¡Rezension! - Die Flammende [Hörbuch]

Erdbeere


Titel: Die Flammende
Autor/in: Kristin Cashore
Verlag: Silberfisch
Originaltitel: Fire
Minuten: 7h 53 min.
Preis: 24,95 € (D)
ISBN:
3867420844




Gleich zu beginnt merkt der Leser, dass er sich in der gleichen Welt wiederfindet, in der auch Die Beschenkte spielte. Trotzdem steht die Geschichte für sich alleine, nur mit dem Unterschied, dass es sich hier um ein anderes Königreich handelt und sich ein paar Jahre vor Die Beschenkte abspielt.  Es geht um Fire, ein Mädchen mit Feuerroten Haaren und der Macht, in Gedanken von Menschen einzudringen und diese zu manipulieren. Fire ist vor allem eines: wunderschön und sanft, gilt aber in den Dells, ihrem Reich, als Monster. Wenn Menschen sie sehen, knien sie vor Fire nieder und wollen sie besitzen.  An sich eine sehr interessante Geschichte mit viel Potential. Wenn Kristin Cashore nur dieses Potential genutzt hätte…

Fange ich mal bei Fire an. Fire ist eine Heldin, wie ich sie mir nicht wünsche. Ihre Sanftheit und ihre Güte erschienen mir zuweilen zu sanft und zu gutmütig. Sie war ein Charakter ohne Ecken und Kanten.  Auf Dauer wurde mir das zu langweilig und ich habe stets gehofft, dass sich ihre Persönlichkeit im Laufe des Buches entwickeln würde. Doch Fehlanzeige! Da ihr Vater,  ebenfalls eins Monster, eher gewalttätig und grausam war und seine Monstermacht immer wieder missbraucht hatte, lag es nun an Fire, als komplettes Gegenteil dazustehen. So verbarg sie ihre Haare ständig hinter Tücher und Schals, damit sie bloß keine Aufmerksamkeit auf sich lenken konnte.  Ihre angeborene Schönheit versuchte sie stets zu verstecken und nicht hervorzuheben. Zudem setzte sie ihre Macht so gut wie nie ein und das war wohl der einzige Punkt, in dem sie auch mal dickköpfig sein konnte.  Das ändert sich, als sie an den Hof von König Nash kommt. Denn in den Dells herrscht Krieg und man setzt alles daran, um König Nash  samt seines Bruders Brigan zu entmachten. Nun versuchen sie mit Hilfe von Fire und ihrer Macht den Krieg zu gewinnen.

Dabei kommen sich auch Fire und der Oberbefehlshaber Brigan näher. Was natürlich vorauszusehen war, denn er war der einzige Mann, der nicht sofort Fires Schönheit verfallen war. Er brillierte anfangs eher mit roher Gewalt  oder Ignoranz gegenüber Fire, schien aber plötzlich doch ein sehr zarter Mann zu sein. Den Charakterwechel musste ich wohl verpasst haben. Dennoch empfand ich keinerlei Verbindung zwischen den beiden. Als Leser bzw. Hörer erschien es mir unerklärlich, wie sich daraus eine Liebe entwickeln konnte und zu welchem Zeitpunkt dies geschah.  Brigan war meistens Abwesend und fand fast nie einen Moment, um mit Fire alleine zu sein. Ihre Beziehung und auch Fire und Brigan waren für meinen Geschmack immer recht eindimensional und flach beschrieben wurden. Meiner Meinung nach, hat Cashore hier einiges an Potential einbüßen müssen. 

Insgesamt muss ich sagen, dass ihre Figuren, anders als in Die Beschenkte, eher flach daher kamen. Sie erschienen mir wie Schattengestalten, die auf ihren Auftritt im Buch nur warteten und zwischenzeitlich nichts anderes zu tun hatten.  Zusätzlich fand ich, dass es zu viele Nebencharaktere gab, dass es fast unmöglich machte, auf jede einzelne Figur tiefgründig einzugehen. Von den merkwürdigen Namen, die ich mir nie merken konnte, mal ganz abgesehen. 

Was die Spannung betrifft, so konnte Cashore sie mit ihrem Schreibstil kaum erzeugen. Das Buch plätscherte nur so vor sich hin und von dem groß angekündigten Krieg bekommt man nicht viel mit. Auch hier hätte ich mir mehr Ideenreichtum gewünscht. Meistens erfährt man nur was über Fires Gedanken, die, wie immer, sehr selbstlos und gütig sind. Kaum ein schmutziger Gedanke taucht dort auf.  Ich war überrascht, als sie doch mal zu Gewalt fähig war, fand dies aber immer etwas aufgesetzt und zu konstruiert. Ich hatte das Gefühl, Cashore tue dies nur, um den Charakter von Fire noch irgendwie interessanter zu gestalten. Auch das Geheimnis um Brigan am Ende konnte das Buch nicht mehr rausreißen. Insgesamt keine Runde Sache mit zu vielen Stolpersteinen.


Wie schon bei Die Beschenkte leiht auch hier wieder Ulrike Grote der Geschichte ihre Stimme. Die Kirsche hat mir vorab vertonte Gedichte von ihr gezeigt, dir mir wirklich gefallen haben. Allerdings eignet sich ihre Stimme weniger für ein Jugendhörbuch. Ihre Stimme ist zu ausgewachsen, zu reif um eine 17- jährige zu sprechen. Leider fand ich auch einige Stellen eher langatmig gelesen. Ich weiß nicht, ob mir das Buch besser gefallen hätte, wenn ich es als Buch in meinen Händen gehalten hätte.


Mein Urteil

Dafür, dass ich hinter dem Buch so her war, konnte es mich nicht begeistern. Die Figuren blieben platt, der Schreibstil etwas Tölpelhaft. Einzig und alleine die Story machte dieses Buch wirklich interessant. Aber leider völlig falsch umgesetzt. Schade!


3 Kommentare:

  1. Da htten wir ja etwa die gleiche Meinung vom Hörbuch. Mich hat es leider auch nicht umgehauen ^___^

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  2. Schade, dass du das Buch nicht so sehr mochtest :o Ich habe die Beschenkte toll gefunden und hoffe, dass mich das Buch nicht enttäuscht :/

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  3. @Sandsturm: Schön, dass wir einer Meinung sind =) Ich hatte schon Angst, ich hätte vielleicht zu hart geurteilt. Aber dies ist nun mal meine Meinung gewesen ;)

    @Pia: Ich kann ja nur vom Hörbuch ausgehen und diesbezüglich konnte mich das Hörbuch nicht überzeugen. Vielleicht hätte ich es ja ganz anders empfunden, wenn ich es gelesen hätte. Das weiß man nie ;)
    Aber wenn du die Beschenkte toll fandest, wirst du wahrscheinlich auch die Flammende gut finden.^^

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