Mehrlesen. August 2021

Cherry


Besprechungen 
 
 Sommernachtserwachen (Instagram)   ★★★★★
Die Leuchtturmwärter   ★★★☆☆ (3,5)
 
Die Übrigen
 
Hunger  ★★★★☆
 
Roxane Gay schreibt über ihren Körper, über Diäten, Essstörungen und toxische Beziehungen. Sie ist brutal ehrlich, zeigt auf, wie dicke Menschen diskriminiert und beschimpft werden und erklärt, was für eine gefährliche Rolle dabei die Gesellschaft spielt, in der wir aufwachsen. Manchmal tut es weh, wenn die Autorin ganz unverblümt über ihre Erfahrungen spricht, über all die Jahre, in der sie ihren Körper gequält hat, um anderen zu gefallen, um der "Norm" zu entsprechen. Auch wenn sie dabei zu Wiederholungen neigt, die manchmal vielleicht wie Lückenfüller wirken, bleibt Hunger gerade wegen seiner Ungemütlichkeit ein gutes Buch. Was ich dafür nicht nachvollziehen kann, ist, dass man das Werk einer schwarzen, dicken Frau, die über Bodyshaming und Diskriminierung spricht, im Deutschen von einer sehr schlanken, weißen Frau vorlesen lässt.
 
 
Alles über Liebe  ★★★☆☆
 
Auch nach zwanzig Jahren bleiben bell hooks neue Sichtweisen zur Liebe weiterhin hochaktuell. Ihre Kapitalismuskritik und der Wunsch nach mehr wahrer Liebe in unserer Lebensrealität, konnten mich bereits in den ersten Kapiteln des Buches überzeugen. Sie schneidet sowohl Themenbereiche wie Familie, Freundschaft, Partnerschaft und Glaube an und erklärt, was Liebe ist und was sie nicht ist. Besonders ihre Äußerungen zu (psychischer wie physischer) Gewalt in der Erziehung, die ihrer Ansicht nach nichts mit Liebe zu tun haben, bewegten mich sehr. 
 
Als überzeugte Atheistin konnte ich leider viele ihrer Ideen zu Spiritualität und Glaube nicht ebenso vertreten wie andere ihrer Thesen. Sie verurteilt und kritisiert atheistische Denkweisen, stellt sie teilweise als "Trend" dar und lässt durchscheinen, dass ein Leben ohne einen Glauben an Gott auch ein Leben ohne Liebe ist. Als eine Person, die ohne jeglichen Glauben erzogen wurde, dafür aber familiär sehr viel Liebe erfahren hat, kann ich dem nur widersprechen. Diese Kluft zwischen den Erfahrungen der Autorin und der meinen wird aber sicher unserer unterschiedlichen Lebenswelten (Generetion, Kultur etc.) geschuldet sein. Trotzdem fehlte mir an dieser Stelle etwas Toleranz. 
 
Fazit: Ich habe mir von diesem Werk sehr viel versprochen und es anfangs auch bekommen, nur driftete mir die Autorin zu sehr in die Spiritualität ab.
 
 
Wetter  ★★★☆☆
 
Wetter ist weniger ein Roman als vielmehr eine Ansammlung an Fragmenten, die von einer Frau erzählen, die sich selbst langsam in der Klimakrise verliert. War ganz ok, manchmal etwas verwirrend, und so geschrieben, dass ich glaubte, irgendetwas zu verpassen. Nach Beenden habe ich mir dann Rezensionen anderer Leser*innen durchgelesen, die aber auch nicht mehr daraus gezogen haben als ich. Somit ein netter, experimenteller Text, doch nicht viel mehr als das.
 



Worauf ich mich im September freue?
 

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