¡Rezension!: Was vom Sommer übrig ist

Cherry


Titel: Was vom Sommer übrig ist
Autor/in: Tamara Bach
Verlag: Carlsen
Originaltitel: -
Seitenzahl: 144
Preis: 12,90 € (D)
ISBN:
978-3-551-58242-3




Lousie will in den Ferien Geld verdienen, den Führerschein machen, ihrer Oma für ein paar Wochen den Hund abnehmen und irgendwie das letzte Schuljahr vergessen. Jana möchte etwas erleben, ihren Geburtstag feiern und hoffen dürfen, dass alles wieder normal wird.
Die beiden Mädchen verband bis heute rein gar nichts, doch jetzt ist Sommer. Endlich Zeit das Vergangene hinter sich zu lassen und nach vorn zu schauen. Am besten gemeinsam.

Als ich mir den Klappentext durch las, war ich fest davon überzeugt, dass es sich bei Louise um die Protagonistin handelte und Jana zwar eine große, aber dennoch nur eine Nebenrolle sein würde. Im Nachhinein muss ich zugeben, dass ich mich damit sehr getäuscht hatte, denn die Autorin gestaltete das Buch so, dass wirklich beide Mädchen als Hauptfiguren fungierten und der Leser die Gedanken und Gefühle beider hautnah erleben durfte - von denen es übrigens eine ganze Menge gab.

Trotz dieser ausgiebigen Wanderung in den Köpfen der zwei Figuren, war es doch nie so, als würde man von Anfang an alles verstehen und nachvollziehen können. Erst langsam kommt der Leser hinter ihre Geheimnisse, die einem, sobald sie dann endlich klar sind, einen Schlag in die Magengrube verpassen. Aus den zwei normalen Mädchen werden bemerkenswerte Lebenskünstler, die viel stärker sind, als es vorher den Anschein machte. Auch werden einem die Parallelen zwischen den zwei Leben immer bewusster, sodass die plötzliche Verbindung der beiden weder aufgesetzt noch unecht wirkt. 

Das Buch hinterließ in mir ein Gefühl der Beklemmung und Vorfreude, was schwer zu erklären ist. Da sich hinter seinen Seiten eine deprimierende Geschichte verbarg, hätte ich besonders zum Schluss gern Tränen vergossen, doch da der Kopf der Hauptpersonen so klar und ehrlich blieb, niemals ins Selbstmitleid versank, hielt dieses Gefühl der Bedrückung genau vor den Tränen an und bleibt bis jetzt bestehen. Es fehlt die befreiende Wirkung des Weinens, die hier aber auch gar nicht erwünscht war. Ich glaube nicht, dass Frau Bach den Leser zu Tränen rühren wollte, denn dann hätte sie all das vielmehr ausgeschmückt. Es ging ihr nicht um den Tod und die Trauer, sondern um das Leben danach. Das Weitermachen.


Mein Urteil

Die Verbindung eines erlösenden Sommers mit den traurigen Schicksalen zweier Menschen, die sich begegnen und Freundschaft schließen. Tragisch und schön erzählt Frau Bach eine Geschichte, die kurzweilig ist, aber lang im Kopf nachhallt. Hier gilt mal wieder: wenig Seiten, sehr viel Inhalt.


10 Kommentare:

  1. Das würde mich sehr interessieren. Ist es denn ein reines Teenie-Buch oder schon etwas "anspruchsvoller" so das es auch alte Tanten wie ich lesen können? ;)

    LG, Sarah

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  2. @sarahmiriam: Also ich bin 21 und seh mich auch nicht mehr als Teenie ;)
    Es ist auf alle Fälle etwas anspruchsvoller, hätte in meinen Augen auch Schullektüre sein können und besticht mit einem außergewöhnlichen Schreibstil und klugen Gedanken. Aber natürlich handelt es bei den jungen Figuren auch von deren "Erwachsen-werden" nur dass es hier nicht so beschrieben wird, wie in rosaroten Liebesromanen für 12Jährige.

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  3. *Wunschliste auf*. Du machst mich wirklich neugierig auf das Buch, was nicht nur daran liegt, dass du fast volle Punktzahl gibst. Eine sehr schöne Rezi, die mir wirklich Lust auf eine etwas andere Geschichte - ich denke mal zum Nachdenken - macht. Das Cover ist wirklich mal außergewöhnlich (auch darunter)... zumindest im Vergleich zu sonst.

