¡Rezension!: In deinen Augen

Cherry


Titel: In deinen Augen
Autor/in: Maggie Stiefvater
Verlag: script5
Originaltitel: Forever
Seitenzahl: 496
Preis: 18,90 € (D)
ISBN: 
978-3-8390-0126-4




Wie ich es schon von den beiden Vorgängern gewöhnt war, bewies sich die Autorin auch im dritten Buch als eine sehr gute Gefühlsumschreiberin, die allerdings nur sehr selten packende Spannung aufbauen konnte. So bleibt auch In deinen Augen eher ein Roman für die ruhigeren, gefühlsbetonten Leser, die es nicht auf Thrill und Action abgesehen haben. Zu meinem Leidwesen, denn eigentlich hatte ich mir gerade vom Finale der Trilogie ein wenig mehr erhofft.
Frau Stiefvater ließ zwar vor ihren vier Protagonisten eine wahrlich unüberschaubare Wand aus Erschwernissen in die Höhe schießen - sodass man sich wirklich fragen musste, wie diese wieder eingerissen werden sollte - doch die Lösung für all ihre Probleme schien dagegen schwach und aus den Finger gesogen.  Ein glücklicher Zufall folgte dem nächsten und so war bald ziemlich klar, wie die Geschichte zwischen Grace und Sam ihr Ende nehmen würde.

Apropos Grace und Sam: fast tat es mir Leid, doch hin und wieder hatte ich das Gefühl, dass die beiden nicht mehr so erreichbar waren, wie zu Beginn ihrer Story. Ihre Liebe schien so perfekt, so intim, dass nicht einmal der Leser mehr Platz zwischen ihnen hatte. Sie schafften es nicht, mich zu verzaubern, sodass ich bald das Interesse an ihnen verlor. Vielleicht hat sich die Autorin eine solche Entwicklung auch denken können, denn Isabel und Cole, welche Gott sei Dank für frischen Wind im ganzen Roman sorgten, nahmen eine größere Rolle ein, als man es sich vielleicht vorher gedachte hatte. Da zwischen Grace und Sam alles geklärt zu sein schien - nichts und niemand kommt mehr zwischen uns, selbst wenn die Welt untergehen sollte - wurde ich immer mehr von den anderen beiden angezogen, die äußerlich so bestimmt, innerlich aber verletzlich und unbeholfen waren.

So fand diese Trilogie ein Ende - still und leise, wie sie begonnen hatte - und ließ mich etwas enttäuscht zurück. Neben der wunderbaren Poesie der Worte und der zarten Liebesgeschichte, die ich anfangs noch so geliebt hatte, bildetet sich leider nie eine spannende Handlung heraus. Vielleicht habe ich zu viel verlangt, vielleicht hätte ich mich einfach ohne Erwartungen darauf einlassen sollen, aber dennoch schien zum Schluss irgendetwas zu fehlen. Es war weder Happy End, noch eine totale Katastrophe, und genau diese Ungewissheit lässt in mir eine kleine Leere zurück. Trotz allem: Sam und Grace werden mir fehlen.

Mein Urteil

Vorbei ist es mit Mercy Falls, Grace, Sam, Isabel und Cole. Es war eine emotionale Reise auf die uns Maggie Stiefvater mitnahm - selbst wenn der letzte Teil vielleicht weniger gut war als seine Vorgänger. Als spannungsgeladen kann man ihre Bücher zwar nicht bezeichnen, aber die Autorin versteht sich im Beschreiben von Gefühlen und Ängsten wie kaum eine zweite Jugendbuchautorin. Mal sehen, womit sie uns in Zukunft beglücken wird. 


4 Kommentare:

  1. Wirklich schöne Rezension.
    Ich freue mich schon sehr auf diesen Abschlussband, auch wenn ich Angst vor dem Ende habe. Diese Reihe ist eine meiner Lieblingsbuchreihen und ich glaube, ich werde sehr, sehr traurig sein, wenn es dann vorbei ist. :(

    Liebe Grüße!

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  2. Mein Antwort zu Deinem Kommentar zur Filmrezension von "Geliebte Jane" ^^
    Das kann ich verstehen, Cherry, dass du das Buch dazu nicht lesen willst, aber ich habe eines Abends mal hinein gelesen und finde es sehr interessant. Es ist eher wie ein Bericht geschrieben, aber trotzdem unterhaltsam und es stehen zwischen den Zeilen halt auch Dinge drin, die man im Film als Betrachter und Zuhörer nicht mitgeteilt bekommt.

    Nach diesem Film - den ich definitiv öfter schauen werde - habe ich James McAvoy auch ins Herz geschlossen! Ich kannte ihn vorher gar nicht o.O

    Liebe Grüße

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  3. Auch mich hat diese coming-of-age Geschichte recht enttäuscht zurück gelassen. Deine Rezi hat mir gefallen, weil Du fast die gleichen Sachen bekrittelt hast wie ich :-)

    Omega

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  4. Ich mag deine Rezi sehr und kann deine Enttäuschung sogar nachvollziehen ... obwohl es bei mir genau umgekehrt war. Bei "Nach dem Sommer" hat mich die fehlende Spannung noch gestört und somit konnte mich der Auftakt nicht zu 100% packen. Nun habe ich aber die Charaktere und die leisen Töne lieben gelernt. Deshalb war ich auch erstaunt wie gut mir der Abschluss nun gefallen hat. Bei den ZUFÄLLEN gebe ich dir recht. Das ist auch mir nicht entgangen und hier hätte es eine etwas verzwicktere Problemlösung sein dürfen. Ansonsten fand ich das Ende aber gerade wegen DIESEM Ende gelungen. In manchen Fällen finde ich solche offenen Handlungsstränge ganz angenehm. Im Fall von Sam & Grace hat es für mich gepasst. Wobei es von Isabel und Cole auch gerne mehr sein könnte - also zumindest einen kleinen Hinweis. Ich glaube die beiden sind ein großer Pluspunkt, warum mich die Reihe letztendlich doch noch verzaubern konnte. Sehr erfrischend und doch ernst zu nehmend! Obwohl ich Grace & Sam auch sehr mag und jeden Moment mit ihnen genossen habe. Schöne Rezi!

    Liebe Grüße
    Reni

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