¡Rezension!: Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten [Buch + Hörbuch]

Cherry

 


Titel: Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten
Autor/in: Kerstin Gier
Sprecher: Sascha Icks
Verlag: Arena
Originaltitel: -
Seitenzahl: 352
Preis: 15,95 €
ISBN:
978-3-401-06334-8



Eigentlich ist Gwendolyn ein ganz normales Mädchen, wenn da nicht dieses verflixte Zeitreisegen wäre, was sie dazu verbannt, ihr ganzes Leben zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu reisen. Plötzlich scheint ihr gewöhnliches Leben völlig auf den Kopf gestellt und sie muss sich Gefahren stellen, von denen sie nicht einmal zu träumen gewagt hätte. Mithilfe ihrer besten Freundin Leslie geht sie den Dingen langsam auf den Grund und muss dabei feststellen, dass es so einige Geheimnisse zu lüften gilt.

Noch nie konnte mich ein Fantasy/Romantik-Jugendbuch dermaßen fesseln, wie es Rubinrot geschafft hat. Keine Ahnung wie die Autorin das macht, aber man liest diesen Roman in einem Zug durch und wünscht sich am Ende noch ein paar hundert Seiten mehr. In diesem Fall kann man nur sagen "Gott sei Dank handelt es sich um eine Trilogie.", denn mit nur einem Buch hätte ich mich auf keinen Fall zufrieden gegeben.

Gwendolyn ist wohl eine der sympathischsten Jugendbuchheldinnen, der ich je begegnet bin. Sie ist nicht nur liebenswert, sondern gleichzeitig auch noch urkomisch und überzeugte im Laufe der Geschichte immer wieder mit ihrem unverwechselbaren, ironischen Humor. Das fiel einem besonders bei den Dialogen mit Leslie auf, die alles andere als eine schwache Nebenfigur war. Im Gegensatz zu Gwen, die in diesem Buch noch sehr unsicher und auch etwas naiv erscheint, war ihre beste Freundin die Ruhe selbst. Eine smartere, beste Freundin kann man sich wahrscheinlich nicht vorstellen. Ich komme einfach nicht drumherum zu sagen, dass Leslie für mich ebenfalls eine Hauptrolle war, denn man kann nicht leugnen: ohne ihre Hilfe hätte Gwen ganz schön in der Patsche gesessen.

Schon diese beiden Personen machten den Roman zu einem echten Highlight, aber die Autorin beließ es keineswegs dabei. Sie spann solch ein gelungenes Netz an tollen Charakteren, dass jede noch so kleine Rolle zu einer nicht weg zu denkenden Figur wurde. Ob es nun die französische Schneiderin Madame Rossini, Gwennys kleine Schwester Caroline oder Großtante "Maddy" war, jeder Charakter verbreitete seinen eigenen Charme. Es existierte somit eine Bandbreite von verschiedenen Persönlichkeiten, die den Leser entweder verzaubern, verärgern oder traurig stimmen können. 

Selbstverständlich kommt auch der Liebesteil nicht zu kurz (der Titel lässt ja darauf schließen, dass es irgendwo auch darum geht). Hier haben wir, Gott sei Dank, keine Ich-verliebe-mich-auf-den-ersten-Blick-Beziehung, sondern eine noch eher distanzierte und neckische Zusammensetzung zwischen Gwen und dem wirklich gut aussehenden Gideon (*rarr*). Sabbernd sitzt man vor den Buchstaben und kann es kaum erwarten, wie es für die beiden weitergeht.
Nagut, vielleicht ist diese Entwicklung zwischen den Zwei nicht gerade originell, aber da Frau Gier die beiden humorvoll und perfekt verpackt, entdeckt man ein Paar der besonderen Art und schreckt selbst bei kitschigen Szenen nicht zurück (das soll schon was heißen). Leider erfährt man über Gideon noch nicht so viel, aber ich kann schonmal vorweg sagen, dass sich das in den nächsten beiden Teilen ändern wird. ;)

Von den ersten Teilen einer Trilogie ist man es leider oft gewohnt, dass diese eher als Einleitung wirken und deswegen meist ein gewisser Anteil an Spannung fehlt. Bei Rubinrot kann man dies allerdings nicht behaupten, auch wenn natürlich erst noch Vieles erklärt werden musste, damit Gwen (und somit auch der Leser) einen Einblick in ihre verrückte Zukunft bekam. Trotzdem versucht die Autorin bereits im ersten Teil einige Geheimnisse mit einzubauen, auf deren Auflösung man sich in den folgenden Bänden freuen kann. Auch wenn einige Rätsel doch schon ziemlich eindeutig scheinen, gibt es wiederum welche, deren Lösung man noch nicht einmal erahnen kann und die Lust auf mehr machen.

Es ist eher selten, dass man eine Hörbuchsprecherin innerhalb der Trilogie wechselt, aber hier ist es (leider?) der Fall. Da ich bisher nur Rubinrot gehört habe, weiß ich nicht, wie Josefine Preuß sich macht, aber ich denke, dass ihre jugendliche Stimme doch etwas besser zu Gwendolyn passt, als es bei Frau Icks der Fall ist.
Dennoch kann ich nicht leugnen, dass sie sich unheimlich viel Mühe gibt und es einfach Spaß macht ihr zuzuhören. Viele Stimmen hat sie brillant wider gegeben und so mochte ich ihre Interpretation der Madame Rossini besonders gern, deren französischer Akzent zum totlachen war ("Bis bald mein Schwanenhälschen").
Einziges Problem war, dass speziell Gwendolyn an vielen Stellen sehr wehleidig klang und mir das irgendwann auf die Nerven ging. Schlimm war es im Besonderen in Situationen in denen diese Stimmlage absolut nicht passte und sie einfach nur noch aufgesetzt klang. Leider.


