Magischer Realismus ist ein Genre, das bei mir eigentlich so gut wie immer funktioniert. Aus diesem Grund war es kein Wunder, dass mich The strange and beautiful sorrows of Ava Lavender bereits auf den ersten Seiten verzaubern konnte. Eine melancholische Grundstimmung, merkwürdige Geschehnisse und ein wohlklingender Schreibstil, das alles braucht man um ein modernes Märchen zu erschaffen, so wie dieses Buch eines ist.
Es war besonders das Zurücktreten der Protagonistin und die Erzählungen
über die tragischschönen Leben ihrer Großmutter und Mutter, die
mich sofort für sich gewannen. Zwar stand Ava mit ihren beiden engelsgleichen Flügeln im Mittelpunkt des Romans, doch noch viel wichtiger schien die Rolle der Liebe zu sein, die sich auf verschiedenen Wegen in die Biografien ihrer Ahnen schlich. Oftmals handelte es sich um unerfülltes Verlangen, um gebrochene Herzen und verlassene Seelen und doch las sich das ganze Buch wie ein Plädoyer für die Liebe in all ihren Formen.
Die Geschichte schien erst ein wenig ihrer Kraft zu verlieren, als es dann ab der zweiten Hälfte um Ava selbst ging. Alles las sich plötzlich wie ein Jugendbuch und hatte nicht mehr ganz den Zauber, der noch zu Beginn so präsent war. Trotzdem war ich dann, mit dem endgültigen Ende, wieder sehr zufrieden und bin mir sicher, dass Ava Lavender und ihre außergewöhnliche Familie noch lange in meinen Gedanken verweilen werden.
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