"Unsichtbare Frauen" und was es braucht, sie sichtbar zu machen

Cherry

Manchmal machen mich Bücher richtig wütend. Nicht weil sie schlecht geschrieben wären – ganz im Gegenteil – sondern weil sie mir vor Augen führen, wie blind ich durch die Gegend laufe. Genauso verhielt es sich auch im Fall von Unsichtbare Frauen - Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert von Caroline Criado-Perez. Warum werden Frauen weltweit niedriger bezahlt? Wieso werden sie schlechter medizinisch behandelt? Weshalb sterben sie häufiger bei Verkehrsunfällen? Die Antwort der Autorin darauf ist klar: (auch) die riesige Gender Data Gap ist schuld daran. Ein großer Prozentsatz an Studien bezieht sich bei der Erhebung nämlich entweder hauptsächlich auf Männer oder schlüsselt die gewonnenen Daten nicht nach Geschlecht auf. So entsteht eine Lücke, die für (bewusste oder unbewusste) Ungerechtigkeit verantwortlich ist. 

Auch wenn ich mich persönlich als Feministin und auch recht aufgeklärt in Ungerechtigkeitsfragen bezeichne, hat mir das Buch an vielen Stellen die Augen öffnen können. Criado-Perez geht darin auf verschiedene Bereiche des gesellschaftlichen Lebens ein und beleuchtet sowohl den Arbeitsplatz, den Alltag, die medizinische Versorgung, die Politik als auch unsere Zukunft. Obwohl sie dabei sehr viele Studien zitiert (allein das Quellenverzeichnis weist auf eine fleißige Recherche hin), bleibt ihr Stil doch leicht verständlich und sollte niemanden vom Lesen abschrecken. Selbst auf den ersten Blick kompliziert klingende Sachverhalte (ich hatte bspw. kurz Bedenken als es zu einem wirtschaftswissenschaftlichen Abschnitt kam) schlüsselt sie gekonnt auf und erklärt sie so, dass jeder sie verstehen sollte.

Von mir gibt es eine ganz klare Empfehlung. Ich freue mich sehr, dass das Buch bereits Bestsellerstatus erreicht hat und in diversen Magazinen positiv besprochen wurde, denn selbst wenn es da draußen ein paar männliche Leser geben sollte, die nicht wissen, warum sie sich drum scheren sollten, beweist die Autorin mit logischer Argumentation, dass die Sache uns alle betrifft und bei einem Fortbestand, negative Auswirkungen für die gesamte Menschheit hätte. Ihr Fazit also: Hört auf das Männliche als Ideal zu betrachten und bezieht Frauen endlich mit ein!


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