Titel: Oskar und die Dame in Rosa [Hörbuch]
Verlag: Fischer
Originaltitel: Oscar et la dame rose
Seitenzahl: 112
Seitenzahl: 112
Preis: 13,80 € (D)
ISBN: 978-3-10-073581-2
ISBN: 978-3-10-073581-2
Oskar ist krank. Sehr krank. Und im Gegensatz zu vielen anderen Menschen weiß er, dass er so krank ist, dass er bald sterben wird. Die Einzige, die das allerdings zugeben will, ist seine ständige Besucherin, die er liebenswürdig Oma Rosa nennt, weil sie immer einen rosa Kittel trägt. Gemeinsam mit ihr spricht er über Liebe, Leben und Gott, dem er nun immer wieder Briefe schreibt, um sich jeden Tag etwas zu wünschen. Allerdings gibt es auch für Gott Grenzen, was Oskar bald herausfinden muss.
Man mag ja meinen, so viel Geld wäre für ein so dünnes Buch einfach zu viel, aber ich kann an dieser Stelle schon sagen, dass dieser Roman sein Geld wert ist. Es findet sich kaum ein Werk, was gleichzeitig dermaßen erschütternd, fröhlich, hoffnungsvoll und traurig zu gleich ist, wie es bei Oskar und die Dame in Rosa der Fall ist. Selbst bei der Hörbuchversion, zu der ich nochmal im Genaueren zu sprechen komme, kamen die Gefühle des Buches so gut herüber, dass es mich zu Tränen rühren konnte.
Das ganze Buch besteht eigentlich nur aus den Briefen Oskars, die er für Gott verfasst hat. Darin beschreibt er seine Beziehung zu Oma Rosa, seinen Tagesablauf im Krankenhaus und viele andere Dinge, die ihm täglich durch den Kopf gehen. Dabei spricht er sehr ehrlich über die Emotionen, die er bei den Gesprächen mit den Ärzten hat oder bei den Besuchen seiner Eltern, die in seinen Augen große Feiglinge sind. Besonders schön waren allerdings die Dialoge mit Oma Rosa, die ihm in seinen schweren Tagen so viel Kraft und Mut gab. Ihre Ideen und Versuche Oskar aufzuheitern, hatten oft etwas sehr Aufbauendes an sich und brachten mich als Leser viele Male zum Schmunzeln. Ihre Großherzigkeit und Ehrlichkeit waren einmal eine schöne Abwechslung im Gegensatz zu der alltäglichen Heuchelei, die man bei Büchern mit solch ernsten Themen oft zu lesen bekommt. Hart aber herzlich sind wohl die besten Worte um die gute Frau zu beschreiben.
Wen das Thema "Gott" jetzt vielleicht abschrecken sollte, der kann beruhigt sein. Das Buch will keinen von religiösen Einstellungen überzeugen, sondern zeigt nur die Kraft, die einem der Glaube geben kann. Selbst mich, die ich eine überzeugte Atheistin bin, hat das an keiner Stelle gestört, denn wie bereits erwähnt, kam es mir nie so vor, als würde das Buch versuchen mich von irgendeinem Glauben zu überzeugen.
Das Tolle am Hörbuch war, dass es für jede Rolle eine eigene Stimme gab, wie es normalerweise bei Hörspielen der Fall ist. Die meiste Zeit sprach allerdings Oma Rosa, die die Briefe des jungen Oskar vorlas. Wenn sie allerdings zu einer Stelle kam in der eine Unterhaltung stattfand, wechselte die Stimme zu der eines Kindes, welches seine Arbeit wirklich gut gemacht hat. Auch zusätzliche Geräusche wie Umblättern von Seiten, Kratzen des Stiftes und typische Geräusche in Krankenhäusern, waren vertreten, sodass man sich noch besser in die Atmosphäre hinein versetzen konnte. Insgesamt also ein wunderschönes Hörbuch, was sehr individuell und toll gestaltet wurde.
Mein Urteil
LESEN! Das kann man zwar nur selten sagen, aber bei diesem Buch ist es keine Geschmacksfrage, denn es ist einfach für jeden geschaffen, der mal wieder seinen Sinn im Leben sucht. Zwölf Tage können auch ein ganzes Leben sein, das wusste Oskar, und ich nun auch. Einfach nur schön und verdammt traurig zugleich.
Das Buch liebe ich, die Verfilmung habe ich noch nicht gesehen.
AntwortenLöschenLG, Sarah
@sarahmiriam: Beim Film muss ich auch noch überlegen, ob ich mir den antu.
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