Ich selbst sehe mich als Feministin, bin aber nicht immer damit einverstanden, wenn insbesondere im Internet irgendwelche vermeintlich feministischen Aktionen gestartet werden, die für mich eher nach ausgelebten Männerhass aussehen. Erleichtert stellte ich fest, dass sich die Autorin dieses kleinen Essaybands an eine Feminismusdefinition hält, mit der ich konform gehe. Sie berichtet zwar von der überwiegend männlichen, physischen Gewalt, verschweigt aber nicht, dass auch Frauen Grausamkeiten innewohnen. Sie spricht von einem Krieg, aber nicht dem der Geschlechter, sondern dem der Geschlechterrollen.
Es ist und bleibt erschreckend, wie viel Arbeit noch vor uns liegt, wenn es um die Gleichstellung aller Menschen geht. Solnits Essays erzählen dabei nicht nur über das Schicksal von Frauen, sondern auch über gesellschaftliche Minderheiten und über der Auskostung von Macht und ihren Folgen. Sie berichten über Frauenrollen, aber eben auch über den Wunsch nach Identität, der uns allen innewohnt. So ist dieses Buch natürlich für jeden geschrieben, denn wie sie so treffend schreibt:
"Aber wie der Rassismus, kann auch die Frauenfeindlichkeit niemals allein von den Opfern bekämpft werden. Männer, die begreifen, worum es geht, verstehen auch, dass der Feminismus keine Verschwörung mit dem Ziel ist, Männern ezwas wegzunehmen, sondern eine Kampagne zu unser aller Befreiung."
Die Autorin hat Recht damit, dass es nicht nur um die Rechte der Frauen geht, sondern darum, dass alle Menschen gleich sind. Und dabei spielen das Geschlecht, die Nationalität, Religion oder wen man liebt keine Rolle.
AntwortenLöschenImmer wieder bekommt man von Männern (aber auch Frauen) Kommentare zu hören, in denen über Feministinnen hergezogen wird. Dabei bezeichnen sich auch Männer als Feministen, denn Gleichberechtigung geht uns alle etwas an. In unserer westlichen Welt sind wir ja auch schon ein gutes Stück voran gekommen, aber leider kann man das nicht über den ganzen Rest der Welt sagen...
Liebe Grüße
Ich finde es auch immer wieder erschreckend zu sehen, dass viele Frauen den Sinn des Feminismus nicht verstehen und dagegen argumentieren. Und ja, wir sind in der westlichen Welt sicherlich weiter als in anderen Regionen, aber gerade die Kommentare im Internet und die öffentlichen Äußerungen im Alltag, die beim Thema Feminismus immer wieder auftreten, lassen erkennen, dass es auch in unserer fortschrittlichen Welt noch einiges zu tun gibt und wir uns auf unseren bisher gesammelten Lorbeeren nicht ausruhen sollten.
LöschenDas Buch steht weit oben auf meiner Liste und ich bin froh, dass es von dir so gute Bewertungen erhalten hat. (Und es auch nicht in die Richtung des negativ belasteten Begriffs des Feminismus geht. Obwohl ich den Begriff eigentlich ungerne benutze).
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