¡Rezension!: Forbidden

Cherry


Titel: Forbidden
Autor/in: Tabitha Suzuma
Verlag: Oetinger
Originaltitel: -
Seitenzahl: 448
Preis: 17,95 € (D)
ISBN:
978-3-7891-4744-9




Lochan und seine jüngere Schwester Maya haben es nicht einfach im Leben. Nachdem ihr Vater sie schon vor einigen Jahren allein gelassen hat und mit einer neuen Familie weit weg gezogen ist, blieb nur noch ihre Mutter bei ihnen, die sich seitdem hauptsächlich in Bars herumtreibt, trinkt und mit ihrem neuen Freund ein ausgefallenes Leben lebt. Die beiden Jugendlichen müssen somit nicht nur den Haushalt, sondern auch die Erziehung ihrer drei jüngeren Geschwister übernehmen, was ihnen jegliche Kraft kostet.In dieser trostlosen Welt finden sie nur Hoffnung in sich selbst und erkennen bald, dass nicht nur geschwisterliche Liebe sie zusammen schweißt, sondern noch viel mehr.

Als ich den Klappentext las, erwartete ich eine weibliche Protagonistin, die gefühlvoll von ihrer verbotenen Liebe zu ihrem Bruder und ihrem komplizierten Leben berichten würde. Allerdings war das weit gefehlt, denn in meinen Augen konnte man Maya nicht einmal "Hauptfigur" nennen, auch wenn ihre und Lochans Perspektive auf das Geschehen sich bei jedem Kapitel abwechselten. Ihr Bruder übernahm bereits zu Beginn der Geschichte die Führung des Buches, was hauptsächlich auch daran lag, dass seine Emotionen und Gedanken viel authentischer beschrieben wurden, als die von Maya. Manchmal kam es mir sogar so vor, als hätte die Autorin einfach die Rollen der beiden vertauscht und einen schwächlichen, gefühlsbetonten, intelligenten jungen Mann geschaffen und ein eher hormongesteuertes Mädchen, was mit seinen Worten wild um sich warf und nicht wirklich darüber nachdachte.
Es kam also, was kommen musste: Maya wurde mir auf Anhieb unsympathisch.

Auch wer glaubt, dass sich der Roman größtenteils mit der Beziehung zwischen den beiden beschäftigt, wird spätestens beim Lesen des Buches etwas enttäuscht sein, denn im Vordergrund standen immer die familiären Probleme der fünf Kinder und das schwierige Zusammenleben, was sich daraus ergab. Das ging sogar so weit, dass man nicht einmal wirklich verstand, an welcher Stelle Maya und Lochan solch enge Gefühle füreinander entwickelten. Erklärt wurde es im Roman so, dass diese Anziehung der beiden schon lange da war, sie es sich aber nie eingestehen konnten. Meiner Meinung nach, hat es sich die Autorin da ziemlich einfach gemacht. Außerdem hat man vor dieser plötzlichen Wendung nicht ein einziges Mal gespürt, dass die beiden mehr als Bruder und Schwester sein könnten, was dem Ganzen jegliche Glaubwürdigkeit nahm.

Was mir allerdings am meisten missfiel, war die unpassende Dramatik an manchen Stellen, die dafür sorgte, dass ich mich manchmal fragen musste, ob die Autorin dies tat, um ein bisschen Inhalt in die Geschichte mit einzubringen, oder einfach nur weiche Mädchenherzen berühren wollte. Man mag jetzt sagen Aber der Roman handelt doch von einem sehr dramatischen Thema., was natürlich auch stimmt, aber das rechtfertigt nicht diese überflüssigen Szenen, bei denen man nur verständnislos den Kopf schütteln konnte. Wer ein Beispiel haben will, der kann mal durch das Schlüsselloch schauen (mit einem Klick auf das Bild). Keine Angst, die Stelle ist kein wirklicher Spoiler:



Auch das Ende des Romans war sehr vorhersehbar und überraschte mich leider nicht. Man konnte sich bereits in der Mitte des Buches vorstellen, wie es für die beiden weitergehen würde und dies hat mich leider sehr enttäuscht. Anstatt etwas Besonderes zu schaffen, hat sich die Autorin mit der Geschichte nicht viel Mühe gegeben und ließ all ihre Energie lieber in viel zu viel Gefühl einfließen. Das mag zwar einigen gefallen, mir aber blieb zu wenig vom Hauptproblem übrig.


Mein Urteil

Ein sehr kompliziertes Thema aus dem Frau Suzuma leider nicht viel heraus geholt hat. Wer eine traurige Liebesgeschichte lesen will, die nicht sein darf, der sollte beruhigt zum Buch greifen und all die Seiten genießen. Wer sich allerdings seriös mit dem Thema erotische Liebe zwischen Geschwistern befassen will, der wird an diesem Roman nicht viel haben.


6 Kommentare:

  1. 3 Kirschen? Hat sich deine Bewertung doch nochmal geändert.
    Ich muss sagen, wir sind echt verschieden an das Buch herangegangen bzw. hatten verschiedene Erwartungen. Schade =/

    AntwortenLöschen
  2. Hey - ich bin gerade über Euren Blog gestolpert :) Schön habt Ihr es hier :)

    Ich habe auch erst vor kurzem "Forbidden" gelesen. Und ich muß sagen: Ich finde den Buchtrailer auch besser als das Buch *g* Wobei ich das Buch ansich auch nicht schlecht fand. Aber ich kann Deine Kritikpunkte verstehn.

    LG!

    AntwortenLöschen
  3. @Erdbeere: Ja, wir haben das Buch eindeutig anders aufgenommen. Aber so ist das nun mal.

    @Buchtastisch: Schön, dass es dir hier so gut gefällt und du eine ähnliche Meinung zum Buch hattest, wie ich :)

    AntwortenLöschen
  4. Schade, dass dieser Roman keine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema bietet. Ich finde es nicht recht, ein so heikles Thema anzuschneiden und dann eine 0815 Liebesgeschichte daraus zu machen. Das ist doch Verarsche am Leser und wird der Kontroverse nicht gerecht :(

    AntwortenLöschen
  5. @buecherphilosophin: Hast du es schon gelesen? Vielleicht nimmst du es ja ganz anders auf als ich, aber ich war wirklich sehr enttäuscht. Eine Kollegin von mir empfand das ähnlich und hat mir ein anderes Werk zu diesem Thema empfohlen: "Ludvig meine Liebe". Das landete auch gleich im Warenkorb und steht nun im Regal. Ich hoffe, dass ich bald dazu komme es zu lesen.

    AntwortenLöschen
  6. Da spricht mir jemand aus der Seele. Ich bin genau der selben Meinung zum Buch und auch zum Cover-kitschiger gehts kaum !!!

    AntwortenLöschen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Falls du unter diversen Posts kommentieren möchtest, benötigst du ein Google-Konto. Hier anlegen.

Wenn ihr das Häkchen neben "Ich möchte Benachrichtigungen erhalten" aktiviert, informiert euch Google jeweils durch eine Mail an die in eurem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Häkchens deaktiviert ihr dieses Abonnement und es wird euch eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Als Alternative enthalten die Benachrichtigungsmails auch einen Deaktivierungslink.