Schon allein die Idee, ein ungeborenes Kind die dramatische Geschichte seiner zerrissenen Eltern zu erzählen, ist es wert, einen Blick in Ian McEwans Nussschale zu werfen. Wer diesen ersten Schritt einmal gewagt hat, wird sich seiner Erzählkraft höchstwahrscheinlich nicht mehr entziehen können, bringt dieses Kind doch Wahrheiten auf den Punkt - gesellschaftlich wie politisch - die kaum jemand sonst aussprechen mag. Als stiller Beobachter analysiert es das Verhalten seines Umfelds, horcht heimlich Radio und bekommt ein erstes Bild von der Welt, die es bald betreten soll. Gefangen zwischen der Angst vor seiner Zukunft und der Gier, endlich das Leben zu beginnen, folgt der Leser mit seinen Augen der Planung und Durchführung eines hinterhältigen Verbrechens.
Seit Abbitte wollte ich unbedingt ein weiteres Buch des Autoren lesen, was mich dermaßen fesseln und begeistern könnte. Und auch wenn mir einzig und allein der Fötus, der trotz seines passiven Zustands so aufgeklärt und tabulos die Welt beschreibt, wirklich sympathisch war, reichte dieser aus, um mich für diesen Roman zu gewinnen. Dabei könnte die Handlung banaler nicht sein: eine schwangere Frau, der einfach gestrickte Liebhaber, ein betrogener Ehemann und der Plan, diesen loszuwerden. Erzählt man sie jedoch aus der Perspektive eines Kindes, welches für die Motive der Beteiligten nur Vermutungen aufstellen und sich über die Phänomene der zwischenmenschlichen Kommunikation nur wundern kann, so kommt es dem Leser vor, als würde er eine ihm unbekannte Geschichte hören.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und mochte insbesondere die philosophischen Gedanken des Fötus. Ist ein Kind gezwungen, seine Mutter zu lieben, selbst wenn sie grausame Dinge getan hat? Kann man noch auf diesem Planeten leben wollen, wenn man bereits vor der Geburt hören muss, was täglich für Ungerechtigkeiten darauf geschehen?
Ein wenig unbefriedigt lässt mich jedoch das Ende des Romans. Es ist nicht klar, ob das Kind seine Allwissenheit nach der Geburt verliert, oder es ewig mit dem gesammelten Wissen leben muss. Vielleicht ist dies auch überhaupt nicht wichtig, aber es hätte mich dennoch interessiert, entscheidet dieser Fakt doch über den weiteren Verlauf der Geschichte.
Seit Abbitte wollte ich unbedingt ein weiteres Buch des Autoren lesen, was mich dermaßen fesseln und begeistern könnte. Und auch wenn mir einzig und allein der Fötus, der trotz seines passiven Zustands so aufgeklärt und tabulos die Welt beschreibt, wirklich sympathisch war, reichte dieser aus, um mich für diesen Roman zu gewinnen. Dabei könnte die Handlung banaler nicht sein: eine schwangere Frau, der einfach gestrickte Liebhaber, ein betrogener Ehemann und der Plan, diesen loszuwerden. Erzählt man sie jedoch aus der Perspektive eines Kindes, welches für die Motive der Beteiligten nur Vermutungen aufstellen und sich über die Phänomene der zwischenmenschlichen Kommunikation nur wundern kann, so kommt es dem Leser vor, als würde er eine ihm unbekannte Geschichte hören.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und mochte insbesondere die philosophischen Gedanken des Fötus. Ist ein Kind gezwungen, seine Mutter zu lieben, selbst wenn sie grausame Dinge getan hat? Kann man noch auf diesem Planeten leben wollen, wenn man bereits vor der Geburt hören muss, was täglich für Ungerechtigkeiten darauf geschehen?
Ein wenig unbefriedigt lässt mich jedoch das Ende des Romans. Es ist nicht klar, ob das Kind seine Allwissenheit nach der Geburt verliert, oder es ewig mit dem gesammelten Wissen leben muss. Vielleicht ist dies auch überhaupt nicht wichtig, aber es hätte mich dennoch interessiert, entscheidet dieser Fakt doch über den weiteren Verlauf der Geschichte.
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