¡Rezension!: Zerbrechliche Dinge: Geschichten & Wunder

Cherry


Titel: Zerbrechliche Dinge: Geschichten & Wunder
Autor/in: Neil Gaiman
Verlag: Klett-Cotta
Originaltitel: Fragile Things
Seitenzahl: 329
Preis: 19,95 € (D)
ISBN:
978-3-608-93876-0




Es ist immer schwer eine allumfassende Rezension für einen Kurzgeschichtenband zu schreiben. Ganz besonders schwierig ist es, wenn diese Geschichten auch noch so flexibel und unterschiedlich sind, wie die von Neil Gaiman in "Zerbrechliche Dinge". In diesem Werk ist einfach alles vertreten und so kann ich mir kaum vorstellen, dass es irgendjemanden geben sollte, der NICHT mindestens eine Erzählung herauspicken könnte, die ihm gefällt. Ob Horror, Science-Fiction, Detektivgeschichte, Märchen oder einfach nur ein kleines Wunder, jeder seiner Texte hat einen gewissen Reiz und weiß den Leser zu verzaubern.

Auch wenn ich zugeben muss, dass ich anfänglich etwas skeptisch war, da die ersten beiden Geschichten eher verwirrend auf mich wirkten, konnte mich dieses Buch schließlich doch noch überzeugen und begeistern. Die späteren Erzählungen fesselten mich so sehr mit Spannung und Individualität, dass man in jede eintauchen könnte, als wäre sie eine kleine Welt für sich. Dabei wurde immer wieder Gaimans außergewöhnlicher Schreibstil deutlich, den er von Text zu Text der Geschichte anpasste und so jeder ein Eigenleben verschaffte. Die Storys haben nämlich nichts miteinander zu tun und können so auch durcheinander gelesen werden, obwohl ich sagen muss, dass mir die Reihenfolge so schon sehr gut gefallen hat.

Fans des Autors, die besonders seine fantastischen Romane und Reihen mochten, können sich in diesem Buch auf viele weitere Charaktere freuen, die mit Übersinnlichem in Kontakt kommen, oder schon selbst etwas Außergewöhnliches an sich haben. Dabei steht allerdings meist die Handlung selbst im Vordergrund und nur bei einigen Geschichten bekommt der Leser viel vom Protagonisten mit. Wirklich störend fand ich dies allerdings nicht, denn als begeisterter Kurzgeschichtenfreund sollte man mit dieser Tatsache leben können. Wie gesagt, gibt es aber auch einige Erzählungen, in der eine bedeutungsvolle Hauptfigur agiert, die ihre Gedanken als Ich-Erzähler an den Leser weiter gibt und so für eine nähere Verbindung zwischen fiktiver Person und Leser sorgt.

Wer jetzt an harmlose kleine Erzählungen denkt, gemischt mit ein bisschen Fantasie, der irrt. Die Geschichten des Autors sind weit tiefgründiger, als sie vielleicht zuerst den Anschein machen. Philosophisch setzt er sich mit Leben und Tod auseinander, verzichtet auf klare Worte und versinnbildlicht all seine Gedanken zu diesen Themen lieber mit Metaphern, die den Leser oft glauben lassen, er würde sich mitten in einem Traum wiederfinden.
Besonders gefallen hat mir Gaimans Idee, Figuren und Charaktere aus anderen literarischen Werken in seinem Buch zu verwenden, sie allerdings nie bei ihrem wirklichen Namen zu nennen. Dabei nutzt er auch Personen aus seinen eigenen Romanen und lässt sie Protagonist einer Novelle werden.

Mein absoluter Favorit unter all den Geschichten war übrigens "Goliath", der in Form eines Abschiedsbriefes verfasst wurde. Aber mehr wird nicht verraten. ;)


Mein Urteil

"Zerbrechliche Dinge" ist ein unbeschreibliches Buch voll mit wunderschönen Kurzgeschichten des Fantasyautoren Neil Gaiman. Begeisterte Leser des Schriftstellers, die zusätzlich auch noch eine Schwäche für diese Art von Erzählungen haben, werden es lieben.
Ob Science-Fiction, Horror oder Krimi, wichtig bleibt dabei immer nur der eine Leitfaden: Nichts ist so, wie es zu sein scheint.


7 Kommentare:

  1. Das Cover ist sooo schön! <3 Ich find das Buch selber leider nicht SO interessant, deswegen lasse ich es lieber. :)

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  2. Mich hat das Buch damals nicht so richtig überzeugt, ich fand die Kurzgeschichtensammlung "Smoke and Mirros" (gibt es glaub ich auch auf Deutsch) viiieel besser. Wenn du sonst noch mehr von Gaiman lesen willst, empfehle ich dir Neverwhere und Stardust, gibt's auch beide auf deutsch :)

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  3. Oh das Buch hört sich ja toll an. Das will ich auch lesen! LG :)

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  4. @Pia: Ja, das Cover war auch das erste, was mich angesprochen hat... hach. *schwärm*

    @MB: Zu "Stardust" gabs doch 'nen Film, oder? Den hab ich gesehen und fand ihn auch sehr schön, nur hab ich nach den Filmen meist keine Lust mehr das Buch zu lesen.

    @KatarinaLiest: Also wenn du Neil Gaiman magst und auch ein Fan von Kurzgeschichten bist, dann könnte es dir durchaus gefallen ^^

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  5. Ich hab das Buch damals auf Englisch angefangen, allerdings bin ich noch nicht mit allen Geschichten durch, weil ich zwischendurch mal Lust auf etwas anderes hatte.
    Ich fand's eigentlich auch ganz gut, aber so vom Hocker gehauen wie Neverwhere hat es mich nicht. Smoke and Mirrors muss ich auch noch lesen...
    Hm, also meine Ausgabe hat das selbe Cover, ich finde da unterscheiden sich die deutsche und englische Ausgabe nicht sehr...

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  6. @Cherry: Ja, genau, dazu gibt es auch einen Film, aber da wurde das Ende verändert und viel weggelassen. Wenn du den Film nicht mehr so stark in Erinnerung hast, lohnt sich das Buch also trotzdem noch :)

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  7. @Maehnenwolf: Ja stimmt, es gibt auch eine schwarze, englische Version =D hatte bisher nur diese weißen gesehen, und die waren nicht so schön.

    @MB: Na dann werde ich mir das bestimmt mal vornehmen ^^

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