¡Rezension!: 43 Gründe warum es aus ist

Cherry
 

Es gibt tausende Bücher über das Verlieben, die rosarote Zeit der ersten Monate und den wild herumtanzenden Schmetterlingen im Bauch. So beginnt auch Daniel Handlers Werk, jedoch traut er sich - im Gegensatz zu so vielen Autoren vor ihm- auf die Momente danach zu blicken, auf die Trennung, auf den Herzschmerz und auf einen Weg mit einer alten Geschichte abzuschließen.
Und so begegnen wir Min, die ihrem Ex-Freund Ed eine Box und einen romanlangen Brief überbringt mit vielen kleinen Erinnerungsstücken  ihrer Beziehung. Doch nicht jedes der Dinge erweckt gute Momente in ihrem Kopf, sodass sie uns Schritt für Schritt erklärt, wieso es zwischen ihr und Ed in die Brüche ging.  

Bei Min musste ich oftmals an Charaktere aus Romanen von John Green oder David Levithan denken. Sie mochte alte Filme, lebte in ihrer kleinen Traumwelt, versuchte anders zu sein als die anderen (was ihr nicht immer gelang) und schnallte natürlich nicht, dass ihr bester Freund in sie verliebt war. Sie sollte eine besondere Persönlichkeit sein, die mit ihrem außergewöhnlichen Charme und lustigen Ideen den Leser um den Finger wickeln wollte. So schien es mir jedenfalls.
Leider konnte ich Min anfangs überhaupt nicht leiden, verstand nicht jeden ihrer Deswegen ist es aus-Gründe und fand sie an sehr vielen Stellen unglaublich ignorant. Erst am Ende der Geschichte, als sie begann sich selbst Dinge einzugestehen und zugab, dass sie nicht besser war als andere, öffnete sich mein Herz für sie ... ein wenig.

Trotzdem, es war ein Vergnügen mit anzusehen, wie eine typische Außenseiterin sich den Basketballstar der Schule angelt und sich damit diese zum Scheitern verurteile Beziehung entwickelte, die anfangs so vielversprechend begann. Handler beschreibt die Gefühle der frischverliebten Min so detailliert und authentisch, dass man sich sehr schnell an seine eigene erste Liebe erinnern wird. Dabei sind allerdings nicht nur Emotionen der Zuneigung erlaubt, sondern auch Abneigung, Zweifel und Unverständnis.
Der Autor und seine Protagonistin machen uns deutlich, dass selbst in den rosarotesten Tagen nicht alles gut ist, dass wir uns manchmal wegen einer neuen Liebe drehen und verbiegen und auch die scheinbar schönsten Pärchen nicht für immer zusammen bleiben. Es ist doch schön, dass sich ein Autor auch einmal traut über diesen Teil von Beziehungen zu sprechen, denn viele vergessen: wenn etwas Altes endet, kann etwas Neues beginnen.

Mein Urteil

Auch wenn ich mit Min nicht immer einer Meinung war und sie mir manchmal sogar auf die Nerven ging, so muss ich doch zugeben, dass ich das Gesamtpaket des Buches wirklich toll fand. Die Idee vom Ende einer Beziehung zu sprechen, schien mir im Bereich des Jugendbuchs noch recht neu, oder jedenfalls rar, und konnte mich deswegen mit der Originalität überzeugen. Dabei noch das Zusammenspiel aus Handlers Text und Kalmans Bildern, schon hat man ein Werk, was man nicht mehr missen will.

8 Kommentare:

  1. Ich bin auf das Buch erst vor Kurzem im Internet gestoßen, aber so wirklich interessiert hat es mich nicht, so dass ich es auch schnell wieder aus den Augen verloren habe. Du hast mich jetzt allerdings doch neugierig gemacht - denn das Ende einer Beziehung wird wirklich kaum in Jugendbüchern behandelt und da fände ich es jetzt doch sehr interessant zu sehen, wie der Autor das umsetzt. Klingt auf jeden Fall so, als wäre das Buch es Wert gelesen zu werden, auch wenn Min nicht unbedingt zu den Protagonisten gehört, die man sofort ins Herz schließt.

    Liebe Grüße,
    Filo

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    1. Ich find die Idee auch mal originell und wirklich lesenwert. Am besten mal reinlesen und schauen, ob dir der Stil gefällt. :)

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  2. Gehört habe ich vorher noch nicht von diesem Buch, aber das Cover hat mich sofort angesprochen. Ich lese ja gerne mal eine Liebesgeschichte und das hört sich für mich doch schon interessant an. Gerade weil es einmal um die Trennung und nicht nur um das Verliebtsein. Wie lautet denn der englische Titel?

    Liebe Grüße Vanessa

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  3. Ich mochte an dem Buch total, dass so diese typische Beziehung von "artsy girl" und Footballstar nimmt und mal so richtig seziert. Das ist ja in Filmen und Büchern oft diese romantische Beziehung, die alles überwindet und gegen alle Erfahrungswerte super funktioniert. Hier eben nicht.

    Übrigens finde ich eure neuen Einstiegsheader für die Rezensionen ganz toll, schön abwechslungsreich :)

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    1. Das stimmt allerdings, auch wenn es mich ein bisschen genervt hat, dass es mal wieder unterstreicht, dass alle Mädchen, egal ob nun die beliebten Barbies oder die "künstlerich angehauchten", auf den einen "tollen" Typen stehen.

      Und danke für das Lob :D

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    2. Na ja, am Ende ja nicht mehr ;)

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  4. Mit dem Titel hast du wirklich recht - Why We Broke Up fand ich im Original auch schöner. Ich hab das Buch echt total geliebt, ist ja zugegebenermaßen auch mein Genre - vor allem weil es anders ist, originell wie du es ja auch sahst. Das Ende fand ich ziemlich schade, weil es mir zu oberflächlich für einen sonst so schönen Roman war. Naja, ansonsten aber wirklich wunderschön - hab ihm wegen des Endes aber leider auch nur 4 von 5 geben können (http://writecreatetell.wordpress.com/2014/03/26/24/). Liebe Grüße ;)

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