Titel: Ruhm: Ein Roman in neun Geschichten
Verlag: Rowohlt
Originaltitel: -
Seitenzahl: 208
Seitenzahl: 208
Preis: 18,90 € (D)
ISBN: 978-3-498-03543-3
ISBN: 978-3-498-03543-3
Wie der Titel schon sagt, verbergen sich hinter "Ruhm" neun Kurzgeschichten, die zwar von verschiedenen Protagonisten erzählen, aber dennoch miteinander verknüpft sind. Immer wieder erkennt man Namen und Orte aus den vorherigen Storys und erlebt, dass Personen, die eben noch Nebenfiguren waren, plötzlich zu den Hauptdarstellern ihrer eigenen Geschichte werden. Scheinbar normale Menschen werden auf einmal mit Geschehnissen konfrontiert, die total aus ihrem Alltag heraus stechen und sie damit verwirren, aufwühlen, ja sogar total zerschmettern. Und hinter jeder Tat, hinter jedem Ereignis scheint ein höherer Sinn zu sein, der erst nach und nach zum Vorschein kommt.
Was mich bei diesem Roman besonders fasziniert hat, war, dass die Reihenfolge, wie man die Geschichten liest, total egal ist. Lediglich die letzte Erzählung sollte des Endes wegen auch die Schlussgeschichte bleiben. Ich habe zwar alle so gehört, wie sie aufgeschrieben wurden, aber auch dabei musste ich feststellen, dass man sie wirklich hätte vermischen können. Jede Person, die namentlich genannt wurde, spielte auch später wieder eine Rolle und deswegen war es egal, ob man zuerst den Part las in der diese die Hauptrolle spielte, oder eben eine andere. Das machte das Lesen (bzw. Hören) immer noch ein Stück interessanter und man freute sich innerlich Namen aus der letzten Geschichte in der folgenden wieder zu erkennen. Immer weiter konnte sich so ein Netz weben, was am Ende dann alles zusammenfasste und die kleinen Geschichten zu einer großen machte.
Das Schönste allerdings, und das lässt mich auch weiterhin an dieses tolle Buch denken, sind die vielen philosophischen Gedanken, der Tiefsinn, die ehrlichen Gefühle und die stetige Verbundenheit zwischen Schriftsteller, Romanfigur und Leser. Man erfährt nie viel über die Protagonisten, aber dennoch hat es der Autor geschafft, dass man selbst mit diesen wenigen Informationen sich genau vorstellen kann, wie es der Figur ergeht, wie sie aussieht und wie sie sich im normalen Leben wohl bewegen und geben würde. Die Protagonisten werden nicht durch ihre Berufung, den Familienstand oder ihre Einrichtung analysiert, sondern mithilfe ihrer Gedanken und Emotionen, die so viel mehr verraten und dem Leser deshalb auch viel eher die Chance geben mit ihnen zu fühlen und sie zu verstehen.
Beide Sprecher, Ulrich Matthes und Nina Hoss, haben den Charakteren mit ihren Stimmen Leben eingehaucht, sodass man sich diese nur noch besser vorstellen konnte. Besonders Matthes, der mehr als seine weibliche Kollegin zu lesen hatte, konnte mit gelungenem Ausdruck, angenehmen Pausen und zusätzlichen Geräuschen wie Lachen, Kichern und Schnaufen meine Aufmerksamkeit für sich gewinnen. So genial und echt waren seine Parts, dass ich fast glaubte, es müsse sich um eine reale Person handeln, der er an dieser Stelle seine Stimme lieh. Nur selten konnten Hörbücher mich derart begeistern, denn eigentlich bin ich eine der Kandidatinnen, die lieber liest, als sich das Buch anzuhören. Diese beiden haben es allerdings vollbracht, dass ich neugierig dem Verlauf lauschte und mir niemals langweilig wurde.
Das Beste allerdings war, dass es sich bei "Ruhm" um ein ungekürztes Hörbuch handelte, was mich sehr freute.
Mein Urteil
Viel zu schnell ging für mich dieses geniale und tiefgründige Buch vorbei. Zu gerne hätte ich mehr von den Personen und Geschehnissen erfahren, in die sie sich verwickeln. Mit viel Gefühl und tiefgründigen Überlegungen weiß der Autor, wie er dem Leser seine Figuren näher bringt und sie zu besonderen Persönlichkeiten macht.
Auch der Kauf des ungekürzten Hörbuchs lohnt sich, da die beiden Sprecher mit ausgesprochen schöner Betonung und angenehmen Pausen für eine wunderbare Stimmung sorgen, die einen fesselt und bewegt.
@ Cherry: Das ist klasse. Wie lange schon?
AntwortenLöschen@ Cherry: Abgefahren! Ich bin seit Februar 2009 :D
AntwortenLöschenMensch gute Vorbereitung! Ich muss meine Tickets für Freitag und Samstag erst noch kaufen (mach ich gleich mal online) und tanken geht es auch erst morgen. Nur die Route steht dank meiner Schwester schon. "Kai Meyer" scheint wohl oft da zu sein, Samstag und Sonntag gibt es nämlich auch eine Lesung mit ihm. Ansonsten kommt am Freitag um 12 Uhr noch Nina Blazon ("Faunblut", "Ascheherz"), da würde ich gerne hingegen, nur leider wird das nichts, da ich erst um 9 Uhr bei mir losfahren kann und dementsprechend erst später in Leipzig eintreffe.
AntwortenLöschenWünsche dir viel Spaß auf der Buchmesse und eine gute Fahrt.
LG Reni
@Reni: Ahh, danke für den Tipp mit Nina Blazon ^^
AntwortenLöschenUnd ja, Kai Meyer ist oft da, allerdings nur am Samstag und Sonntag am Carlsen-Stand. Freitags ist er an irgendso einem Radiostand.