Creepy und Maud sind Außenseiter wie sie im Buche stehen. Und dann auch wieder nicht, denn um ehrlich zu sein, habe ich selten von solchen authentischen Außenseitern gelesen. Ab und zu erinnerte mich ihre Geschichte an Eleanor & Park, allerdings wirkte Rowells Pärchen gegen die Protagonisten aus Zwischen zwei Fenstern wie eine zuckersüße Teenieliebelei.
Es mag schon sein, dass dieses Buch nicht sehr viel an Handlung verspricht und vielmehr aus Creepys und Mauds Gedanken besteht, aber diese Gedankengänge waren so clever, tiefgründig und bemerkenswert, dass mir oftmals gar nicht auffiel, dass zwischenzeitig nichts passierte. Besonders hatte es mir dabei Creepy angetan, der als verschrobener Typ ohne Freunde sehr viel las und sich dementsprechend ausdrückte. Das ließ ihn einerseits melancholisch und poetisch erscheinen, machte ihn aber nicht unnahbar oder altklug, da die Autorin genug Platz ließ, um ihn manchmal ebenso wie einen typischen Heranwachsenden sprechen zu lassen (Australier scheinen da unverklemmter zu sein als Amerikaner). Es war erschreckend und trotzdem bemerkenswert intelligent, wie er die Menschen aus seiner Umgebung, insbesondere seine Eltern, analysierte und versuchte, sie zu verstehen. So ließ er alltägliche Dinge plötzlich viel tiefsinniger erscheinen und gab dem Leser die Chance, sich selbst und andere Personen darin wiederzuerkennen.
Zwischen zwei Fenstern besticht also durch zwei sehr glaubwürdige Protagonisten, eine ebenso glaubwürdig heranwachsende Beziehung zwischen den beiden und vielen vielen Gedanken zum Leben. Maud und Creepy sind zwei dieser Charaktere, an deren Existenz man irgendwie glauben mag, weil sie so echt und einzigartig sind. Sie folgen keinen Stereotypen, sind manchmal vielleicht etwas düster, aber wer so etwas mag - so wie ich - wird auf jeden Fall auf seine Kosten kommen.
Eigentlich hat mich das Buch immer nicht weiter interessiert, weil das Original bei keinem bekannten Verlag erschienen ist, aber dank deiner Rezension habe ich heute das (deutsche) Hörbuch angefangen und finde Creepys Stimme bisher ziemlich unterhaltsam :)
AntwortenLöschenDas Hörbuch hat mich anfangs auch gereizt. Ich fand es nur etwas schade, dass das Buch eigentlich wenige Seiten hat und für das Hörbuch trotzdem nochmals gekürzt wurde. Wünsch dir aber weiterhin viel Spaß und drück dir die Daumen, dass es dir auch so gut gefällt wie mir :)
LöschenHör mir auf mit den Kürzungen. Da könnte ich mich so tierisch drüber aufregen! Aber in jede Richtung. Ich finde es bei kurzen Büchern natürlich extra bekloppt, aber bei langen stört es mich auch. Neulich hab ich Station 11 gehört, da fehlten 4 Stunden (als Download gab es das ungekürzt, aber ich hatte es aus der Bibliothek). Ich wünschte diese Herangehensweise würde einfach abgeschafft werden. Oder es soll wenigstens ein Booklet dazu geben, was zusammenfasst was gekürzt wurde oder erklärt, dass nur hier und da ein paar Sätze fehlen.
LöschenAm schärfsten fand ich bisher, wie er sich in der Schule seinen Creepy-Status aufbaut und dann schenkt ihm ein Lehrer diese Enzyklopädie und versaut alles xD
Ich hoffe ja immer, dass nur irgendwelche Umgebungsbeschreibungen oder so herausgekürzt werden, aber wenn du jetzt von einer Kürzung von 4 Stunden sprichst, ist das doch immens. Bei "Zwischen zwei Fenstern" kann ich mir beispielsweise gar nicht vorstellen, wo sie da noch was wegkürzen wollten, aber naja, du kannst ja dann berichten, ob es schlussendlich alles rund auf dich wirkte.
LöschenSchön wär's. Ich hab das Gefühl, es ist meist sehr unterschiedlich. Hab schon das ein oder andere Hörbuch gehört und ein bisschen mit meiner Print-Ausgabe nachverfolgt. Manchmal wird echt richtig im Text herumgestrichen, so Halbsätze und so (bei Rubinrot war das) und manchmal werden einfach ganze Passagen gestrichen. Bei den Hunger Games kann ich mich noch dran erinnern, dass im ersten Teil den Trainings-Part nicht gab (ich weiß noch wie mein Freund davon dann ganz überrascht war im Film, weil er nur das gekürzte HB kannte) und bei Teil 2 haben sie Haymitchs Spiele rausgelassen.
LöschenIch bin noch nicht ganz durch, aber es wirkt schon relativ stimmig auf mich. Ich finde nur, dass es gerade echt Schlag auf Schlag geht. Es ist irgendwie krass was da alles auf so wenig Raum passiert.