MEHRLESEN: November 2018

Cherry

Man merkt dem November schon ein wenig an, dass das Weihnachtsgeschäft begonnen hat und ich durch die vielen Arbeitsstunden weniger zum Lesen kam. Dafür war aber auch nur eine Enttäuschung dabei, deren Ausmaß sich in Grenzen hält. Ich kann es immer noch nicht so richtig fassen, dass nun schon der Dezember beginnt und Weihnachten bereits an die Tür klopft. Hoffentlich schaffe ich es, im nächsten Monat auch durch meine Lektüre so richtig in Stimmung zu kommen. In den letzten Jahren kam die nämlich durch das stressige Weihnachtsgeschäft oftmals zu kurz. Auf meiner Dezember-Leseliste stehen dieses Jahr (mal wieder) Charles Dickens Weihnachtsgeschichte und Matt Haigs dritter Band Ich und der Weihnachtsmann.

Besprechungen

 Wörterbuch  ★★★★☆ 
Wicker King  ★★★☆☆ (3,5)


Die Übrigen 

Es tut mir fast im Herzen weh, dass ich zu Hank Greens Ein wirklich erstaunliches Ding noch nichts sagen darf, da es im Deutschen erst im Februar erscheint. Mich hat es jedenfalls positiv überrascht und ich würde ihm 4,5 Kirschen geben.


Die steinerne Matratze  ★★★★☆ (4,5)

Eine Kurzgeschichtensammlung von Frau Atwood, die mir sehr gut gefallen hat. Ein wenig enttäuscht war ich nur davon, dass die drei ersten Geschichten zusammenhängen, der Rest der Erzählungen aber nichts miteinander gemein hat. Das hat mich etwa verwirrt, weil ich anfangs dachte, ich würde in jeder Kurzgeschichte Anspielungen auf die jeweils anderen finden. Nichtsdestotrotz war ich durchweg begeistert und kann sie nur allen Atwood-Fans oder Kurzgeschichtenliebhaber*innen ans Herz legen.


Briefe vom Weihnachtsmann  ★★★★★

Jedes Jahr bekamen die Kinder Tolkiens einen Brief vom Weihnachtsmann, die er selbst im Namen des bärtigen alten Mannes verfasste. Anfangs noch bloße Weihnachtsgrüße entwickeln sich im Laufe der Jahre zu immer detailreicheren Erzählungen vom Nordpol. Geschichten über den Weihnachtsmann, seinem Helfer, den Polarbären, Kobolden und und und... Jede einzelne geschmückt durch wunderschöne Illustrationen des Autors. Im Buch befinden sich Abdrucke der Originalbriefe und -zeichnungen, die mich wirklich gerührt haben. Einerseits war ich so fasziniert von der Liebe des Vaters zu seinen Kindern, andererseits fesselte mich Tolkiens scheinbar unbändige Kreativität. Anders gesagt: Ich bin begeistert.


A Head full of Ghosts  ★★★☆☆ (3,5)

Zu Beginn wusste ich nicht genau, wie ich diese Geschichte einordnen sollte. Eine junge Frau erzählt über ihre Erinnerungen an den im TV übertragenen Exorzismus ihrer Schwester. Es scheint dabei kein Zufall zu sein, dass dieser Fall immer wieder Parallelen zum Film-Klassiker Der Exorzismus aufweist. Gleichzeitig berichtet die Protagonistin aber auch aus den Augen ihres achtjährigen Ichs, wie ihre Familie langsam auseinanderdriftet und sich diese drastische Veränderung auf ihrer aller Psyche auswirkt. Beim Hören dachte ich die meiste Zeit, ich würde einem stereotypischen Horrofilm lauschen. Das war sicherlich auch die Intention des Autors, dessen Horror-Wissen des Öfteren zum Vorschein kam. Auf der anderen Seite gibt es da aber dieses krasse, unfassbar gute Ende, durch das man versteht, dass sich hinter dieser Geschichte mehr verbirgt als eine Hommage an den Horrorfilm.


Jeder von uns ist ein Rätsel  ★★★☆☆

Versteht mich nicht falsch, dieses Buch ist im Grunde nicht schlecht. Es versucht aufzuzeigen, dass Menschen mit Autismus ein ebenso großes Bedürfnis nach Liebe und Sexualität haben, wie alle anderen Menschen auch. Das ist eine wunderbare Botschaft, die ihren Platz in Jugendbuchregalen verdient hat. Was mir beim Lesen aber immer wieder missfiel, war die Darstellung von Autismus. Manchmal war die Autorin sehr konsequent, beschrieb die Merkmale ihrer Protagonistin sehr glaubwürdig und blieb dem Spektrum treu. Dann aber gab es wieder diese anderen Situationen, in denen die Persönlichkeit der Protagonistin nicht konsequent durchgehalten wurde. Mir kam es so vor, als würde die Autorin den Autismus immer nur dann einsetzen, wenn sie ihn für ihre Geschiche brauchte, ihn dann aber für bspw. romantische Szene wieder lockern. Mich hat es jedenfalls nicht wirklich überzeugt, ganz zu schweigen von dem ganzen Drama, was einem entgegengeworfen wirft, sodass man gezwungen wird, mitzuleiden.
 




Worauf ich mich im Dezember freue?



