Puh, also zuallererst: ich wollte dieses Buch lieben. Ich wollte es so unbedingt, dass es wahrscheinlich schon im Voraus dazu verdammt war, weit hinter meinen Erwartungen zurückzubleiben. Selbst erste kritische Stimmen konnten mich von dieser Begeisterung für Setting, Story und Idee nicht abhalten. Nun ja, ich wurde eines Besseren belehrt.
Zu Beginn war ich noch vollends zufrieden mit Babel. Dazu sei gesagt, dass der Roman in mehrere Bücher unterteilt ist. Das erste Buch, bestehend aus der Vorstellung des Protagonisten Robin und seiner traurigen Geschichte sowie vielen sprachwissenschaftlichen Exkursen, gefiel mir also noch sehr gut. Ab dann ging es steil bergab. Denn ja, Robin hat Freund*innen in Babel, der Fakultät für Übersetzungen (und einem originellen Funken Magie) in Oxford, aber richtig kennenlernen, dürfen wir sie nicht. Ständig liest man Sätze wie „Ihre Freundschaft war so innig“ oder „All das schweißte sie noch enger zusammen.“, doch erleben wir diese Szenen nicht. Den Charakteren fehlt es in der ersten Hälfte an Tiefe. Gerade dann, wenn es wichtig gewesen wäre, eine Bindung zu ihnen aufzubauen, verwehrt uns die Autorin genau das.
Des Weiteren fokussiert sich die Geschichte in ihrem Verlauf immer mehr auf die politischen Aspekte, was im Grunde ein Pluspunkt sein könnte, wenn er nicht an der Umsetzung scheitern würde. Themen wie Rassismus und Kolonialismus werden gefühlt in jedem Kapitel neu aufgegriffen, wirken dabei aber nicht als erhellende Momente, sondern gehen mit ihrem repetitiven Charakter irgendwann nur noch auf die Nerven. Fast wirkt es so, als würde die Autorin ihrer Leserschaft nicht zutrauen, dass sie Dinge bereits beim ersten Dialog versteht, weshalb noch zwei weitere Gespräche folgen, die dem ersten fast vollkommen gleichen. Da hätten getrost 100 Seiten auch für eine ordentliche Charakterentwicklung genutzt werden können.
Im letzten Buch, dem großen „Finale“, überflog ich die Seiten nur noch, um jedenfalls zu erfahren, wie es für Robin ausgeht. Allerdings war mir an diesem Punkt auch schon alles egal, denn die Geschichte hatte mich längst verloren. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde bei lovelybooks gelesen, hätte ich wahrscheinlich bereits nach der Hälfte aufgegeben. Wie gesagt, aus mir spricht gerade eine große Enttäuschung, die nicht darüber hinwegkommt, dass sich hinter dieser genialen Idee kein (für mich) gelungenes Buch befand. Ein sprachwissenschaftliches Sachbuch der Autorin würde ich jedoch sofort lesen.
Zu Beginn war ich noch vollends zufrieden mit Babel. Dazu sei gesagt, dass der Roman in mehrere Bücher unterteilt ist. Das erste Buch, bestehend aus der Vorstellung des Protagonisten Robin und seiner traurigen Geschichte sowie vielen sprachwissenschaftlichen Exkursen, gefiel mir also noch sehr gut. Ab dann ging es steil bergab. Denn ja, Robin hat Freund*innen in Babel, der Fakultät für Übersetzungen (und einem originellen Funken Magie) in Oxford, aber richtig kennenlernen, dürfen wir sie nicht. Ständig liest man Sätze wie „Ihre Freundschaft war so innig“ oder „All das schweißte sie noch enger zusammen.“, doch erleben wir diese Szenen nicht. Den Charakteren fehlt es in der ersten Hälfte an Tiefe. Gerade dann, wenn es wichtig gewesen wäre, eine Bindung zu ihnen aufzubauen, verwehrt uns die Autorin genau das.
Des Weiteren fokussiert sich die Geschichte in ihrem Verlauf immer mehr auf die politischen Aspekte, was im Grunde ein Pluspunkt sein könnte, wenn er nicht an der Umsetzung scheitern würde. Themen wie Rassismus und Kolonialismus werden gefühlt in jedem Kapitel neu aufgegriffen, wirken dabei aber nicht als erhellende Momente, sondern gehen mit ihrem repetitiven Charakter irgendwann nur noch auf die Nerven. Fast wirkt es so, als würde die Autorin ihrer Leserschaft nicht zutrauen, dass sie Dinge bereits beim ersten Dialog versteht, weshalb noch zwei weitere Gespräche folgen, die dem ersten fast vollkommen gleichen. Da hätten getrost 100 Seiten auch für eine ordentliche Charakterentwicklung genutzt werden können.
Im letzten Buch, dem großen „Finale“, überflog ich die Seiten nur noch, um jedenfalls zu erfahren, wie es für Robin ausgeht. Allerdings war mir an diesem Punkt auch schon alles egal, denn die Geschichte hatte mich längst verloren. Hätte ich das Buch nicht im Rahmen einer Leserunde bei lovelybooks gelesen, hätte ich wahrscheinlich bereits nach der Hälfte aufgegeben. Wie gesagt, aus mir spricht gerade eine große Enttäuschung, die nicht darüber hinwegkommt, dass sich hinter dieser genialen Idee kein (für mich) gelungenes Buch befand. Ein sprachwissenschaftliches Sachbuch der Autorin würde ich jedoch sofort lesen.
Schönen guten Morgen!
AntwortenLöschenDas ist wirklich schade! Wenn man sich so freut auf ein Buch und es dann so ganz anders ist als erwartet, ist immer enttäuschend.
Mich konnte "Babel" sehr begeistern! Was du zu der Freundschaft zwischen den Vier beschreibst stimmt, aber mich hat das tatsächlich nicht gestört. Ich brauchte da keine expliziten Beschreibungen, da ich mir gut vorstellen konnte, wie sie sich zusammenfinden. Es gab ja doch einige beschreibende Szenen wie sie zusammen sitzen oder sich gegen andere stellen - da sie ja die Außenseiter sind - deshalb war das für mich jetzt nichts negatives.
Die politischen Aspekte hab ich sehr gut integriert empfunden. Witzig wie unterschiedlich man das beim Lesen aufnehmen kann ;) Für mich war es eher so, dass alles langsam und eindringlich aufgebaut wurde und man immer mehr hinter die Kulissen der Machtgefüge blicken konnte.
Manchmal soll es einfach nicht sein ... ich hab auch ab und an Bücher in der Hand bei denen so viele schwärmen und ich ihnen nichts abgewinnen kann.
Liebste Grüße, Aleshanee