¡Rezension!: Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt! [Hörbuch]

Cherry


Titel: Gregs Tagebuch - Von Idioten umzingelt! [Hörbuch]
Autor/in: Jeff Kinney
Sprecher: Nick Romeo Reimann
Verlag: Baumhaus
Originaltitel: Diary of a Wimpy Kid
Seitenzahl: 224
Preis: 12,99 € (D)
ISBN:
  978-3-8432-0005-9



Greg weiß, dass er irgendwann berühmt und reich wird, aber bis dahin muss er sich seine Zeit ja irgendwie vertreiben und schreibt schon jetzt seine Memoiren, um später die lästigen Fragen der Presse nicht mehr beantworten zu müssen. Immer wieder vom Leben enttäuscht, schildert er dabei seinen denkwürdigen Schulalltag, das Verhalten seiner Familie und die merkwürdigsten Dialoge zwischen ihm und seinen Mitschülern (darunter auch sein bester Freund Rupert ... der irgendwie eine Schraube locker hat).

Puh... ich muss schon jetzt sagen, dass ich mir von diesem Buch, von diesem Charakter, von dieser Geschichte, einfach mehr erhofft hatte. So wirklich gefallen, wollte mir Greg an keiner Stelle seines Tagebuchs, denn in meinen Augen war er ein ziemlich egoistischer, frecher, von sich selbst überzeugter, nervender Junge. Er badete so oft in Selbstmitleid, dass er gar nicht mitbekam, dass er selbst der Bösewicht in seiner Geschichte war und seinen Mitmenschen meist nur Schlechtes antat. Auch sein Humor ließ zu wünschen übrig, denn er brachte mich nicht ein einziges Mal zum Schmunzeln (von Lachen kann hier überhaupt nicht die Rede sein).

Da es sich, wie schon gesagt, um ein Tagebuch handelte, gab es auch kaum Platz für andere, interessante Charaktere. Es existierte zwar die ein oder andere Person, die bei mir Mitleid erntete, weil sie von Greg schon beinahe terrorisiert und mehr ausgenutzt als gemocht wurde - ich spreche hier insbesondere von seinem "besten Freund" Rupert - aber sonst kann ich niemanden nennen, der in irgendeiner Weise in meinem Gedächtnis blieb.

So ging es mir allerdings nicht nur mit den Nebenfiguren, sondern auch mit der Story an sich. Es gab nämlich nichts, was man Handlung hätte nennen können, denn das ganze Buch bestand wirklich nur aus Auszügen von Gregs Leben, die er hintereinander gereiht aufs Papier brachte. Es gab meist gar keine Zusammenhänge und in jedem neuen Kapitel wurde plötzlich wieder von etwas ganz anderem erzählt. Ok, vielleicht ist das normal bei Tagebüchern, besonders bei solchen, die von ziemlich jungen Kindern geschrieben werden, aber wenn man daraus ein Buch macht, darf der Leser doch auf ein klein wenig mehr Spannung oder jedenfalls eine Haupthandlung hoffen, oder? Nicht einmal gute Ratschläge sind darin enthalten. Ganz im Gegenteil! Da sich Greg oft so daneben benimmt und nicht einmal registriert, wie falsch er mit seinem Verhalten liegt, kann ein Kind kaum erkennen, ob der Protagonist es nun gut gemacht hat, oder nicht. (Ich würde fast soweit gehen, dass in dem Buch falsche Werte vermittelt werden, aber das darf man sicherlich nicht so ernst nehmen.) Trotzdem, meinem Kind würde ich diese Reihe wahrscheinlich nicht ans Herz legen, auch wenn meine Kollegin schon recht hatte, als sie meinte, dass man damit auch junge Nicht-Leser zum Lesen animieren kann, da die Hälfte des Buches aus kleinen Comics besteht.

Um nun aber endlich auch auf das Hörbuch zu sprechen zu kommen, muss ich schon sagen, dass die Macher sich da eine gute Alternative zu den Comics haben einfallen lassen. Zwar wurde die gewollte Pointe nicht immer richtig übermittelt, aber trotzdem haben sie es besser gemacht, als erwartet. Für jeden Comic im Buch gab es einen passenden Einspieler, der die Dialoge wiedergab und die richten Sounds dazu abspielte. So erschien das ganze Hörbuch wie ein Mix aus Hörbuch und Hörspiel.
Auch die Tatsache, dass es sich bei dem Sprecher um den 13jährigen Schauspieler Nick Romeo Reimann (kennt man von den Wilden Kerlen) handelte, gefiel mir sehr gut, denn so passte die Stimme einfach viel besser zum Protagonisten. Allerdings konnte dieser Fakt meine sonst eher schlechte Meinung zum Inhalt nicht wieder wettmachen.


Mein Urteil

Also, ich brauche es nicht und werde mir auch die nächsten Teile nicht antun. Wer es mag soll es lesen, aber all denen, die schon länger überlegt haben, ob sie sich das Buch mal zulegen sollten, würde ich davon abraten. Ich weiß jedoch, dass Greg ein Renner für Jungs und Mädchen zwischen 8 und 12 ist. Wahrscheinlich muss man einfach etwas jünger sein, um ihn charmant zu finden.


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