    Liebe Grüße
    Reni

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  4. Eine leichte Gänsehaut schlich sich gerade, beim lesen deiner Rezi ein. Ohne zuviel zu veraten, fühlte ich mich schnell von dem Roman angesprochen. Zwischen der ganzen Fantasy die ich zu gerne lese, kommt mir solch ein Buch, dass auch mal zum grübbeln anregt, ganz recht.Ich werde es im Hinterkopf behalten und bei gelegenheit lesen.
    LG

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  5. Das Buch hört sich wirklich toll an und wandert gleich mal auf meine Wunschliste. Ich mag solche nachdenklichen Bücher sehr gerne und Cover und Titel finde ich sehr gut gewählt, da sie mich ebenfalls neugierig machen. Die Seitenzahl ist natürlich für den Preis schon recht wenig :/ Aber Hauptsache der Inhalt stimmt :)

    LG Anni

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  6. @Reni: Zum Nachdenken trifft es ganz gut, obwohl ich vermute, dass die Autorin dem Leser auch raten will, nicht zu viel nachzudenken, aber da man über diese Interpretationsmöglichkeit wiederum grübeln muss, kann ich mich auch vollkommen irren.
    Es würde mich trotzdem sehr interessieren, wie andere es empfinden werden.

    Ich mag das Cover auch sehr, denn es passt so gut zum Inhalt.

    @Sandi: Wow, danke für diese Worte. Wenn ich mit einer Rezension solche Gefühle wecken kann, ist das mir sehr viel wert.

    @Annie6: Ja, man schaut da gern auf den Preis und denkt sich: "Oh Gott, 144 Seiten und dafür muss ich dann fast 13 € ausgeben?"
    Trotzdem muss ich sagen, dass es so einige 400-Seiten-Bücher gibt, die dann im Verhältnis zwar weniger kosten, mich aber nicht so zufrieden zurücklassen, wie dieses Buch es geschafft hat.
    Somit kann ich dir nur zustimmen "Hauptsache der Inhalt stimmt" ;)

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  7. Wow, von diesem Buch habe ich bisher noch nie etwas gehört. Aber nach deiner Rezension werde ich mich definitiv mal genauer umsehen! Das ganze klingt nämlich nach einer Art Buch, die ich in letzter Zeit immer häufiger suche und seltener finde - realistische Jugendbücher, die irgendwie nahe gehen und nicht ganz typisch sind.
    Der Preis ist zwar für die Seitenzahl schon nicht ganz wenig, aber wenn das Buch wirklich so gut ist, dann macht mir das nichts aus. Danke für die tolle Rezi!

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  8. Es ist so passend. Vor ca. einer Stunde bin ich über das Buch gestolpert und habe mich gefragt, wie es wohl ist. Und dann, also jetzt grade, aktualisiere ich meine Leseliste und sehe deine Rezension, hihi. :-)

    LG
    Marleen

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  9. @captain cow: Da kann ich dir nur zustimmen. Ich mach mich auch immer wieder auf die Suche nach Jugendbüchern, die mal nicht in Richtung Fantasy gehen, aber auch nicht so lehrreich geschrieben wurden, dass man sich zu Tode langweilt und keine Glaubhaftigkeit dahinter mehr erkennt, obwohl gerade die eingefangen werden sollte.
    In diesem Buch trifft allerdings Realität mit interessanten Personen aufeinander, die zuerst banal erscheinen, dann aber doch ganz groß sind. Ich kann es leider nicht wirklich beschreiben, weil solche Charakter auf jeden anders wirken, aber ich hoffe, dass andere das genauso erkennen wie ich. Ich wünsche dir viel Freude mit dem Buch, falls es dir bald in die Hände fallen sollte ;)

    @Mini: Das war ja mal ein passender Zufall :D

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  10. Hey, schau doch mal auf unserem Blog vorbei ;) Dort stellen wir Bücher vor und rezensieren sie, vielleicht findest du da noch was, was dir gefällt :)
    http://jumaundmaju.blogspot.com/

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