¡Rezension!: Clockwork Princess

Erdbeere


Titel: Clockwork Princess
Autor/in: Cassandra Clare
Verlag: Margaret K. McElderry Books
Originaltitel: -
Seitenzahl: 592
Preis: 15,10 € (D)
ISBN:
978-1416975908



Meine Post-CP2-Depression ist mittlerweile verklungen und ich kann nun wieder ganz rational an das Thema herangehen. Ganz ohne Schnappatmung und leeren Blick gen Himmel. Hach, was für ein fulminantes, tolles, bittersüßes Ende. Und doch war ich verwirrt. Aber erst einmal von vorne.

Lange habe ich auf diesen Roman warten müssen, denn wer CP1 gelesen hat, der weiß, dass uns Cassandra Clare zum Ende hin ziemlich auf die Folter gespannt hat. Den Inhalt des Buches möchte ich eigentlich gar nicht wiedergeben. Dafür ist die Geschichte zu umfangreich und komplex an Handlung und Charakteren. Aber der Fokus liegt natürlich auf die drei Protagonisten. Obwohl der Tessa-Jem-Will-Konflikt den größten Teil des Romanes ausmacht, kommen die anderen Figuren natürlich nicht zu kurz. Wir erfahren etwas über Charlottes Kampf als weiblichen (und schwangere) Head of the Institute, wir lernen Cecily besser kennen und schmachten ein wenig die Lightwood Brüder an. Und dann wäre da noch Jems Geschichte. Es war uns allen klar, dass er nicht- Oh Wunder, Oh Wunder- auf einmal geheilt werden könnte. Und dann war ja noch das Thema Heirat auf dem Tisch, nicht? Drama über Drama! Dementsprechend neugierig war ich zu erfahren, wie es mit ihm weitergeht. Und ich hatte mir da auch einiges an Theorien zurecht gelegt, sogar eine, die dann tatsächlich so eingetreten ist. Was nicht hieß, dass der Schock, den ich hatte, geringer war. Spätestens hier hatte ich Heulmoment numero uno.
Für mich hieß es eigentlich insgeheim immer Team Will & Jem (Nah, du nicht Tessa) und ich konnte mir einfach keine getrennten Parapatai vorstellen. Will ohne Jem? Jem ohne Will? Undenkbar.  Denn einer der Aspekte des Buches, die ich so sehr liebte, war für mich Jem und Wills Freundschaft. Obwohl die beiden teilweise schon grenzwertig miteinander umgingen, so wie die beiden sich angeschnulzt haben. Aber ich als eingefleischtes Fangirl werde einfach großzügig darüber hinwegsehen.
Ich werde auch darüber hinwegsehen, dass Will eine sehr pathetische, schnulzige Art hat, sehr gerne den Märtyer heraushängen lässt und in seiner Freizeit gerne leidet. Generell hatte ich das Gefühl, dass alle Männer in diesem Teil sehr liebesbedürftig sind.  Während die Frauen hier eindeutig das starke Geschlecht waren. Besonders Cecily hat mir sehr gefallen und gezeigt, dass das Herondale-Gen doch erbbar sein muss.

Nachdem ich hier alles rosarot  und positiv beschrieben habe, gab es allerdings auch ein paar Dinge, die mir sehr missfallen haben. Aber dafür benötige ich Spoiler. Also, alle, die es noch nicht gelesen haben...weggucken. Jetzt!

1. Wills selbstauferlegter Fluch und die damit verbundene Zurückweisung von Menschen, die er liebt. Will, du leidest gerne. Wir wissen es seit Clockwork Prince. Die Katze ist aus dem Sack, als kannst du mit dem Theater auch aufhören. Es nervt.
2. Wills Äußeres. Wie? Du hast die 14960 Male nicht mitbekommen, wo beschrieben wird wie blau seine Augen und wie Schwarz sein Haar ist. Und überhaupt, wie toll Will eigentlich aussieht? Nein? Musst wohl auch von seinem Gejammer abgelenkt gewesen sein.
3. Der Epilog. Hmm...Ich weiß, ich bin nicht die einzige, die mit einem merkwürdigen Gefühl zurückgelassen wurde. Einerseits waren alle Wessa Fans überglücklich. (Zu denen zähle ich mich übrigens auch), dass beide ein glückliches Leben hatten.
Aber dann dieser Epilog. Ich weiß auch nicht. Er spielt 2008 und zeigt Tessa wartend auf einer Brücke, während sie über ihr 135-jähriges Leben sinniert. Das war der Punkt an dem es bei mir irgendwie klick gemacht hat. Will.war.längt.tot.
Na logo ist der tot, der ist ja auch nur menschlich. Aber irgendwie war eine Welt ohne ihn, aber dafür mit Tessa unvorstellbar. So komisch das auch klingen mag. Aber meistens gehen Jugendbücher nicht weiter als bis zum Happy Ende. Dass der natürliche Lauf des Lebens erzählt wurde....war irgendwie seltsam. Und traurig.  Ich war aber wirklich froh über sein tolles, langes Leben mit Tessa und seinen Kindern. Aber andererseits...Ah, der ist seit 70 Jahren tot! Das hieß kein Will mehr und seine Späße und seiner Angst vor Enten. Hier dann Heulmoment numero dos übrigens. 
Aber das dann Jem irgendwie wieder auf der Bildfläche erschien...hmm. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob ich das Ende in dem Sinne gut oder schlecht fand. Ich meine, immerhin ist Will seit 70 Jahren tot, es sprechen also keine Einwände dagegen, dass die beide jetzt ihr Glück 2.0 finden. Will wäre da ihr größter Supporter  Aber machte Cassie es sich damit nicht sehr einfach den Jessas und Wessas Fans da draußen zu gefallen? Das hat mich alles so verwirrt. Glaubt mir. Ich habe noch Tage danach darüber gegrübelt.

