¡Rezension!: Mathilda Savitch

Cherry


Titel: Mathilda Savitch
Autor/in: Victor Lodato
Originaltitel: -
Seitenzahl: 304
Preis: 9,95 € (D)
ISBN:
978-3-833306549





Es gibt so furchtbar viele schreckliche Dinge auf der Welt. Terror, Trauer, Zombies und Leute, die andere vor Züge schubsen. So, wie man es mit Mathildas Schwester Helene gemacht hat, die niemals älter als sechszehn wurde. Aber hinter ihrem Tod verbirgt sich viel mehr, als Mathilda zuerst vermutete und so beginnt für sie eine vergebliche Suche nach den Resten ihrer Schwester, die ihre Eltern so vehement vergraben wollen.

Mathilda Savitch ist eine durch und durch besondere Protagonistin, die der Leser nicht so leicht vergessen soll. Ehrlich und ohne Umschweife versucht sie im gleichnamigen Roman ihre Gefühle und Gedanken so gut wie es eben geht zu beschreiben und behält dabei immer ihren kindlichen Charme. Ziemlich gut gelingt es dem Autor dabei nie zu reif zu wirken und stets eine gewisse Naivität an den Tag zu legen, die das Mädchen, trotz der tiefsinnigen Eingebungen, nie zu erwachsen wirken ließen.

In ihrer Erzählung versucht Mathilda über das Älterwerden zu sprechen, über ihre Eltern, ihre Freunde und ihren Hund Luke, aber wie soll sie sorglos über sie reden, wenn doch täglich der Tod ihrer älteren Schwester an ihr nagt, von der sie sich nie verabschieden durfte. Verzweifelt, traumatisiert und verängstigt taumelt sie durch ihr kompliziertes Leben und findet nirgendwo den Halt, den sie bräuchte. Absichtlich kränkt sie ihre Mitmenschen, um deren Reaktionen zu sehen und geht dabei des Öfteren so weit, dass sie Gefühle und Seele der anderen verletzt, nur um ihr Ziel zu erreichen. Nur sehr langsam scheint sie einen Ausweg aus dieser misslichen Lage zu finden, der sie direkt durch Helenes Vergangenheit führt.

Wer beim (alten) Klappentext des Buches eine Detektivgeschichte erwartete und auf Spannung hofft, der sei hier schon einmal gewarnt. Mathilda Savitch deckt zwar verborgene Geheimnisse auf, die auch Helenes Tod erklären, aber eigentlich erzählt der Roman von einem jungen Mädchen, was versucht mit der verzweifelten Frage Wie kann so viel Liebe und so viel Hass auf ein und derselben Erde existieren? zurecht zu kommen. Dabei analysiert die Protagonistin zwar sich und ihre Umgebung, übernimmt aber niemals die Rolle einer kleinen Kriminalistin, sondern bleibt ein trauerndes Mädchen auf der Suche nach Antworten.
 

Mein Urteil

Mathilda ist eine außergewöhnliche Heldin, die den Leser durch eine bewegende Geschichte führt, wie man sie nur selten liest. Dabei reist er durch die erschütternde Psyche eines verstörten Kindes und bleibt auch von den grausamsten Wahrheiten nicht verschont.
Für mich eine Mischung aus Extrem laut und unglaublich nah und Vor meinen Augen. Achtung: Tränenreich!


1 Kommentare:

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