¡Rezension!: Oh. Mein. Gott.

Cherry


Titel: Oh. Mein. Gott.
Autor/in: Meg Rosoff
Verlag: Fischer
Originaltitel: There is no Dog
Seitenzahl: 240
Preis: 14,99 € (D)
ISBN: 
978-3-10-066070-1




Woran man sich beim Lesen von Oh. Mein. Gott. vielleicht zuallererst gewöhnen sollte, ist der Held unserer Geschichte: Bob alias Gott. Denn im Grunde ist Bob kein Held; er ist sogar das totale Gegenteil, ein Antiheld wie er im Buche steht. Egoistisch, pubertär, faul, gleichgültig und unvernünftig.
Seine Aufgabe, auf der Erde für Harmonie und Friede zu sorgen, nimmt der junge Mann nicht ganz ernst, vielmehr ist er damit beschäftigt das Mädchen seiner Träume um den Finger zu wickeln und schnellstmöglich ins Bett zu kriegen. Denn Bob denkt nicht an das, was kommen könnte, er denkt an jetzt, jetzt und nochmals jetzt! Und was er will, das hat er JETZT auch zu bekommen, schließlich ist er kein geringerer als Gott höchstpersönlich. (Verschweigen wir an dieser Stelle mal, dass keiner diesen Job haben wollte und er ihn nur durch einen Pokergewinn an sich reißen konnte).

Es fiel mir aus den gegebenen Gründen anfangs etwas schwer mit Bob klar zu kommen. Natürlich wollte die Autorin nicht, dass man ihn mochte - das wurde beim Lesen unmissverständlich deutlich - doch manchmal ging es sogar soweit, dass er mich in den Wahnsinn trieb. Man litt unter seinen Launen und wollte ihm am liebsten das ein oder andere Mal eine Ohrfeige verpassen für seine unglaubliche Ignoranz und Selbstbezogenheit.
Glücklicherweise existierte neben ihm noch so manch andere Figur, aus dessen Perspektive die Handlung erzählt wurde. So konnte man sich jedenfalls mit seinem Gehilfen Mr. B, dem süßen Pinguin-Ameisenbär-Mischling Eck oder der naiven Tierpflegerin Lucy anfreunden, die mir schließlich doch noch den Weg in die Geschichte wiesen. Sie waren es auch, die mich davon überzeugten, dass hinter Frau Rosoffs Buchidee nicht nur eine amüsante Komödie, sondern auch ein tiefgründiger Gedanke steckte.

Zwischen all dem Witz und der Absurdität brachten die verschiedenen Charaktere Themen zur Sprache, die mich an vielen Stellen sehr nachdenklich stimmten. Ganz egal ob es dabei um Tod, Liebe oder den Sinn des Lebens ging, die Autorin sprach sie alle so offen und ehrlich an, dass man sehr oft seine eigenen Gedanken dazu wiederfand und das eben noch so heitere Lächeln einer tiefen Denkfalte weichen musste.

Mein Urteil

Ich bin überzeugte Atheistin, aber wenn man sich mal Oh. Mein. Gott. genau anschaut und die dort beschriebenen Verhältnisse mit unserer Erde vergleicht, könnte man fast glauben, ein liebestrunkener, pubertärer Teenager würde sie beherrschen. Sehr witzig und dennoch tiefsinnig, eine wirklich göttliche Kombi.

2 Kommentare:

  1. Das klingt nach einem sehr skurrilen, witzigen Lesevergnügen :-) Muss ich mal im Auge behalten.

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  2. Das hab ich auch gerade gelesen und rezensiert und hatte ebenso viel Spaß wie du :)
    Ich habe Bob fast genau so beschrieben, doch hatte ich etwas mehr Mitleid mit ihm als du, denn ich würde keine Mutter wie Mona haben wollen *Augen verdreh*
    Einen kleinen Eck hätte ich auch gern ;)

    Auch von meiner Seite: Das Buch lohnt sich und macht Spaß!!

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