Respekt, wenn ihr es geschafft hat, bis hierher zu lesen. Dass es dann doch so viel wird, habe ich nicht vermutet. Aber die Story und Figuren sind so komplex, ich hätte glatt ein Buch schreiben können. Und ich gehe nicht mal auf die Verbindung zu TMI ein. Ich war mehr als traurig, als ich nach dem Lesen realisiert habe, dass die Trilogie vorbei ist. Und da alle guten Dinge drei sind, folgte Heulmoment numero tres. Ich weiß!

Mein Urteil

Ein gutes Ende, wenn man nicht auf die typischen Happy Ends steht. Trotz einiger Mängel hat mich das Buch nicht losgelassen und mich mit auf eine emotionale Reise mitgenommen. Cassie versteht es, ihre Figuren lebendig werden zu lassen und eine komplexe Geschichte zu erzählen. Ich gehe blicke hier mit einem lachenden und weinendem  Auge zurück.


5 Kommentare:

  1. Halleluhja! und da sind sie endlich deine ausführlichen Gedanken zu CP2. Sehr schön wiedergegeben. Hachja und mir geht es immer noch wie dir. Ich kann mich was das Ende betrifft immernoch nicht entscheiden ob gut oder schlecht oder enttäuscht. Ich glaub da wird es auch keine Entscheidung mehr geben. So nun warten wir mal gespannt auf ein neues Buch von Cassandra... Hach.

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    1. Hat ja auch gedauert ;) Aber das letzte Band der Reihe verdiente etwas anderes, längeres. Und wenn das nicht mal ausführlich war, weiß ich auch nicht ;)
      Ich glaube, wir können uns noch auf gaaanz viele Bücher von ihr freuen. Obwohl ich ja finde, es wird langsam etwas viel. Hast du schon von der mysteriösen TLH-Reihe gehört? Soll jetzt 1903 oder so spielen O.o Puuh...überfordert!

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  2. Also du hast kürzlich mal sowas erwähnt. Aber ich wart mal ab, bis es was konkretes gibt. Außerdem scheint sich das ja eh alles lang hinzuziehen. Ersteinmal freue ich mich auf Magnus Kurzgeschichten. Aber du hast schon recht, es wir langsam etwas viel mit den Schattenjägergeschichten. Ich hoffe aber das Cassandra Clare noch überraschen kann und nicht damit gegen die Wand läuft. Mal nebenbei. Was hältst du eigentlich davon,dass CoB verfilmt wird?

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    1. Auuujaa. Magnus Kurzgeschichten. Darauf freue mich auch sehr. *__* Da werden wir sicherlich noch allerhand von den anderen Charaktere,die man so kennt, etwas mitbekommen. Oder vom Nachwuchs eines gewissen englischen Entenhasser ;)

      ja die Verfilmung. Puh, du. Einerseits freue ich mich wie Bolle und werde das Kino im August stürmen. Anderer Seits...argh, ich kann mich einfach nicht mit Jamie anfreunden. Was ja eigentlich unfair ist, da ich ihn noch nicht in Aktion erlebt habe. Vllt ist er doch ganz gut und ich kann über seinen heroin look hinwegsehen.
      Den restlichen Cast find ich so ganz in Ordnung. Ich freue mich sehr auf Simon, weil ich Robert Shee..blaa-wie-auch-immer in "Misfits" klasse fand. Den richtige Trailer scheint ja auch einen guten Eindruck zu machen bisher. Aber ob er hierzulande Erflg haben wird? Hmm...Im Gegensatz zu der amerikanischen Hardcore-Fanbase, muss Deutschland noch aufholen.
      Was denkst du denn über die Verfilmung?

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  3. Danke für den Tipp. Ich habe ja ihren Tumblr Blog gleich auf meiner IGoogle Startseite und habe gerade nach CP2 sehr viel dazu gelesen. Ich finde ich ihre Erklärung auch sehr gut, es ist halt in diesem YA Genre doch recht ungewöhnlich. Da wir halt immer auf das EINE Pärchen am Ende fixiert sind, die ihr Happy End /oder auch nicht/ bekommen. Hat ja auch Cassandra so erläutert, wenn ich mich nicht täusche. Auch wenn ich den dreien das alles so gönne, weiß ich als Leser nicht, ob mir das persönlich auch so gefällt. Das ist wieder eine andere Story.

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