Was passiert eigentlich mit den Figuren eines Romans, wenn man die Buchdeckel schließt und nicht darin liest? Bleiben sie dort stehen, gebannt wartend auf die nächste Öffnung des Buches, oder führen sie vielleicht ein Eigenleben und sind ganz anders als die Charaktere, die sie spielen müssen?
Mit dieser Frage haben sich Jodi Picoult und ihre Tochter Samantha beschäftigt und erschufen so die Welt hinter Mein Herz zwischen den Zeilen. Hauptfigur des Buches im Buch ist der gut aussehende Prinz Oliver, der sich täglich damit beschäftigen muss eine Prinzessin zu retten, die er nicht liebt und zwischen den "Arbeitszeiten" Schach mit seinem besten, verzauberten Freund zu spielen. Doch auch ein verwöhnter Prinz will mehr und so sehnt er sich schon lange nach der Außenwelt, der Welt des Lesers, die so viel größer und freier scheint als seine eigene.
Auch wenn ich vorerst glaubte, dieses Buch sei oberflächlich und eher was für pubertierende Mädchen, die sich nach einer schnulzigen Liebesgeschichte sehnen, so habe ich beim Lesen des Romans feststellen müssen, dass das nur die eine Hälfte der Story ausmacht. Denn wenn man sich Zeit lässt über die Handlungen und die Gedanken der beiden "Helden" (Oliver und Deliah) nachzudenken und ihre Probleme versteht, so merkt man bald, dass das Buch sehr viele philosophische Ansätze hat.
Ist unsere Geschichte bereits von einer höheren Macht (einem Autoren) vorgegeben? Sind wir nur Marionetten, die all das tun müssen, was bereits bestimmt wurde? Wann sind wir eigentlich frei? Und wieso können wir nicht glücklich sein, wenn unsere Welt perfekt ist?
Ich fand die Thematik somit sehr interessant und grüblerisch, was ich an Büchern grundsätzlich liebe, besonders wenn sie mich hinter einem so verspielten Cover überraschen.
Aber keine Sorge, das Buch neigt nicht zu depressiven Launen, sondern bleibt natürlich weiterhin das, was es auch sein sollte: eine Liebesgeschichte (wenn auch eine der anderen Art). Ich vermute, dass viele von uns Bücherwürmern sich dabei sehr stark mit Deliah identifizieren können. Sie ist verträumt, liebt Bücher, ist eher ein introvertierter Charakter und hat es somit nicht leicht im Leben. Während andere Mädchen in ihrem Alter sich über Schminke und Jungs unterhalten, gibt es für sie nur den einen Richtigen, nämlich Oliver. Schade nur, dass der in gedruckter Form in einem Buch haust und sich die Aufgabe ihn irgendwie da heraus zu bekommen als sehr schwierig erweist.
Es ist bezaubernd mit anzusehen wie dabei unsere moderne Welt auf die eines Märchens prallt, wie die beiden sich sooft missverstehen, aber doch gut leiden können, weil sie oftmals gleich denken und fühlen.
Doch es wäre wohl zu schön, wenn ich nichts zu beanstanden hätte. Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe und leider habe ich mir keine Notizen gemacht (ich Dummchen), aber eines weiß ich mit Sicherheit: das Ende der Geschichte war weder groß überdacht, noch hat es mir sehr gefallen. Während des Lesens war ich mir eigentlich schon sicher, dass es sich hier um ein 4-Kirschen-Buch handeln würde, aber als es dann auf die letzten Seiten zuging, da musste es doch so einige Minuspunkte einstecken. Die Lösung des Problems ist keine wirkliche Lösung, eher ein Aufschieben der Problematik, und auch wie es mit den beiden weitergehen soll, bleibt offen, denn eigentlich beginnen die wirklichen Probleme erst auf der letzten Seite.
Es ist nicht so, dass ich offene Enden nicht mag, eigentlich ganz im Gegenteil, sie lassen Platz für Fantasie und sind nicht so endgültig. Wenn es aber den Eindruck hinterlässt, dass der Autorin einfach nichts Besseres eingefallen ist, dann hinterlässt es doch eher einen bitten Geschmack im Mund und im Leserherz, weswegen ich einfach nicht mehr als 3,5 Kirschen geben kann.
Ist unsere Geschichte bereits von einer höheren Macht (einem Autoren) vorgegeben? Sind wir nur Marionetten, die all das tun müssen, was bereits bestimmt wurde? Wann sind wir eigentlich frei? Und wieso können wir nicht glücklich sein, wenn unsere Welt perfekt ist?
Ich fand die Thematik somit sehr interessant und grüblerisch, was ich an Büchern grundsätzlich liebe, besonders wenn sie mich hinter einem so verspielten Cover überraschen.
Aber keine Sorge, das Buch neigt nicht zu depressiven Launen, sondern bleibt natürlich weiterhin das, was es auch sein sollte: eine Liebesgeschichte (wenn auch eine der anderen Art). Ich vermute, dass viele von uns Bücherwürmern sich dabei sehr stark mit Deliah identifizieren können. Sie ist verträumt, liebt Bücher, ist eher ein introvertierter Charakter und hat es somit nicht leicht im Leben. Während andere Mädchen in ihrem Alter sich über Schminke und Jungs unterhalten, gibt es für sie nur den einen Richtigen, nämlich Oliver. Schade nur, dass der in gedruckter Form in einem Buch haust und sich die Aufgabe ihn irgendwie da heraus zu bekommen als sehr schwierig erweist.
