Es haben sich mal wieder drei Bücher angesammelt, zu denen ich zwar etwas, aber nicht zu viel sagen will. Jedes ganz anders als das andere, und auch qualitativ ganz unterschiedlich. Aber lest selbst...
Anfangs hatte ich noch vor, dieses vor Klischees, oberflächlicher Schwarz-Weiß-Malerei und unsympathischen Charakteren triefende Buch in einer langen Besprechung auseinander zu nehmen, weil es mich einfach wütend machte. Wütend, weil man sich von anderen "Erwachsenen" komische Blicke gefallen lassen muss, wenn man mal zu einem Jugendbuch greift, die selbst aber solch einen Schund lesen; wütend, weil es so viele wunderschöne Bücher gibt, und solch ein kitschiger Kram wie dieses auf die Bestsellerliste kommt und wütend, weil ich so einer dämlichen Protagonisten selten begegnet bin. Ich wollte das Buch zuerst mit meiner Ein ganzes halbes Jahr-Erfahrung vergleichen, aber dies hier war wesentlich schlechter. Wenn ihr also ein wirklich gutes Buch über Reue, Schuld und Vergebung lesen wollt, dann greift doch zu Abbitte. Von Nur einen Horizont entfernt kann ich euch nur abraten, doch weiß ich genau, dass dort draußen genug Menschen leben, die es wohl lieben würden... deswegen mach ich an dieser Stelle Schluss.
Sobald man sich in die (post)apokalyptische Welt von Bird Box begibt, verspürt man oft das Bedürfnis, sich über die Schulter schauen zu müssen. Hervorgerufen wird dieser Wunsch durch das Grauen des Unbewussten, was beim Lesen allgegenwärtig ist. Was wartet dort draußen auf die Menschen? Kann man es aufhalten? Gibt es Rettung? Keine Frage, der Autor weiß, wie man mit Spannung umgeht und setzt den Nervenkitzel gekonnt ein.
Mein Problem bei diesem Genre bleibt jedoch auch hier. Die Figuren sind einfach zu schwach ausgeprägt, als dass man wirklich mit ihnen mitfühlen könnte. Auch dramatische Hintergrundgeschichten ließen keine echte Beziehung zu und so las ich das Buch zwar schnell und gern, aber so ganz rund wurde die Sache für mich nicht. Auch das ständige Wiederholen von grausigen Szenen, die sich aber immer irgendwie glichen, nahmen mir zu viel Platz für eine richtige Handlung und ein bisschen mehr Auflösung. Trotzdem, nett für zwischendurch.
Es ist selten, dass ich mal nicht zu einem Roman, sondern zu einem Sachbuch greife, doch wenn das Thema stimmt, und das tat es in diesem Fall, kann ich auch solche Bücher schnell mal verschlingen. In Die Frau, die nicht lieben wollte spricht ein Psychiater über das Unbewusste des Menschen, indem er anhand mehrerer Fälle erklärt, wie wir handeln, ohne zu wissen, wieso wir gerade so und nicht anders agieren. Es handelt sich bei diesem Buch also um eine Sammlung von Anekdoten, die, nach Themen geordnet, sehr aufschlussreich, manchmal aber auch sehr verwirrend sein können. Wie immer bei solchen kleinen, gesammelten Geschichten gefielen mir einige besser als andere, doch insgesamt war das Buch eine tolle Leseerfahrung, die ich nicht missen will. Und es ist auch absolut für Leser geeignet, die sich in der Welt der Psychologie nicht ganz so gut auskennen.
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