Da mir bereits Jessie Burtons Die Magie der kleinen Dinge gut gefallen hat, war ich schon lange Zeit ganz heiß auf ihr neues Buch. Auch dieses könnte man wieder im Genre der historischen Romane ansiedeln, da es einerseits in Andalusien der 30er, andererseits in London der 60er Jahre spielt. Dennoch sehe ich gern davon ab, da es sich im Grunde viel mehr mit der Rolle der Frau, als mit der Historie befasst. Die Leben zweier Künstlerinnen, einer Malerin und einer Schriftstellerin, sind darin verbunden und führen einen auf den Weg zu einem lang gehüteten Geheimnis.
Burton versteht es, Literatur und Unterhaltung zu verbinden. Das Geheimnis der Muse ist ein Pageturner, den man schnell verschlingt, bei dem man aber nie das Gefühl hat, dass man sich nur berieseln lässt. Es ermöglicht seinen Leser*innen einen Einblick in die Seelen zweier Frauen, die, von der Gesellschaft diskriminiert, nicht das tun dürfen, wofür sie leben: Kunst zu erschaffen. Man begleitet sie auf ihrem steinigen Weg, ist gefesselt von ihren Geschichten und mag hin und wieder glauben, das Rätsel gelöst zu haben, nur um dann zu erfahren, dass man die falsche Abzweigung genommen hat.
Alles in allem muss ich sagen, dass mir dieser Roman noch besser gefallen hat, als sein Vorgänger, was wahrscheinlich an der künstlerischen Thematik lag. Auch wenn ich nicht jede Wendung überraschend fand, mir manchmal der Liebesanteil ein wenig zu viel wurde und ich Das Geheimnis der Muse wohl nie zu den Büchern zählen werde, die mich richtig aufgewühlt haben, so fühlte ich mich doch durchweg gut unterhalten und kann das Buch nur jedem empfehlen, der gern von starken Frauen, Familiengeheimnissen und der Liebe liest, dabei aber Kitsch und Klischees vermeiden will.
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