"Strange the Dreamer - Der Junge, der träumte (Buch 1)"

Cherry

Lazlo ist ein Abenteurer, ein Entdecker und Held, allerdings nur in seinen Träumen. Denn wenn der junge Bibliothekar etwas kann, dann ist es, in fremde Welten zu versinken. Vor allem die geheimnisvolle Stadt Weep, die eigentlich einen anderen, verwunschenen Namen trägt, hat es ihm schon seit seiner Kindheit angetan. Als er nach jahrelangem Warten endlich die Chance bekommt, genau diesen legendären Ort zu erkunden, setzt er alles daran, sie zu ergreifen. Doch nicht jeder ist mit seiner Anwesenheit auf dieser Reise zufrieden. Und auch das, was Lazlo in Weep erwartet, ist größer, als er es sich je erträumen konnte.

Laini Taylor und ich haben es schon so manches Mal versucht, aber wirklich funken konnte es zwischen uns beiden leider nie. Trotzdem hatte ich auf Strange the Dreamer nach all den Lobgesängen so richtig Lust bekommen. Und mein Näschen hat mich nicht getäuscht, denn wenn die Autorin etwas kann, dann ist es, Welten zu erschaffen. In diesem Fall sogar eine Welt, in die ich beim Lesen liebend gern eingetaucht bin. Es fällt einem sehr leicht, Lazlos Träumen zu folgen und seine Wünsche zu den eigenen werden zu lassen. Unser Held ist nämlich nicht nur stets höflich und bescheiden, sondern verfügt eben auch über die nötigen Ecken, die es braucht, um einen Protagonisten so richtig zu mögen. Verträumten Leser*innen sollte die Identifikation mit ihm somit ein Leichtes sein.

Doch Lazlos Geschichte nimmt nur die Hälfte des Buches ein. Die späteren Kapitel erzählen von einer noch einnehmenderen Person, die dem Roman den Fantasieanteil verpasst, den wir von der Autorin gewohnt sind. Alles andere als "altbekannt" erdenkt sie hier ein düsteres und gleichzeitig wunderschönes Universum, von dem ich nicht genug bekommen konnte. Leider endete das Buch dann sehr abrupt und riss mich aus dieser Traumwolke heraus. Und da wären wir auch schon am großen Minuspunkt des Buchs: es ist eigentlich nur eine Hälfte, denn der Verlag hat sich dazu entschieden, das Original in Zwei zu teilen. Leider müssen wir auf diesen zweiten Band noch bis Ende November warten.     


Lange Rezi, kurzer Sinn...

+
Eine fantastische neue Welt und ein sympathischer, buchverliebter Protagonist...

-
...trösten mich über ein oder andere stereotype Formulierungen und die Halbierung des Buches hinweg. 


3 Kommentare:

  1. Schön, dass es mit Laini Taylor und dir mal geklappt hat ;) Ich bin ganz überrascht, dass du anscheinend Sarais Kapitel mehr mochtest als Lazlos? Mir ging es immer umgekehrt. Ich fand die Welt und alles, was dahintersteckt (das wird noch viel komplexer später :D) auch irre spannend. Total fies, dass du jetzt den doppelten Cliffhanger hast, Band 1 endet im Original nämlich auch schon total fies.

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    1. Ach ne, eigentlich mochte ich beide Figuren sehr gern. Aber Sarais Kapitel fand ich besonders spannend, weil sie anfänglich so mysteriös sind und man erst einmal dahintersteigen muss, was sie nun eigentlich ist.

      Schon irgendwie eine Frechheit des Verlags, das Buch zu teilen. Ich mag diese Vorgehensweise deutscher Verlage nicht und sehe darin nur gewünschte Profitsteigerung. :/ Ob das auch andere Länder machen? Ich glaube nicht.

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    2. Ich finde die ganze Mythologie um Sarai und ihre "Art" wird sogar erst später noch so richtig spannend und komplex, also da kannst du dich noch drauf freuen, glaube nicht, dass da in der ersten Hälfte schon so viel rauskam.

      Ich glaube tatsächlich, dass es für A Song of Ice and Fire manche Paperback-Ausgaben gab, die auch gesplittet waren (ich glaube nur Band 3, weil der so mega dick ist), also da scheint es tatsächlich mal aus der Not zu passieren, aber hier finde ich es echt Quatsch. Ich meine, dickes Papier und ein schönes HC ist ja nicht schlecht, aber wenn das Papier nur halb so dick ist, fässt es sich immer noch gut an und dafür steckt dann ein ganzes Buch drin ;D

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