Wir müssen leider zugeben, dass es in unserer Stadt nur selten Lesungen gibt, die unser Interesse wecken. Umso erfreuter waren wir, als feststand, dass Kai Meyer unsere Stadtbibliothek besuchen und aus seinem Buch Phantasmen lesen würde. Wir fanden den Roman zwar nicht ganz so gelungen wie andere seiner Werke, dennoch sollte diese Lesung ein wichtiger Termin für uns werden. .... Hallo? Wir sprechen hier schließlich von Kai Meyer!!!
Nachdem sich die Plätze langsam gefüllt hatten - wir waren rund 40 Leute (nicht zu wenig, nicht zu viel) - und der Autor ganz sympathisch durch den Haupteingang schlenderte, als wäre er nur zufällig mal vorbeigekommen, begann er nach einer kurzen, amüsanten Einführung mit dem Lesen. Man muss wirklich zugeben, dass der Herr eine angenehme Stimme hat und wir ihm somit gern zuhörten. Außerdem fand er den schmalen Grad zwischen "sein Buch interessant bewerben" und "zu viel verraten", sodass uns, wenn wir das Buch bis dahin nicht schon gelesen hätten, spätestens jetzt der Wunsch danach ergriffen hätte.
Schnell wurde auch klar, dass es nicht nur bei seinem Buch Phantasmen bleiben würde. Denn auf den Tisch stehend, guckte uns schon sein neuestes Werk mit dem klangvollen Titel Die Seiten der Welt an. Ganze 3 Monate vor Veröffentlichung. Schon der Klappentext klang für uns sehr vielversprechend und einen Auszug aus dem Buch macht ebenso deutlich, dass wir es wieder mit einem typischen Meyer-Roman zutun haben: die tollsten Geschichten mit speziellen, vielleicht auch etwas verrückten Figuren. So schickte uns Meyer für eine kurze Zeit in die Keller von London und machte uns ganz ungeduldig auf den September.
Wie es sich für eine Lesung gehört, durfte man danach Fragen an den Autor stellen. Da die Lesung von Jung und Alt besucht wurde, hatten wir die unterschiedlichsten Fragen, die Kai Meyer sehr charmant und witzig zu beantworten wusste. So haben wir gelernt, dass der Leser gerne eine tiefere Bedeutung interpretiert, als vom Autor beabsichtigt, er eBooks eigentlich mag und wieso er für sein neustes Buch zum Fischer Verlag wechselte. Nach knapp 90 Minuten war schon alles vorbei und man konnte sich noch sein Exemplar signieren lassen. Die Erdbeere hatte ihres vergessen, die Kirsche hatte ganze fünf Exemplare ihrer Filiale auf dem Arm. Hihi.
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