¡Rezension!: Wörter auf Papier

Cherry
 

Victor hat ein Problem: er stottert. Es ist kein Stammeln, oder das hin und wieder auftretende Fehlen einzelner Wörter, nein, es ist Stottern. Und während andere Menschen ihn belächeln - als zurückgeblieben oder verrückt abstempeln - versucht Victor doch stets nur die richtigen Worte zur richtigen Zeit herauszubekommen. Er findet sie, denkt darüber nach, doch sobald sie seine Lippen verlassen wollen, bleiben sie hängen und verstecken sich wieder unter seiner Zunge. Er leidet darunter und versucht alles, damit er endlich genauso sprechen kann, wie alle anderen auch ... denn es gibt doch so viel zu sagen.

Vince Vawter kann die Geschichte rund um den 12jährigen Victor so glaubhaft erzählen, weil sie teilweise seine eigene ist. Auch er hatte in jungen Jahren mit dem Stottern zu kämpfen und bringt uns diese Thematik mit Wörter auf Papier authentisch näher. Er öffnet uns die Augen, wo wir vorher blind waren, und zeigt uns in verschiedenen Szenarien, wie schrecklich es sein muss, nicht immer dann sprechen zu können, wenn wir es eigentlich wollen.
Victor ist dabei ein fabelhafter Erzähler, der uns in seine Welt einlädt, welche leider auch durch Rassismus, Gewalt und Armut geprägt ist. Er selbst ist zwar ein Junge aus reichem Hause, doch da er als guter Beobachter auch die Leben seines Kindermädchens Mam oder der schönen aber oftmals betrunkenen Mrs. Worthington beleuchtet, bekommen wir neben der Problematik des Stotterns auch noch einiges mehr geboten.

 

Das einzige, was mich manchmal störte, war Victors ausgeprägte Intelligenz. Zwar wird schon früh im Buch erwähnt, dass er ein sehr cleverer Junge ist, doch waren seine Gedanken oftmals übertrieben weise. Keine Frage, dadurch las sich das Buch an vielen Stellen besonders schön, doch verlor er dadurch auch ein wenig seiner Glaubwürdigkeit.



Wörter auf Papier ist ein Buch für Wortliebhaber, denn auch wenn Victor stottert und oft keinen Satz zu Ende sprechen kann, so liebt er doch das gedruckte Wort.  Er ist liebenswert und klug, und er zeigt uns eine Welt, die wir uns vorher kaum vorstellen konnten. Es ist zwar nicht immer angenehm ihm zu folgen, doch es ist aufschlussreich und interessant, sodass ich nur betonen kann, dass es sich hierbei um ein besonderes, wertvolles Buch handelt.

Dies war mein erster Königskinder-Roman und nach dieser positiven Erfahrung bin ich nun wirklich gespannt, was uns das Programm des Imprints noch so zu bieten hat.




2 Kommentare:

  1. Eigentlich hat mich das Buch nicht interessiert, miep. Jetzt schon - ich weiß nicht, ist das gut oder schlecht? xD

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    1. Haha, das ist gut :)
      Schlecht für den SUB, aber naja, was soll's ;)

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