¡Rezension!: Solange die Nachtigall singt

Cherry


Titel: Solange die Nachtigall singt
Autor/in: Antonia Michaelis
Verlag: Oetinger
Originaltitel: -
Seitenzahl: 448
Preis: 16,95 € (D)
ISBN:
978-3-7891-4293-2



Auch jetzt, nach Wochen des Wartens und der Überlegungen, kann ich meine Meinung zu diesem Buch noch nicht ganz in Worte fassen. Natürlich waren meine Erwartungen hoch, nachdem Der Märchenerzähler zu einem meiner Lieblingsjugendbüchern wurde, dennoch wollte ich nicht zu voreilig an die Geschichte herangehen und ihr ihren eigenen Platz lassen.
Es sei schon vorweg gesagt, dass man die beiden Bücher auch nicht vergleichen sollte. Zwar verknüpft Frau Michaelis auch diesmal geschickt Fantasie und Realität, aber auf so eine ganz andere, viel düsterere Weise, dass Parallelen zum Vorgänger kaum zu ziehen sind. 

Schon zu Beginn des Buches verliert man sich gemeinsam mit Jari in einer Kombination aus Dunkelheit und Schönheit, einem märchenhaften Wald, indem ein Mädchen wohnt. Ein Mädchen so weiß wie Schnee, rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz (und nein, das ist nicht die einzige Gemeinsamkeit mit Schneewittchen). Normalerweise die perfekte Atmosphäre für eine Geschichte, die nach meinem Geschmack wäre. Auch die mysteriösen Geschehnisse, dunklen Geheimnisse und immer wiederkehrenden Textpassagen, welche von einer vergangenen Zeit sprachen, ließen in meinem Kopf eine Welt entstehen, die so scheinbar gar nichts mehr, mit unserer zu tun hatte. Bis dahin gefiel mir dieses Werk auch sehr, doch dann gab es plötzlich ein Ende, welches mir jegliche aufgebaute Sympathie zu zertrampeln wusste.

Ich muss ehrlich zugeben, dass die Euphorie nach Beendigung der Lektüre erst einmal ausblieb. Das lag nicht daran, dass der Roman schlecht gewesen wäre, er war nur - wie sage ich das jetzt am besten? -  vielleicht nicht ganz logisch?! Die verwirrenden Spielchen, die die Autorin so gekonnt aufbaute und einzusetzen wusste, waren eigentlich die meiste Zeit sehr interessant und machten den Leser neugierig, als es dann aber zur endgültigen Lösung der ganzen Sache kam, wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Es kam mir vor wie ein schlechter Witz, ein gewollt kluges Finale, was aber alles andere als das war. 

Mein Urteil

Vielleicht sehe ich das zu eng und viele andere Leser werden von dem Ende begeistert sein, aber mir hat es doch das spannende, kuriose Lesefieber verdorben. Im Grunde eine wirklich neuartige und tolle Geschichte mit Gruselfaktor, die zum Schluss aber gewaltig nachließ.


3 Kommentare:

  1. Das klingt ja echt gut, wenn auch nicht durchweg positiv - aber ich denke, so ein Ende ist echt eine Sache die jeder Leser für sich entdecken muss oder? Ich bin jedenfalls jetzt umso gespannter auf dieses Buch...

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  2. @Captain Cow: Ja, ich denke auch, dass das Ende auf jeden anders wirken wird. Mir hat das Ende beim Märchenerzähler ja auch gut gefallen, während andere Leser es ganz furchtbar fanden.
    Was mich hier nur gestört hat, war dieser Spannungsaufbau, der dann in einer Flaute endete. Als ob Frau Michaelis keine gute Lösung gefunden, und es sich dann einfach gemacht hätte.

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  3. Ich gehöre zu denen, die das Ende beim Märchenerzähler gar nicht mochten. Fand es aber irgendwie gut, dass die Autorin damit (und auch mit dem Rest des Buchs) so viele Diskussionen angeregt hat.
    Das klingt ja dann doch eher daach, als hätte man es sich einfach gemacht. Na, ich werde mal sehen, ob ich das auch so sehe :)

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