Es ist bezaubernd mit anzusehen wie dabei unsere moderne Welt auf die eines Märchens prallt, wie die beiden sich sooft missverstehen, aber doch gut leiden können, weil sie oftmals gleich denken und fühlen.
Doch es wäre wohl zu schön, wenn ich nichts zu beanstanden hätte. Es ist schon wieder eine Weile her, dass ich das Buch gelesen habe und leider habe ich mir keine Notizen gemacht (ich Dummchen), aber eines weiß ich mit Sicherheit: das Ende der Geschichte war weder groß überdacht, noch hat es mir sehr gefallen. Während des Lesens war ich mir eigentlich schon sicher, dass es sich hier um ein 4-Kirschen-Buch handeln würde, aber als es dann auf die letzten Seiten zuging, da musste es doch so einige Minuspunkte einstecken. Die Lösung des Problems ist keine wirkliche Lösung, eher ein Aufschieben der Problematik, und auch wie es mit den beiden weitergehen soll, bleibt offen, denn eigentlich beginnen die wirklichen Probleme erst auf der letzten Seite.
Es ist nicht so, dass ich offene Enden nicht mag, eigentlich ganz im Gegenteil, sie lassen Platz für Fantasie und sind nicht so endgültig. Wenn es aber den Eindruck hinterlässt, dass der Autorin einfach nichts Besseres eingefallen ist, dann hinterlässt es doch eher einen bitten Geschmack im Mund und im Leserherz, weswegen ich einfach nicht mehr als 3,5 Kirschen geben kann.
Mein Urteil
Eine schöne Mischung aus moderner und märchenhafter Liebesgeschichte, die so manche philosophische Thematik aufgreift, welche ich hinter dem Klappentext und Cover nicht vermutet hätte. Ganz klar, das Buch ist etwas für Mädchen im Teenageralter, aber es besticht nicht mit kitschigen Liebesschwüren, sondern einer ganzen Ladung an Nachdenklichkeit. Zusätzlich wird der Stil des Buches mit wunderschönen Illustrationen, Grafiken und unterschiedlichen Schriftfarben unterstrichen, die es gleich noch ansprechender machen.
Auch wenn ich das Ende der Geschichte leider nicht unterstützen kann und es mich sogar etwas wütend zurückließ, handelt es sich bei Mein Herz zwischen den Zeilen um ein nettes Buch, was besonders für kleine Märchenliebhaber geeignet ist.
Hallo :) Irgendwie bin ich neugierig. Diese Illustrationen und das Thema sind aber echt verlockend! Eine ganz akzeptable Wertung, aber ich komme mit Büchern eigentlich gar nicht klar, die ein nichtzufriedenstellendes Ende haben, das macht mich immer ganz wütend und narrisch, auch wenn mich die philosophischen Seiten doch reizen. Wahrscheinlich werde ich es mir eh noch holen :D
AntwortenLöschenNeues Rezensionsdesign? Gefällt mir richtig gut :) Versuche auch hin und wieder etwas zu verändern, aber komplett zufrieden bin ich nie ._. Apropo Rezensionen, habt ihr eine Rezensionsseite oder bin ich einfach nur blind? xD
Wer weiß, vielleicht findest du das Ende gar nicht so schlimm, oder sogar ganz stimmig. Aber falls du es lesen solltest, werde ich es ja dann sicher auf deinem Blog sehen :) Wäre auf deine Meinung gespannt.
LöschenDas Rezensionsdesign ist eigentlich noch das alte, nur machen wir hin und wieder bei bestimmten Büchern mal ein bisschen was anders, wenn uns der Sinn danach steht ;) Das ist aber abhängig davon ob das Buch das zulässt und wie gut es uns gefallen hat.
Und ja, eigentlich haben wir eine Rezensions-Seite, aber wir haben in letzter Zeit immer wieder vergessen die neusten Rezensionen dort einzutragen, dass ich sie erst einmal off gesetzt habe und das in Ruhe alles nachtrage. Solch unvollkommene Liste wollte ich nicht präsentieren :3
Ich kann das seehr gut nachvollziehen, was du hier schreibst. Habe das Buch vor einem Jahr gelesen, kurz nachdem es erschienen ist und kann mich noch gut daran erinnern, wie mir das Buch während des Lesens auch echt Spaß gemacht hat. Das Ende hat mich dann aber doch auch ziemlich gestört. Fand die Idee aber trotzdem ziemlich toll, und die Gestaltung erst *__* Total klasse.
AntwortenLöschenAh, dann hat sich meine Frage gleich geklärt, denn ich wusste nicht, ob in den englischen Versionen auch die Illustrationen vorhanden sind. Konnte ich mir bei den Originalen nämlich gerade nicht so gut vorstellen, aber danke fürs Aufklären :)
LöschenSchön, dass wir beim Inhalt des Buches einer Meinung sind :D