Mein Urteil

Selbst nach dem zweiten Lesen bin ich immer noch erstaunt, wie sehr mich die Geschichte um Gwendolyn doch mitgerissen hat. Frau Gier verbindet hier Liebesgeschichte, Abenteuer, viel Humor und eine Ladung Geheimniskrämerei, sodass man von dieser Trilogie einfach nicht los kommt und danach laut nach MEHR schreit. 


11 Kommentare:

  1. Oh ja, diese Reihe ist einfach nur göttlich! Ich habe Gwen und Gideon bereits 2x bei ihrem kompletten Zeitreiseabenteuer begleitet und krieg immer noch nicht genug. Frau Gier schreibt aber auch sehr humorvoll und einnehmend, da gibt es kein entkommen. Besonders Gwens ständige Wortlücken. Herrlich! ... Mist, jetzt hast du mich voll auf den Geschmack gebracht. Könnte es glatt nochmals lesen... :)

    Bei den ausländischen Covern sind wirklich einige unschöne Varianten dabei. Unseres gefällt mir da am Besten. Was haben die sich nur bei dem englischen Cover/Titel gedacht? *Kopfschüttel*

    LG Reni

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  2. @Reni: Ja, also die Frau hat es echt drauf, was das Kreieren von tollen Charakteren angeht. Es war auch nochmal spannend, den ersten Teil zu lesen, nachdem man ja nun schon die ganze Trilogie hinter sich hatte.

    Bei den Covern kann man echt froh sein, dass man in Deutschland wohnt. Obwohl es auch ein paar Länder gibt, die unser Cover übernommen haben (ich glaube Kroatien zum Beispiel).

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  3. Ich wollte Rubinrot mit meinem letzten Kommentar auf keinen Fall verunglimpfen, es ist natürlich berechtigt, dass dieses Buch so berühmt ist, einfach weil die Geschichte toll ist. Aber ja, viele gute Bücher gehen im Ruhm solcher Bestseller unter. Ein weiteres Beispiel: "Über mir der Himmel" von Jandy Nelson. Ein super Buch, aber weil keine Vampire etc. drin vorkommen, ist es nicht allzu bekannt.

    Ich bin bisher noch nicht über Band 1 hinausgekommen, ich habe ihn vor einigen Monaten gelesen und mir gleich darauf den zweiten Teil gekauft, aber irgendwie kam ich dann nicht dazu. Ich werde es also auch demnächst zum zweiten Mal lesen. Und bin dann im Vorteil, dass alle Bände schon erschienen sind :-)

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  4. @Friedelchen: Haha, ja ich weiß, dass du "Rubinrot" nicht schlecht machen wolltest und es nur ein Beispiel war. :) Von "Über mir der Himmel" habe ich schonmal gehört, hatte aber bis eben noch nicht gewusst, worum es da geht. Nun ist es direkt auf meiner Wunschliste gelandet. Danke also für den Tipp =)

    Ich hoffe, dass du mit den anderen beiden Teilen genauso viel Spaß haben wirst, wie ich.

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  5. Ich liebe diese Reihe!

    Ich persönlich mag Josefine Preuß, von der Klangfarbe ihrer Stimme, als Sprecherin viel lieber.
    Aber die erste Sprecherin hat sich echt Mühe gegeben, nur passt ihre Stimme mal so gar nicht zu Gwen.

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  6. @Izzy: Also trifft meine Vermutung wohl zu. Wenn ich in den nächsten Tagen Zeit für ein Hörbuch finde, werde ich mir wahrscheinlich auch die beiden anderen Teile mal anhören, um vergleichen zu können. :)

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  7. Schön, dass Du die Cover vergleichst. So kann man mal sehen, wie sich der Cover Geschmack von Land zu Land unterscheidet.

    Ich finde das norwegische Cover ganz bezeichnend dieses nordisch dunkle, mit dem leuchtenden Edelstein, sehr schön :)

    Ich finde den englischen Titel sehr fetzig und man sagt schließlich nicht umsonst: "The English love a pun." ;)

    Ich glaube allerdings, dass die italienische Ausgabe falsch vermarktet wird - sieht mehr nach einem Liebesroman aus, als nach einem Kinder/Jugendbuch.

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  8. @buecherphilosophin: Das, was mir bei den meisten ausländischen Covern von Rubinrot fehlt, ist der Hinweis, dass es sich um ein witziges Buch handelt. Die sehen alle so "gewollt" seriös aus. Beim deutschen Cover sieht man sofort, was einen erwartet.

    Beim italienischen Cover hast du vollkommen recht. Ich finde sogar, dass es mal wieder nach einem Vampirroman aussieht, der wahrscheinlich den ein oder anderen anlocken, dann aber wahrscheinlich enttäuschen wird.

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  9. Deine Rezension hat mich überzeugt :) Das Buch war zwar schon auf meiner Wunschliste, ich war mir aber bisher noch nicht sooo sicher. Jetzt werd ich es mir aufjedenfall holen.

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  10. @katrin.books: Ich kann es nur wärmstens empfehlen und hoffe, dass es dir genauso zusagt :)

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  11. Ich hab das Buch diese Woche erst gelesen und ich bin hin und weg :)

    Ich hab mich grad wirklich schlapp gelacht, als ich die Cover gesehn hab :D Die arme Autorin muss ganz schön Geld einbüßen, weil sich aufgrund der Cover sicherlich schwer jemand findet, der die Bücher kauft...

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