"Schwierige Frauen" und noch schwierigere Männer

Cherry

Schwierige Frauen war nach Hunger mein zweites Buch von Roxane Gay. Im Gegensatz zum Vorgänger handelte es sich hier jedoch um eine Sammlung fiktiver Kurzgeschichten/Stories und nicht um ein autobiografisches Sachbuch.

Ganz überzeugt hat mich die Autorin diesmal leider nicht. Ihre Protagonist*innen waren nämlich nicht nur schwierige Frauen, sondern auch sehr oft abstoßende Männer. Die brauchte es wahrscheinlich, um weibliche Stärke zu präsentieren, jedoch nahmen sie mir viel zu viel Platz ein. Das machte die Geschichten für mich irgendwann eintönig, gerade dann, wenn man das Buch in einem Rutsch durchlesen möchte.

Wenn man Hunger bereits gelesen hat, erkennt man in den Stories Gays Erfahrungen mit früheren Partner*innen und ihr daraus resultierendes, selbstzerstörerisches Verhalten. Vielleicht habe ich also den Titel des Buches ganz missverstanden, indem ich hoffte, es würde um mutige, feministische Frauen gehen. In manchen Geschichten findet man sie, viele kamen jedoch entmutigend daher. Weniger authentisch sind sie deswegen aber nicht. Aus diesem Grund bewundere ich die Autorin einerseits für die trostlose Realitätsnähe, andererseits habe ich das Lesen nicht wirklich "genossen", obwohl ich bereits Bücher/Romane mit ähnlichen Thematiken gelesen habe, die mich besser erreichen konnten.

Kleiner Tipp von mir: lest da Buch in kleinen Dosen und nicht hintereinanderweg. Favoriten: "Wasser, sein ganzes Gewicht" und "Hingabe an die Dunkelheit" (magischer Realismus)

Triggerwarnung: häusliche und sexuelle Gewalt, Tod von Kindern, Fehlgeburt, Rassismus  


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