¡Rezension!: Isegrim

Cherry


Jola liebt den Wald wie ein zweites zu Hause. Dort kann sie Tiere beobachten, sich frei fühlen und den Zwängen des Alltags aus dem Weg gehen. Doch als ihr eines Tages der junge Olek begegnet, den sie in ihrem Dorf vorher noch nie gesehen hat, tut sich vor ihr ein Abgrund voller rätselhafter Geheimnisse auf, den sie unbedingt erforschen will. Allerdings sind nicht alle im Dörfchen von ihrer Idee begeistert und weigern sich strikt auch nur ein Wörtchen zu sagen. 
Was ist damals wohl wirklich geschehen? Und wieso will niemand Jola die Geschichte erzählen?

Isegrim ist - und das kann ich sagen, obwohl ich bisher keines ihrer Bücher gelesen habe - kein typischer Babendererde-Roman. Die Autorin hat sich diesmal an einem Jugendthriller versucht (der ihr, in meinen Augen, nur halbwegs gelungen ist) und hat ihre typische Liebesgeschichte eher an den Rand des Buchs geschoben. Das war für mich zwar eine ziemliche Erleichterung, jedoch gab es auch genug andere Punkte, an denen meine positive Einstellung zum Buch langsam zerbrach.

Jola war als Protagonistin eigentlich ganz in Ordnung, auch wenn sie mit den Beschreibungen der Natur manchmal etwas abschweifte. Man sollte allerdings kein Fan von ausgereiften Nebenfiguren sein, denn was ihren Freund und ihre beste Freundin betraf, so hatten diese eher kleine Statistenrollen, die kaum der Rede wert sind. Dies war dann auch der erste Punkt, der mich am Buch etwas störte. Aber nungut, es gibt viele Bücher die lediglich aus einer Perspektive geschrieben wurden und trotzdem toll waren, also las ich fleißig weiter.

Hier sollte vielleicht einmal erwähnt werden, dass sich der Roman eigentlich mit zwei Fällen gleichzeitig befasst: ein verschwundenes Mädchen und der vertuschte Mord an einem polnischen Soldaten. Man könnte also meinen, dass einen gleich zweifache Spannung erwartet, denn nach und nach wird klar, dass beides kein gutes Ende genommen haben kann.
Aber Pustekuchen, da wo kein Happy End sein kann, gibt es doch eins. Wie? Das frag ich mich selbst auch immer noch. Ich vermute fast, dass sich die Autorin einfach nicht getraut hat ihr Buch schlecht enden zu lassen. Ich empfand dies als sehr sehr unbefriedigend. Ja klar, es wurden ein paar Geheimnisse gelüftet, aber keines bei dem man nicht vorher jedenfalls schon eine Ahnung hatte. Der Text war an manchen Stellen zu offensichtlich, als dass er mich hätte überraschen können und so erinnerte mich die Arbeit der Autorin die ganze Zeit an eine ängstliche Antonia Michaelis, die sich nicht mehr traut tabulos zu sein.
   
Mein Urteil

Irgendwie schaffte Frau Babendererde es mit Isegrim nicht, ein rundes Buch zu schreiben, jedenfalls nicht für mich. Ich habe ja nichts gegen ruhige Bücher, ich mag sie eigentlich sehr, aber nicht wenn man beim Lesen merkt, dass man eigentlich mitgerissen sein sollte von dieser Geheimniskrämerei. Für mich also nur ein mittelmäßiges Werk.  


7 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch auch schon öfters im Blick gehabt und hatte es in der Hand: Kaufst du es? Oder lieber doch nicht?
    Ich habe nämlich auch noch kein Buch von ihr gelesen und habe auch eigentlich immer sehr gute Meinungen über Antje Babendererde gehört. Der Inhalt hat mich auch eigentlich von den anderen Büchern nicht so sehr angesprochen wie von diesem Buch.
    Mal sehen, ob ich noch dazu komme es zu lesen.:)

    Liebe Grüße,
    Lynn

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    1. Ich dachte mir auch, wenn ich mal ein Babendererde-Buch lesen sollte, dann wohl "Isegrim", weil mich Indianer so gar nicht interessieren. Aber irgendwie ist der Plan nicht wirklich aufgegangen.
      Eine Kollegin von mir, die Babendererde-Fan ist und auch meinte, dass ihre anderen Bücher viel schöner sind, hat mir dann aber gleich "Libellensommer" mitgebracht, welches ich dann auch bald mal lesen werde. Dann habe ich jedenfalls den Vergleich ;)

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  2. Eigentlich mag ich ja die Bücher von Antje Babendererde sehr gerne - allerdings war ich ehrlich gesagt gleich skeptisch, als ich mitbekommen habe, dass dieses Mal keine Indianer vorkommen würden^^ Da war ich mir dann nicht so sicher, ob sie es auch schaffen würde, mich damit zu überzeugen. Und du scheinst ja jetzt wirklich nicht richtig vom Hocker gerissen zu sein. Daher werde ich es wohl eher nicht lesen - lieber nochmal ein anderes Buch von ihr ;)

    Liebe Grüße,
    Filo

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    1. Wie gesagt, eine Kollegin liebt Babendererde für ihre früheren Werke, war von "Isegrim" aber auch nicht begeistert. Ich glaube, wer die Autorin wegen ihrer Indianer-Liebesgeschichten mag, der wird bei ihrem neuen Buch nicht nur überrascht, sondern vielleicht euch enttäuscht sein.

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  3. Oh Mist. Ich mochte früher ihre Indianerwerke ziemlich gerne (eigentlich immer noch, habe nur länger nichts mehr von ihr gelesen), und war deshalb gespannt, wie sie sich mit etwas anderem so schlägt. So besonders gespannt bin ich jetzt aber nicht mehr. Wie war denn die Geschichte sonst so? Einigermaßen packend? Und der Stil?

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    1. Hmm... also es gab schon so ein paar Sachen, die ich ganz interessant fand. Verschwörungen im Dorf und das Schweigen über den zweiten Weltkrieg. Aber das war dann doch nur ein kleiner Part des Buches.
      Sonst muss ich ehrlich zugeben, dass es mich leider nur sehr selten packen konnte. Es war also keines der Bücher, über die ich auch nachdenke, wenn ich sie gerade nicht in den Händen halte.

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    2. Ach schade. Aber gut zu wissen. Ich hab das Buch auf der Messe als eBook bekommen (ohne Reader natürlich ganz praktisch xD), könnte es also irgendwann mal ausprobieren. Aber quadratische Augen vom Computer-Lesen riskiere ich dafür dann lieber nicht.

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