6 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Ohhh wie schön! Briefe vom Weihnachtsmann hab ich letztes Jahr gelesen und ich mochte es auch sehr <3

    Schade natürlich, dass du nicht so viel Zeit für dich hattest - überhaupt gerade jetzt vor Weihnachten sollte es ja ruhiger (und besinnlicher) werden, aber oft geht das einfach nicht weil zu viel um uns herum los ist. Ich hoffe, im Dezember kannst du dir kleine Zeiträume für dich schaffen und einige schöne Lesestunden verbringen! <3

    Ich wünsche dir heute einen schönen 1. Advent!

    Liebste Grüße, Aleshanee
    Mein Monatsrückblick

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Huhu,

      "Briefe vom Weihnachtsmann" war ein absoluter Zufalls-Read und jetzt bin ich sehr froh darüber. Auch wenn es sehr kurz war, hat es mich schon ein wenig in Weihnachtsstimmung versetzt :)

      Der Dezember wird ruhiger, sobald ich am 06.12. meinen Uni-Vortrag hinter mir habe. Ich muss zwar immer noch arbeiten, aber die doppelte Belastung fällt weg. Ich hoffe, dass ich dann so richtig in Stimmung komme. Und das wünsche ich dir natürlich auch ;)

      LG

      Löschen
  2. Ich bin so neugierig, was genau du zu Hanks neuem Buch zu sagen hättest. Ich war bisher nur ein bisschen neugierig drauf, dann habe ich relativ viel Schlechtes gehört und jetzt findest du es plötzlich so gut. Hmmm...

    Ach und das Tolkien-Buch klingt ja herzallerliebst. Ich bin bloß irgendwie immer nicht so ein großer Briefefan, aber ein bisschen angefixt hast du mich jetzt schon.

    Würdest du mir eigentlich das Erpenbeck Buch empfehlen? Habe zwar deine Rezension gelesen, war danach aber auch nicht schlauer, ob es mich jetzt interessiert oder nicht ;)

    Ach und lies bloß nicht das Neuste von Paul Tremblay, das gehört zu meinen absoluten Nieten des Jahres ;D Mich wird nichts dazu bewegen können je noch was anderes von ihm auszuprobieren. Du klingst ja zum Glück selbst nur semi-begeistert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich glaube, bei Hanks Buch spielt die Erwartungshaltung eine große Rolle. Da ich nichts buw. eher eine Enttäuschung erwartet habe, war ich mehr als positiv überrascht. Das lag aber auch daran, dass er seine Geschichte ganz anders erzählt als sein Bruder. Vielleicht habe ich mich auch ein wenig zu stark von dieser Überraschung tragen lassen, aber trotzdem, ich wollte immer weiterlesen und fands auch mega interessant. Leider kann ich so gar nicht einschätzen, ob es dir gefallen würde.

      "Briefe vom Weihnachtsmann" ist die perfekte Lektüre für einen gemütlichen vorweihnachtlichen Sonntagnachmittag. Ist schnell gelesen und einfach so süß. Trotzdem würde ich es nicht als Must-Read bezeichnen, aber vielleicht hast du in der Buchhandlung mal die Chance, ein wenig darin zu blättern ;)

      Ich finde es richtig schwierig Erpenbeck zu empfehlen, denn sie ist eine der wenigen Autorinnen (die ich bisher gelesen habe), welche mich manchmal an meiner Intelligenz zweifeln lässt. Wahrscheinlich ist das genau der Punkt, der hohe Literatur ausmacht. Jedenfalls fand ich dieses Buch verständlicher als das andere, was ich von ihr gelesen habe, aber es ist kein Buch, was ich ausnahmlos empfehlen kann. Ich mochte es, aber mir fällt es schwer, zu sagen, dass man es lesen sollte, oder dass ich mir sicher bin, dass es dir oder irgendjemanden sonst gefallen würde. Ich hoffe, du verstehst was ich meine, obwohl dir diese Aussage absolut keine Antwort auf deine Frage gibt ^^'

      Paul Tremblay stand auch erstmal nicht auf meiner Leseliste. Trotzdem danke für die Warnung xD

      Löschen
    2. Na dann folge ich mal deinem Beispiel und halte meine Erwartungen weiterhin klein. Vielleicht überrascht es mich dann auch positiv, wenn ich es irgendwann lese ;D

      Erpenbeck klingt demnach nach so einem Buch, das ich für die Uni lesen müsste, mich deshalb durchquäle, am Ende auch stolz bin und durch die Seminardiskussion sogar das Gefühl hätte ein bisschen was verstanden zu haben. Kommt also erst mal nicht auf die private Leselist xD Danke für die Einschätzung!

      Löschen
    3. Die Einschätzung zu Erpenbeck trifft es perfekt xD

      Löschen

Dieser Blog ist mit Blogspot, einem Googleprodukt, erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung & Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.

Falls du unter diversen Posts kommentieren möchtest, benötigst du ein Google-Konto. Hier anlegen.

Wenn ihr das Häkchen neben "Ich möchte Benachrichtigungen erhalten" aktiviert, informiert euch Google jeweils durch eine Mail an die in eurem Googleprofil hinterlegte Mail-Adresse.
Durch Entfernen des Häkchens deaktiviert ihr dieses Abonnement und es wird euch eine entsprechende Vollzugsnachricht angezeigt. Als Alternative enthalten die Benachrichtigungsmails auch einen Deaktivierungslink.