"Die Seiten der Welt - Nachtland" ein düsterer zweiter Teil

Cherry

Die Seiten der Welt - Nachtland war eine der wenigen Fortsetzungen, die ich in 2015 heiß erwartete. Nach dem überraschend guten ersten Teil - ja, ich muss zugeben, dass ich damals vorm Lesen noch sehr skeptisch war - freute ich mich nun auf ein weiteres Abenteuer mit Furia und den anderen in der Welt der Bibliomantik. Es war keineswegs schwer wieder in die Geschichte hineinzufinden, doch merkte ich nach ersten Anlaufschwierigkeiten bald, dass dieser Nachfolger ganz anders werden würde, als sein Bruder.

Es ist nicht so, dass Nachtland weniger zu bieten hätte als sein Vorgänger, vielmehr ist es so, dass es sich auf ganz andere Dinge konzentriert. Auf der einen Seite finden wir den typischen "zweiten Band" vor, der uns noch weiter über die fremde Welt aufklärt und mit viel Action und magischen Kämpfen an ein packendes Finale heranführt. Auf der anderen Seite ermöglicht uns dieser Teil jedoch auch einen sehr tiefen Blick in die Gedanken der einzelnen Hauptfiguren, und lässt uns diese somit besser verstehen. Kai Meyer beweist hier, dass es ihm nicht allein darum geht möglichst viele Ideen in ein Buch zu stopfen; er zeigt uns diesmal auch, dass ihm die verschiedenen Charaktere am Herzen liegen und sie mehr sind als nur seine Marionetten. Die Personen bekommen eine Geschichte, eine Seele, und der Leser erhält die Chance an mehreren Orten, und somit bei unterschiedlichen Figuren, gleichzetig zu sein.

Trotz dieses riesigen Pluspunkts muss ich zugeben, dass mir Die Seiten der Welt ein bisschen besser gefallen hat, als der zweite Band. Das lag hauptsächlich daran, dass ich beim Lesen irgendwie spürte, dass dieser Nachfolger nicht ganz geplant war. Regeln, die im ersten Teil noch fest und unüberwindbar waren, wurden mit ein paar cleveren Erkärungen einfach aufgelöst, um der Geschichte eine nette Wendung zu geben. Das störte mich zwar nicht weiter, schließlich möchte ich gern mehr von Furia und ihren Freunden lesen, doch hatte ich stets das Gefühl, dass nur des Weiterschreibens wegen hier und da ein bisschen rumgebastelt wurde. So scheint mir die Geschichte zu unberechenbar, vielleicht sogar etwas unlogisch, sodass ich für den dritten Teil noch überhaupt keine Vermutungen äußern will.  

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