der Lesefluss schnell ein und Langeweile kam so gut wie nie auf, allerdings lag das vielleicht auch daran, dass die Protagonistin ziemlich schnell ihre Kräfte entdeckt hatte und einsetzen konnte. Dies schien mir doch etwas unglaubwürdig, da sie so überhaupt keine Probleme mit ihrer riesigen Macht hatte. Selbst die Wesen, die schon tausend Jahre länger lebten als Aileen, waren nur (wenn überhaupt) halb so stark wie sie. Zwar wurde man darauf schon am Anfang vorbereitet, die Zeit, die sie dafür brauchte, war meines Erachtens jedoch zu kurz.
Auch das Ende war für meinen Geschmack etwas zu glücklich gewählt, gerade weil es zwischendurch Szenen gab, die ich erstaunlich brutal fand und auf ein eher traurigeres Ende hoffen ließen. Allerdings musste ich auch gerade erfahren, dass die Autorin bereits an einer Fortsetzung arbeitet, was ich doch etwas schade finde. Mir gehen diese ewigen Trilogien doch schon etwas auf die Nerven.
Argh, du machst einen ganz neugierig auf das Buch. Und vor allen Dingen, finde ich nicht nur deine Rezension gut, sondern auch den Preis für das Buch. Finde ich für über 400 Seiten, echt in Ordnung. Der Titel steht jetzt mit auf meiner Wunschliste. ^__^
AntwortenLöschenIch hoffe, dass dir das Buch auch so gefallen wird wie mir =)
AntwortenLöschenUnd ja, der Preis ist wirklich ganz in Ordnung für mehr als 400 Seiten. Ich war vom Pan-Verlag eigentlich auch dünnere Bücher gewöhnt, aber schön, wenn es mal wieder Ausnahmen gibt.